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Biosphärenreservat und Schule Warum steht in einer Schule im Kreis Stendal Natur im Stundenplan?

Die Freie Schule in Kamern im Kreis Stendal ist Biosphärenschule. In der Partnerschaft mit dem Biosphärenreservat Mittelelbe können gemeinsame Projekte wachsen.

Von Max Tietze 17.12.2023, 18:02
Derk Schneider (von links), Philipp Ritzmann, Katharina Bensch und Lara Bierwald freuen sich zusammen mit den Kindern der Freien Schule in Kamern, dass diese jetzt Partner vom Biosphärenreservat Mittelelbe ist.
Derk Schneider (von links), Philipp Ritzmann, Katharina Bensch und Lara Bierwald freuen sich zusammen mit den Kindern der Freien Schule in Kamern, dass diese jetzt Partner vom Biosphärenreservat Mittelelbe ist. Foto: Max Tietze

Kamern. - Die Freie Schule in Kamern hat etwas bekommen, was nicht viele in der Region und im Kreis Stendal besitzen. Sie darf sich jetzt Biosphärenschule nennen. Philipp Ritzmannn und Derk Schneider sind im Haus der Flüsse in Havelberg für das Biosphärenreservat Mittelelbe tätig. Sie überbrachten die Zusage, dass die Schule Partner ist. Dazu gibt es ein Schild für den Lernort, womit jeder sehen kann, dass die Freie Schule in Sachen Umwelt sehr aktiv ist.

Im Konzept der Schule ist die Wertschätzung der Natur schon immer vorhanden. Biosphärenreservat und Schule hatten festgestellt, wie viel man schon im gleichen Sinn erreicht hat und welche Aufgaben nun gemeinsam möglich sind.

Kinder, Eltern und das Schulteam mit Leiterin Katharina Bensch hatten sich zur Übergabe von Vereinbarung und Schulschild versammelt, um die Gäste vom Haus der Flüsse willkommen zu heißen.

Gut für die Umwelt

Fachbereichsleiter Philipp Ritzmann erläuterte, warum die Schule in Kamern nun die dritte Schule in der Region ist, die sich Biosphärenschule nennen darf.

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Anhand einer Checkliste ging es um Bereiche wie Ernährung, Ökologie, bauliche Maßnahmen und Umweltbildung.

In der Schule wird auf Nachhaltigkeit Wert gelegt. Regionale Produkte spielen eine große Rolle, und im Schulgarten wird das ganze Jahr gearbeitet. Auch Eltern bringen sich mit ein. Mülltrennung und Müllvermeidung werden praktiziert. Gute Erfahrungen gibt es mit Tauschbörsen. Durch die Tierpatenschaften lernen die Kinder Verantwortung zu übernehmen. Dies gilt ebenso für die Baumpatenschaften, wo die Bäume im Sommer eine Extraportion Aufmerksamkeit und Wasser bekommen. Die Freie Schule gewinnt Solarstrom auf dem Dach und hat bei der Beleuchtung insgesamt Wert auf sparsamen Verbrauch gelegt. Dass vegetarisches Essen schmackhaft ist, wissen die Kinder in Kamern. Bei Schulausflügen wird darauf geachtet, mit Verpackungen sparsam umzugehen. Regelmäßige Waldexkursionen sind im Wochenplan enthalten. Im Pädagogenteam gibt es Mitarbeiter, die sich mit Umweltthemen befassen. Für die gemeinsame Arbeit zwischen Biosphärenreservat und Schule sind viele Ideen vorhanden.

Erfahrungsaustausch zählt

Schulleiterin Katharina Bensch sagt: „Der Erfahrungsaustausch mit anderen Einrichtungen in der Region ist für die Umweltarbeit wichtig. Es könnten Fachtage für Kinder, Eltern und Pädagogen stattfinden. Wir planen noch mehr Insektenfreundlichkeit auf dem Schulgelände. Eine eigene Imkerei ist angedacht.“

In der Schule wird demnächst eine Infoecke zu den Projekten mit dem Biosphärenreservat entstehen. Das Interesse für eine Junior-Ranger-Gruppe ist groß, sogar für wöchentliche Treffen, die Kinder wollen noch mehr über die Natur lernen. Und das Haus der Flüsse in Havelberg dürfte öfter zum Ausflugsziel für Projekte werden.