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Mitarbeiter der Naturparkverwaltung Ulf Damm stellt Pflanzen des Feuchtgebietes vor Auf Entdeckungsreise im Drömling

Von Jenny Schwerin 28.06.2012, 03:12

Das Naturschutzgebiet Drömling ist bekannt für seinen Pflanzenreichtum. Besonders viele verschiedene Arten sind im Frühling auf den Wiesen und Wegen im Drömling zu finden. Aber auch im Sommer lassen sich einige besondere Gewächse entdecken.

Drömling l Grüne Wiesen, Laub- und Nadelbäume und dazwischen Sträucher und zahlreiche Gräbenprägen das Bild des Drömlings derzeit. Im Frühjahr blühen auf den Wiesen, am Weg- und am Gewässerrand zahlreiche Pflanzen. Doch auch im Sommer lassen sich in der größten Moorlandschaft Sachsen-Anhalts einige besondere Gewächse finden. Ulf Damm, Mitarbeiter der Naturparkverwaltung in Oebisfelde, kennt sie alle - die Pflanzen, die manchmal nur schwer zwischen den Gräsern und Sträuchern zu entdecken sind. "Typisch für die Sommerzeit sind im Drömling die Kuckuckslichtnelke und Hahnefußgewächse, wie die glänzende Wiesenraute", erklärt Ulf Damm.

Kuckuckslichtnelke

Die Kuckuckslichtnelke, so Damm, lässt sich an ihren violetten Blüten erkennen. Sie bevorzugt humushaltige, tiefe, lehmige, neutral bis schwach saure Böden und hält sich vermehrt an sehr feuchten Standorten auf. Deshalb sei die Kuckuckslichtnelke auch besonders häufig im Gebiet des Drömlings mit seinen feuchten Wiesen anzutreffen.

"Die Kuckuckslichtnelke ist meine Drömlings-Lieblingspflanze, weil es so schön anzusehen ist, wenn eine ganze Wiese mit diesen Pflanzen violett leuchtet", verrät Ulf Damm. Auch der Name der Pflanze gefällt dem Naturwächter. Diesen verdankt die Kuckuckslichtnelke den Nestern der Schaumzikadenlarven, die sich an ihr befinden, die früher irrtümlich für Kuckucksspeichel gehalten wurden.

Glänzende Wiesenraute

"Die glänzende Wiesenraute ist eine Pflanze, die auch mit geringen Niederschlägen klarkommt", erklärt Ulf Damm. Die weiß-gelb blühende Pflanze ist meist am Gewässerrand und auf Moorwiesen zu finden - und damit auch an vielen Orten im Drömling. "Man kann sie schnell mit dem Mädesüß verwechseln, das ebenfalls sehr häufig hier am Gewässerrand wächst", erzählt Damm.

Mädesüß

Denn das Mädesüß blüht ebenfalls weiß-gelb. "An den Blättern erkennt man aber sofort, um welche der beiden Pflanzen es sich handelt", führt der Mitarbeiter der Naturparkverwaltung weiter aus. Den Namen hat die Pflanze übrigens wahrscheinlich von ihrer früheren Verwendung beim Bierbrauen erhalten - sie machte das Met süß.

Teichmummel

Nicht nur am Gewässerrand, auch auf den Wiesen und Wegen des Drömlings sind Gewächse zu finden. Im Wasser lassen sich im Sommer kleine gelbe Blüten ausmachen - die der Teichmummel. "Es handelt sich bei den Gräben im Drömling zwar eigentlich nicht um Teiche, doch die Strömung ist so gering, dass hier auch an vielen Orten die Teichmummeln wachsen können", erläutert Ulf Damm. Die kleine, gelb blühende Pflanze gehört zu den Seerosenarten.

Klappertopf

Ein kleines Gewächs, das ebenfalls sehr häufig im Drömling vorkommt, ist der Klappertopf. Die gelb blühende Pflanze zählt zu den Halbschmarotzern, die die Wurzelsysteme anderer Pflanzen anzapfen und damit bei vielen Landwirten nicht sehr beliebt sind, da sie dadurch das Wachstum anderer Gewächse hindern. Das besondere am Klappertopf: Er klappert, wenn man ihn ein wenig schüttelt.

Neben diesen Pflanzen gibt es aber auch noch zahlreiche andere, die im Sommer im Drömling zu finden sind, wie Baldrian, Johanniskraut, Lichtnelken, Schwanblumen, Pfeilkraut und verschiedene Arten der Seggen.