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Straßensanierung Dellen entstanden nach Brückenabriss

Vor kurzem hatte die Landessstraßenbaubehörde ein Stück Fahrbahn der sogenannten hohen Chaussee kurz vor Havelberg saniert.

Von Ingo Freihorst 09.04.2020, 01:01

Havelberg l Im Auftrag eines Lesers aus Havelberg wurde dazu vom Bauherren auch zu den Unebenheiten in eben jenem Abschnitt Stellung genommen. Denn der Leser wollte wissen, warum man diese bei der Sanierung nicht gleich mit beseitigt habe. Das könne bei solcher Sanierung nicht geleistet werden, hieß es als Antwort. Gleichwohl habe der Landesbetrieb jetzt ein Auge auf diese Stelle und werde weiteres veranlassen.

Leser Bernd Heinze aus Havelberg hatte dazu einige interessante Anmerkungen. Er schrieb: „Genau genommen sind es keine Erhöhungen, sondern Dellen – also Vertiefungen. Diese sind nämlich deshalb entstanden, weil nach der Beseitigung der Brücke an dieser Stelle der Untergrund nicht gründlich bearbeitet worden war. Es handelt sich ja hier immerhin um ein entwässertes Niedermoor. Darin gibt es keinen festen Untergrund. Man müsste sicherlich fünf Meter tief ausschachten - das hat man damals nicht gemacht.

Wenn man das nun wieder nur in den obersten Zentimetern ausgleichen würde, hält das nicht lange - so ähnlich, wie das Problem mit den Schachtdeckeln in Sandau.

Auf einigen älteren Karten ist die Brücke auf der damaligen F 107 noch eingezeichnet. Sogar auf eine neueren Karte - es heißt hier ja immerhin schon ,B 107‘ - hat man wahrscheinlich altes Kartenmaterial als Grundlage genommen, denn die Brücke wurde schon zu DDR-Zeiten beseitigt.

Ich kann mich gut erinnern: Wenn wir von einer langen Dienstbesprechung aus Magdeburg zurückgekommen und während der Fahrt im überheizten Dienst-Wartburg dann doch mal eingeschlafen sind, wurden wir an dieser ,Huckel-Stelle‘ wieder wach und wussten sofort: wir sind in Havelberg angekommen. Für uns bedeuteten damals diese Huckel nicht ,Ha-vel-berg‘, sondern ,auf-wa-chen‘.“

Wer die Angaben zur Brücke auf den Karten vergleicht, wird sich über die unterschiedliche Tragfähigkeit wundern: Es sind 30 Tonnen sowie 60 Tonnen angegeben. Dazu informierte Bernd Heinze, dass man das in der DDR ganz locker handhabte: Vor großen Übungen der Nationalen Volksarmee wurde die Tragfähigkeit mancher Brücken auch ohne bauliche Veränderungen einfach hochgestuft, damit dort dann auch die schweren Panzer rüber rollen konnten. So mussten diese keine langen Umwege in Kauf nehmen...