Viel Beifall für die Show von Oliver Jubin und Ana Ayromlou aus Lübberstedt in der Lüneburger Heide "Tanzende Beine" entzünden ein spanisches Feuer auf dem Pferdemarkt
Zur sommerlichen deutschen Hitze ist am Wochenende auf dem Havelberger Pferdemarkt auch noch jede Menge spanisches Feuer hinzugekommen. Entzündet haben es Oliver Jubin und Ana Ayromlou mit ihrer Pferdeshow "Tanzende Beine".
Havelberg. "Havelberg war für uns bis vor einigen Monaten überhaupt kein Begriff. Aber auf der Suche nach Pferdeveranstaltungen sind wir dann im Internet auf die Kleinstadt in Sachsen-Anhalt gestoßen", erzählt Oliver Jubin, der mittlerweile seit 1997 mit den "Tanzenden Beinen" – eine Pferdeshow aus klassischer Dressur, Tanz und Musik – im In- und Ausland unterwegs ist. "Dort wurde für den Pferdemarkt noch ein attraktiver Programmpunkt gesucht, und ich entschloss mich zusammen mit Ana, uns dafür zu bewerben."
So kamen die "Spanischen Impressionen", wie Oliver Jubin und Ana Ayromlou ihr Programm auch noch unterschrieben haben, erstmals nach Havelberg. "Und wir sind ehrlich gesagt angenehm überrascht davon, was auf dem Pferdemarkt in Havelberg so alles los ist. Vor allem interessieren wir uns natürlich für die Pferde, aber auch das ganze Drumherum ist eine Wucht. Kurz gesagt: Wir fühlen uns sehr wohl hier, es ist alles top", schwärmt Oliver Jubin.
Einmal am Vormittag und einmal am Nachmittag hatten die Pferdemarktbesucher am Sonnabend Gelegenheit, die "Tanzenden Beine" zu bewundern. Die beiden Showmacher hatten dazu auch gestandene Pferdesportler wie Roland Heiß mit seinem Reiterkollegen Brahim oder Dina Hodde verpflichtet. Und sogar ein paar ganz junge Havelbergerinnen. Die fünf Mädchen von der Tanzgruppe "Arabeske" gaben auf dem Platz mit Ana Ayromlou eine kleine Tanzeinlage. Für "Arabeske" war es zugleich die Pferdemarktpremiere.
"Einfach zauberhaft" fand die Havelberger Pferdelady Sigrid Wiedenhöft aber nicht nur die kleinen süßen Tanzmädchen, sondern die ganze Show. "Genau so habe ich mir das in meinen Träumen vorgestellt", schmunzelte sie.
<6>Feurige, spanische Rhythmen eröffneten das Programm der "Tanzenden Beine". Drei elegante Reiter auf drei temperamentvollen, tanzenden spanischen Pferden und drei hübsche Senoritas in tollen Kostümen – getragen auf der Kuppe des Pferdes – entführten das Publikum in den Zauber der weltberühmten Feria. Es ist das Fest der Freude, entsprungen im spanischen Sevilla. Dieser farbenprächtigen Darbietung folgte ein "Tanz der Leidenschaften", bei dem Reitkunst und Tanzkunst auf höchstem Niveau eng miteinander verbunden wurden.
Anschließend demonstrierten zwei Vaqueros, die spanische Variante des US-Cowboys, eine speziell für den Stierkampf entwickelte Arbeitsreitweise. Die Pferde müssen dabei mutig sein und gegebenenfalls auch den Stier reizen, damit der Torero seine Lanze in den Rücken des Tieres stoßen kann. In der Show präsentierten die Vaqueros diese Reitweise als kunstvolle Darbietung.
Ein Spiel zwischen klassischer Dressur und dem Tanz der spanischen Flamenca schloss sich beim "Bolero" an, und als abschließenden Höhepunkt sahen die zahlreichen Zuschauer dann den "Tanz der Garrocha", verbunden mit den Königslektionen der Dressur: Piaffe, Passage, Galopp-Wechsel und Piouretten. Die Garrocha – eine lange Holzstange mit Eisenspitze – bildete dabei den Mittelpunkt für Reiter, Pferd und Tänzerin.
"Uns hat es in Havelberg sehr viel Spaß gemacht, und wenn man uns hier auch im nächsten Jahr haben möchte, kommen wir mit einem neuen Programm gerne wieder", versicherte Oliver Jubin. Bereits am Sonnabend reiste er mit seiner Truppe wieder ab, um sich mit ihr auf den nächsten großen Auftritt vorzubereiten: "Den haben wir in zwei Wochen in Wien", verriet er.