Schüler töpfern Giraffe für Trinkbrunnen

Projekttage sind für Schüler immer was besonderes. Das Havelberger Prignitz-Museum und der Verein "denkMal und Leben" bieten gemeinsam Projekte für unterschiedliche Altersklassen an. Am Mittwoch waren Stendaler Grundschüler zu Gast.

Havelberg l Einen spannenden und gleichermaßen lehrreichen Projekttag haben etwa 50 Schüler aus der Stendaler Grundschule Nord am Mittwoch in Havelberg erlebt. Aufgeteilt in zwei Gruppen, besuchten die Mädchen und Jungen aus der vierten Klassenstufe die Domkurie in der Domherrnstraße 8, das Prignitz-Museum und den Havelberger Dom.

Die Kinder der Klasse 4 b waren die Ersten, die im Flur der "D8" von der Keramikmeisterin und Vorsitzenden des Vereins "denkMal und Leben" Ute Schröter empfangen wurden. Sie wollte mit den hoch motivierten Schülern ein begonnenes Projekt weiterführen. "Für den Neubau der Grundschule Nord haben die Stendaler Stadtwerke einen Trinkbrunnen gesponsert, den wir getöpfert haben. Im Frühjahr haben schon die Viertklässler, die jetzt die Schule verlassen haben, eine Weide geformt, die die Wand am Trinkbrunnen verschönt. Einige Tiere aus Ton sind auch schon hinzugekommen und nun wird das Werk fortgesetzt", erläutert Ute Schröter.

Im Werkstattraum der "D8" hatten die Schüler schnell und mit viel Spaß bei der Arbeit eine große Giraffe fertiggestellt. Ute Schröter und die Bürgerarbeiterinnen, die mit in der früheren Domkurie tätig sind, hatten schon viel Vorarbeit geleistet und so musste nur noch der Ton geformt werden und die Giraffe "angezogen" werden. Das große afrikanische Tier wird in Einzelteile geschnitten, angemalt, gebrannt und dann in Stendal an der Brunnenwand der Schule angebracht.

Die Schule beschäftigt sich im Rahmen des Projekts "Schulen für Afrika" oft mit dem fremden Kontinent und hat auch schon zahlreiche Spenden dafür gesammelt. Der Trinkbrunnen hat auch etwas mit Afrika zu tun, denn dort ist das Wasser lebensnotwendig. Die Havelberger Töpferin Sabine Altendorf hat am Stendaler Trinkbrunnen einen Flusslauf kreiert, in und an dem sich jetzt die Tiere wohlfühlen sollen. Krokodil, Biber, Kranich und einige Vögel sind bereits zu sehen.

"Beim Fertigen der Giraffe waren die Schüler mit viel Begeisterung dabei. Die Gestaltung des Trinkbrunnens im Neubau soll durch die Kreativität der Kinder verschönt werden. Sie können, da sie ja im kommenden Jahr die Grundschule verlassen, etwas Persönliches schaffen, das dann an der Brunnenwand angebracht wird. Das hat dann für die Schüler einen Wiedererkennungswert, wenn sie später einmal die neue Schule besuchen oder dort ihre eigenen Kinder einschulen", sagt Klassenlehrerin Ulrike Richter.

Auf die Klasse 4c - Ines Hoffmann ist hier die Klassenlehrerin - wartete ein noch größeres Tier. Auf dem Fußboden im Foyer der D8 war auf einer Papierunterlage ein Elefant aufgezeichnet, der mit Ton verkleidet werden sollte. Zuvor gab es aber für die Schüler eine Pause, die sie im Festsaal der "D8" zum gemeinsamen Frühstück nutzten.

Hier wurde auch gleich das Erlebte aus dem Prignitz-Museum und dem Dom ausgewertet. "Wir haben eine kleine Museumsführung absolviert und das Museumsquiz ausgefüllt. Bevor es in den Dom ging, habe ich den Schülern noch etwas über Havelberg, die frühere Schifffahrt und über die Schiffe erzählt, die auch bis nach Afrika gefahren sind, erzählt", berichtet Museologin Antje Reichel. "Auch davon waren die Kinder hellauf begeistert", ergänzt die Klassenlehrerin der 4a Brit Schade-Kellner.