Workshop Geologie wird in Klietz kurzweilig erklärt
Was weiß ein Geologe über das mysteriöse Bermuda-Dreieck oder das Aussterben der Dinosaurier zu berichten?
Klietz l Wer kommenden Sonnabend, 16. März, den Workshop in Klietz besucht, ist hinterher sicherlich schlauer. Der Magdeburger Michael Brandes, welcher der Liebe wegen in Klietz seine zweite Heimat gefunden hat, hatte einst Erkundungsgeologie an der Berg-Akademie in Freiberg studiert. In der DDR wurde nicht nur nach Bodenschätzen wie Erdgas oder Kohle gebohrt, das einstige sozialistische Land war neben den USA führend in der Geothermie: Es wurden sogar Neubauten mit aus der Erde gewonnenem heißen Wasser beheizt. Bis vier Kilometer tief gingen die Bohrungen in der DDR, tief unten ist das Wasser wegen des starken Druckes einige hundert Grad Celsius heiß. Sogar erste Planungen für Geothermie-Kraftwerke gab es in der DDR.
Oft wurde aber nicht gebohrt, sondern mit Schallwellen (Seismik) gemessen, berichtete der Geologe. Dazu wurden im Erdinnern Sprengungen durchgeführt. Solche Sprengung war wie ein kleines Erdbeben. Schwarmbeben gibt es übrigens auch im Vogtland, deren Ursache ist aber noch immer unbekannt. Echte Erdbeben gibt es hingegen in Mexiko, wo er auch schon in Bergwerken eingefahren war. Neben Kupfer wird dort oftmals auch Silber gewonnen – allerdings herrscht in der Region jetzt der Bandenkrieg.
Der Neu-Klietzer fertigt auch selbst kleine Schmuck-Unikate aus Achat und Schiefer und verkauft Mineralien. Auf dem Tisch vor ihm steht ein großer Achat, in dessen Öffnung Kristalle glitzern, daneben ein blauer Sodalith. Rötlich schimmert hingegen der kleinere Rosenquarz. Die Bergkristalle stammen aus Brasilien. Es werden zwar auch in der Schweiz welche gefunden und angeboten, doch sind diese dort weitaus teurer.
Geologen arbeiten und denken in sehr, sehr langen Zeiträumen. Der Boden in unserer Region, dem Elb-Havel-Land, stammt aus dem Pleistozän und ist damit vergleichsweise jung: „Nur“ einige tausend Jahre. Der Harz hingegen bringt es auf 200 Millionen Jahre.
Gern möchte Michael Brandes sein Wissen auch anderen vermitteln und lädt darum am kommenden Sonnabend, 16. März, um 13 Uhr zu Seminarvorlesung und Workshop nach Klietz ein. Stattfinden wird dies in der Seesiedlung 154, wo seine Lebensgefährtin Maren Reinhold wohnt.
Dabei werden zum Beispiel Heilsteine von der wissenschaftlichen Seite aus betrachtet. Vermittelt wird zudem geologisches Grundwissen, wie der Unterschied zwischen Stein und Mineral. Man wird erfahren, was ein Kristall ist, was eine geologische Stufe und was eine Druse. Gern kann auch mitgeschrieben werden. Auf jeden Fall wird es unterhaltsam, verspricht der Geologe – nirgends gibt es so viele Irrtümer wie in der Geologie.
Im Workshop kann jeder Teilnehmer selbst Kristalle schleifen und mitnehmen oder kristallische Einschlüsse unterm Mikroskop betrachten. Auch kann man Steine oder Schmuck mitbringen und diesen kostenlos bestimmen lassen. Geplant sind insgesamt etwa anderthalb Stunden, dann können in lockerer Runde Fragen gestellt werden. Gern auch zum mysteriösen Bermuda-Dreieck, zum Aussterben der Dinosaurier oder zur Erderwärmung . „Ein Aha-Effekt ist garantiert, danach wird man Steine mit anderen Augen betrachten“, meint der Geologe, der auch schon Vorträge in Magdeburg gehalten hat.
Kennengelernt hatte sich das Paar auf der Bundesgartenschau in Havelberg, sie verkaufte hier auf dem Markt Geklöppeltes und er Mineralien.
Anmeldungen unter 0176-29004986 erbeten, Unkostenbeitrag 15 Euro.