Neubaugebiet aufwerten Beetzendorfer investieren in Begegnungsort statt in klassischen Spielplatz
Der Spielplatz im Neubaugebiet Karl-Marx-Straße ist der einzige in Beetzendorf. Doch seine Attraktivität lässt zu wünschen übrig. Das hat die Gemeinde vor.

Beetzendorf - Ein paar wenige Spielgeräte auf einer eingezäunten Sand- und Rasenfläche – das ist alles, was der einzige Beetzendorfer Spielplatz im Neubaugebiet Karl-Marx-Straße zu bieten hat. Zu wenig für die Mädchen und Jungen unterschiedlichen Alters, wie nicht nur die Eltern finden. Ihnen und auch etlichen Gemeinderäten schwebt ein deutlich attraktiverer Spielplatz vor, der auch als generationenübergreifende Begegnungsstätte genutzt werden kann. „Vielleicht so wie der Spielplatz für Jung und Alt in Jübar, der gerade eingeweiht wurde“, erklärte Christel Rosenbaum, Vorsitzende des Sozialausschusses.
Im Rahmen der jüngsten Ausschusssitzung habe man sich gemeinsam mit einigen Eltern und Anwohnern den Spielplatz angesehen und erste Ideen gesammelt, was daraus künftig werden könnte. Eine Entwurfsskizze ist entstanden, die neben Karussell, Schaukel, Wippe, Klettertürmen und Rutsche auch einen Sandkasten und eine Babyschaukel enthält.
Brachfläche hinter der Steinschule angeboten
„Man könnte eine Tischtennisplatte aufstellen, Papierkörbe installieren und eine Sitzecke einrichten“, schlug Christel Rosenbaum vor. In jedem Fall sei sich der Sozialausschuss einig gewesen, dass hier dringender Handlungsbedarf besteht.
Bei dem einen Spielplatz im Ort muss es nicht bleiben. Auch an anderen Stellen in Beetzendorf könnten kleinere Areale eingerichtet werden. „Etwa an der Binnenbreite oder am Park, wo schon mal ein Matschspielplatz angedacht war“, so Rosenbaum. Letztere Idee müsse aber zunächst mit der Denkmalschutzbehörde besprochen werden. Zudem habe der Besitzer der ehemaligen Steinschule an der Lindenstraße angeboten, das dahinter befindliche, brach liegende Gelände, das an den Parkplatz der Verbandsgemeinde angrenzt, für einen Spielplatz zur Verfügung zu stellen.
Bürgermeister Enrico Lehnemann sieht die Dringlichkeit eines attraktiven Spielplatzes für Beetzendorf ebenso. „In vielen Dörfern sind die Spielplätze gut in Schuss. In Beetzendorf sieht jeder, dass hier etwas getan werden muss“, plädierte er im Rat dafür, das Projekt anzugehen. Er sprach sich dafür aus, Geld in den Haushalt für 2024 einzustellen. 30 000 Euro sollen es nach dem Willen der Gemeinderäte sein. Die werden allerdings zunächst für das Areal im Neubaugebiet benötigt. Weitere Spielplätze im Ort könne man gegebenenfalls später in Angriff nehmen.
Bürgerforum-Fraktionschef Thorsten Massel gab zu bedenken, dass Beetzendorf groß ist und nicht alle Eltern ihre Kinder von einem Ende des Ortes bis zum Spielplatz im Neubaugebiet allein mit dem Fahrrad fahren lassen. „Deshalb finde ich schon, dass wir hier mehr als einen Spielplatz schaffen sollten. Aber wir müssen erst einmal irgendwo anfangen, und das sollte im Neubaugebiet sein“, erklärte er. Die Eltern sollten ihre Wünsche äußern und sich vielleicht Ideen von Spielplätzen anderer Orte abgucken. „Dann müssen wir sehen, was sinnvoll, finanzier- und umsetzbar ist“, so Massel.
Bei der Umgestaltung des Spielplatzes soll es aber nicht nur darum gehen, einfach ein paar neue Spielgeräte hinzustellen. „Dann sitzen wir in fünf bis zehn Jahren vielleicht wieder hier und sagen: Das funktioniert so nicht“, meinte Enrico Lehnemann. Vielmehr müsse man über den klassischen Spielplatz hinaus denken. „Mir schwebt ein Platz vor, wo sich die Eltern auch mal auf die Bank setzen und ins Gespräch kommen können, eine Begegnungsstätte für alle Generationen“, betonte der Ortschef. Für Jugendliche und Erwachsene könnten hier beispielsweise kleine Fitnessgeräte aufgestellt werden.