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Andenken Was wird aus dem Mosel-Grab?

Vor 101 Jahren starb der frühere Klötzer Bürgermeister August Mosel. Doch wer soll seine imposante Grabstelle in Zukunft pflegen?

08.03.2021, 01:00

Klötze l Lange ist es her, dass August Mosel Bürgermeister von Klötze war. Seine Amtszeit dauerte von 1914 bis 1919. Sie fiel also auch in die Zeit des Ersten Weltkrieges. Kaum ein Klötzer dürfte sich also heute noch an das Wirken des ehemaligen Stadtoberhauptes erinnern. Damit Mosel, der am 4. März 1920 gestorben ist, nicht vergessen wird, steht auf dem Friedhof an der Bergstraße in Klötze ein großer Stein. Doch jetzt stellt sich die Frage, wer das Familiengrab in Zukunft pflegen soll? Mit dieser Frage befassten sich die Mitglieder des Klötzer Ortschaftsrates während ihrer jüngsten Sitzung. Eine Idee lautete, dass die Einwohner der Stadt bei der Aufgabe unterstützen könnten.
„Er hat viel Arbeit für Klötze geleistet“, fasste Ortsbürgermeister Raimund Punke das Wirken August Mosels während der Sitzung zusammen. Ein „Riesenobjekt“ sei sein Grab auf dem Friedhof, es umfasse acht Grabstellen. Heute sei es allerdings verfallen. Der große Stein sei porös und könnte umkippen. Bis zum Jahr 2005 habe eine Firma die Pflege übernommen, danach ein Bürger. Heute führe die Stadt Pflegeschnitte aus. Doch wie soll es weitergehen? Soll sich der Klötzer Ortschaftsrat um das Grab kümmern? „Das kostet einen Haufen Geld“, stellte Raimund Punke klar. Die anfallenden Kosten würden wohl das Budget, das dem Gremium zur Verfügung steht, übersteigen. Vereinen und Gruppen aus der Kernstadt könnte man dann keine finanzielle Unterstützung mehr zukommen lassen, wie es hieß. Bedeckt halte sich die Klötzer Verwaltung bei der Angelegenheit, für die Pflege des Grabes sei die Stadt nicht zuständig, sagte Punke.
Ist denn August Mosel ein Ehrenbürger der Stadt Klötze? Diese Frage stellte Klaus Ewertowski (CDU). Falls ja, müsste die Stadt Klötze wohl die Pflege übernehmen, so Ewertowski. Nicht nachweisbar sei, ob Mosel tatsächlich Ehrenbürger ist, sagte Bernd Granzow (SPD), der auch Mitglied der Klötzer Ortschronisten-Gruppe ist. Bislang habe Granzow keine Hinweise auf eine Ehrenbürgerschaft gefunden.