"Biblio24" bringt Bücher, Videos und Tonträger aus Klötze in das Internet

Wer nicht mit der Zeit geht, den bestraft irgendwann das Leben. Diesen abgewandelten Spruch nahmen sich die Mitarbeiter der Klötzer Stadt- und Kreisbibliothek sowie die Stadt zu Herzen. Sie schalteten gestern offiziell den Anschluss für die Online-Bibliothek frei.

Klötze l Lesegeräte für digitalisierte Bücher (E-Books), die Lieblingslektüre auf dem Tablet, Computer oder Smartphone - die neue Technik wird auch bei eingefleischten Leseratten immer beliebter. Um auf dem Gebiet elektronischer Medien nicht auf der Strecke zu bleiben, bietet die Klötzer Bibliothek ihren Kunden seit gestern einen neuen Service an. Onlinebibliothek heißt das Zauberwort. Damit ist die Klötzer Einrichtung per Internet dem landesweiten Verbund von bisher 27 Bibliotheken unter www.biblio24.de angeschlossen. Vorteile: Rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche können Medien aller Art per Internet ausgeliehen werden.

Über die Startseite und den Button "Konto" können sich in Klötze und Kunrau eingetragene Bibliotheksnutzer anmelden, erläuterte die Leiterin Iris Wienecke. Zusammen mit Bürgermeister Matthias Mann und Hans-Joachim Koch, Dauernutzer der Klötzer Ausleihe, sah sie sich das Prozedere an. Auf dem Portal ist auch ersichtlich, welche Medien verfügbar und welche ausgeliehen sind. Denn auch wenn es sich um digitalisierte Medien handelt, können diese wegen der limitierten Lizenzen nicht unbegrenzt ausgeliehen werden. "Sonst würden die Verlage kein Geld verdienen", erläuterte Wienecke.

Die Nutzer finden dort nicht nur Medien zum Lesen, sondern auch zum Hören und Sehen, wie es Hauptamtsleiter Christian Hinze-Riechers umschrieb. Soll heißen: ausgeliehen werden können elektronische Bücher, Hörbücher, Videos sowie Zeitungen und Zeitschriften. Die Frist beträgt zwei Wochen, danach werden die Medien automatisch gelöscht. Zu sehen sind ebenso Lesetipps, Neuerscheinungen und andere Hinweise. Auch Vorbestellungen sind möglich.

Geladen werden können E-Books und Co. auf handelsübliche Lesegeräte (außer Kindle). Voraussetzung dafür ist die Software Adobe Digital Edition. Wer sein elektronisches Buch auf dem Computer lesen möchte, muss den Mediaplayer geladen haben. Tablets und Smartphones sind weitere Speichermöglichkeiten.

Matthias Mann sieht die E-Book-Ausleihe als Chance. "Wir müssen mit der Zeit gehen", sagte er. "Das Angebot ist gut, Nutzer können sich Wege sparen." Nach einiger Zeit soll die Resonanz auf das zunächst auf ein Jahr begrenzte Angebot geprüft werden. Mit 90 Prozent fördert das Land das Projekt im ersten Jahr. Danach müsste die Stadt 1200 Euro Betriebskosten übernehmen. Weitere Fördermittel sind beantragt.