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Warnstreik An zwei Schulen kein Unterricht

Ver.di und die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft haben die Lehrer zu Warnstreiks aufgerufen. Auch in Havelberg.

Von Dieter Haase 26.02.2019, 18:01

Havelberg l Am 27. Februar 2019 sollen Lehrer im Landkreis Stendal die Arbeit niederlegen. Im Tarifkonflikt 2019 des öffentlichen Dienstes sind angestellte Lehrer aufgerufen, für bessere Bezahlung zu streiken. Die Betreuung der Kinder soll an Grund- und Förderschulen aber abgesichert sein – so haben es die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) und das Bildungsministerium vereinbart.

Auch in Havelberg sind Schulen von dem Streik betroffen. Eine davon ist die Förderschule „Am Lindenweg“. „Es ist eine Notbetreuung organisiert für alle Kinder, die zur Schule kommen“, versichert Schulleiterin Petra Heidrich. „Denn das Wohl der Kinder steht für uns auch an diesem Tag an erster Stelle“, betont sie. „Und was die Notbetreuung angeht, machen wir das ja nicht zum ersten Mal.“ In vergangenen Jahren hatte es immer wieder Mal Tarifkonflikte im öffentlichen Dienst, verbunden mit Streiktagen, gegeben. Zuletzt war das vor zwei Jahren der Fall gewesen.

Für den 27. Februar sind mit dem verbliebenen Personal in der Förderschule spielerische Beschäftigungen sowohl in den Klassenräumen als auch in der Sporthalle vorgesehen.

Keinen Unterricht gibt es heute auch an der Sekundarschule „Am Weinberg“. Trotz dieser Tatsache besteht für die Kinder und Jugendlichen – wie an allen anderen Schulen auch – natürlich die Schulpflicht. „Einige der Kollegen nehmen an der Kundgebung in Magdeburg teil. So, wie auch vor zwei Jahren“, berichtet Schulleiterin Kerstin Meinschien. „Die Lehrer, die in der Schule verbleiben, übernehmen die Betreuung der Schüler. Wie diese konkret gestaltet wird, obliegt der Entscheidung der Pädagogen.

Kerstin Meinschien kann sich vorstellen, dass zum Beispiel in ganz lockerer Atmos­phäre fachspezifisch Unterrichtsstoff aufgefrischt wird. „Weil aber kein offizieller Unterricht stattfindet, gibt es an diesem Tag natürlich auch keine Benotung“, fügt sie an. Außerdem soll sportliche Betätigung in der Sporthalle „Am Eichenwald“ angeboten werden.

Am 28. Februar ist dann wieder ein ganz normaler Schultag. „Und was tags zuvor durch den Streik ausgefallen ist, wird zum Teil nachgeholt“, kündigt Kerstin Meinschien an. An erster Stelle stehen dabei in der Aula die Auswertung des diesjährigen Schulwettbewerbes „Gute Stunde“ und des Schulsportfestes, das im September 2018 ausgetragen worden ist. Und auch für die Klasse 6 a verschiebt sich eine für heute vorgesehene Klassenarbeit in Englisch nur um einen Tag.

Ein ganz normaler Unterrichtstag ist dagegen am Havelberger Standort des Diesterweg-Gymnasiums Tangermünde-Havelberg. „Unsere jüngeren Pädagogen sind schon verbeamtet. Für sie kommt Streik nicht in Frage“, ist vom Schulfachlichen Koordinator Volker Woltersdorf zu erfahren. „Und die gewerkschaftlich organisierten Kollegen, die den Tag bestreiken könnten, fehlen bereits fast alle krankheitsbedingt. Deshalb gibt es bei uns Unterricht nach Stunden- und Vertretungsplan."

Nicht unerwähnt bleiben soll an dieser Stelle, dass der Streikaufruf für die Lehrer im gesamten Landkreis keinen Einfluss auf den Schulbusverkehr hat. Die Busse fahren zu den Zeiten, wie an allen anderen Schultagen auch.

„Bisher ist mir nichts bekannt darüber, dass Kollegen am Warnstreik teilnehmen wollen“, beantwortete Lothar Riemann, Leiter der Havelberger Grundschule „Am Eichenwald“,  eine entsprechende Anfrage. „Und wenn das vielleicht doch der Fall sein sollte, dann ist es für uns kein Problem, für eine entsprechende Betreuung der Kinder zu sorgen." Er gab sich jedoch sehr zuversichtlich, dass der 27. Februar „ein ganz normaler Unterrichtstag an der Grundschule sein wird“. Denn auch vor zwei Jahren hatte sich aus dem Kollegium keiner an dem Streik zum Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst beteiligt.