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Blutspende Auf jeden Tropfen kommt es an

Die Zahl der Blutspender nimmt ab. Das DRK in Klötze zählte 2018 nur 1256 Spender.

Von Markus Schulze 16.01.2019, 05:00

Klötze l Eine Blutspende schenkt Hoffnung und ist ein Zeichen von Nächstenliebe. Doch die Zahl der Blutspender ist weiter rückläufig. Das geht aus der aktuellen Statistik des DRK-Kreisverbandes Altmark West mit Sitz in Klötze hervor. 2018 gab es 24 Termine (2017: 26), davon 5 in Klötze, je 4 in Apenburg, Beetzendorf und Kusey, 3 in Kunrau und je 2 in Jübar und Rohrberg. Alles in allen wurden bei diesen Aktionen 1256 Spender (2017: 1330), darunter 33 Erstspender (2017: 61), gezählt. Durchschnittlich gab es pro Termin 52,3 Spender (2017: 51,2). Im Vergleich zu 2017 verzeichnet DRK-Mitarbeiterin Kornelia Borchert damit einen Rückgang von 74 Spendern. Gemessen an 2013, als es noch 1529 Teilnehmer gab, hat sich die Zahl der Spender sogar um 273 verringert.

Der Negativ-Trend bereitet dem DRK zunehmend Sorgen. Beispielhaft kommt Borchert auf Klötze zu sprechen. Gab es dort 2017 (+7) noch einen leichten Aufwärtstrend, so wendete sich das Blatt nun wieder. 2018 gab es 46 Spender weniger. Und: „Früher hatten wir in Klötze bei jedem Termin mehr als 100 Spender. An diese Zahlen kommen wir nicht mehr heran.“ Die meisten Spender gab es am 12. Dezember, nämlich 94. Ein Grund für den Rückgang könnte sein, dass die Termine in der Klötzer Sekundarschule freitags stattfanden. „Viele Leute können freitags nicht. Aber wir müssen uns nach der Schule richten“, informiert Borchert.

Gedanken macht sie sich auch darüber, dass für Dauerspender, die altersbedingt nach dem 73. Geburtstag aufhören müssen, in der Regel niemand nachrückt, schon gar keine jungen Leute. Beispiel Kunrau: „Da haben wir zwar ein Plus von 25 Spendern, darunter sind aber kaum Jüngere, obwohl Kunrau ein großer Ort ist. Wenn das so weitergeht, ist irgendwann Schluss“, befürchtet die DRK-Mitarbeiterin.

Schließlich muss sich der Aufwand, der seitens der haupt- und ehrenamtlichen Helfer betrieben wird, auch lohnen. Für Kornelia Borchert beginnt der Arbeitstag an Spendenterminen übrigens um 7.30 Uhr und endet nach 13 bis 14 Stunden erst am späten Abend.

In Miesterhorst lohnte sich der Aufwand zuletzt nicht mehr (2017 gab es dort bei zwei Terminen 45 Spender), darum finden dort keine Aktionen mehr statt.

Generell wünscht sich Borchert, dass bei den Menschen ein Umdenken stattfindet und die Notwendigkeit von Blutspenden erkannt wird. „Jeder kann mal in die Situation geraten, auf Blut angewiesen zu sein. Ohne Blut kann im Krankenhaus auch der beste Professor nichts ausrichten. Das sollte man sich immer vor Augen halten“, appelliert die DRK-Mitarbeiterin an die Spendenbereitschaft der Bürger.

Ihren Dank richtet sie an das Team der Unterstützer. 2018 haben 15 Personen, allesamt Frauen, insgesamt 331,5 Stunden geleistet. Ehrenamtlich. „Wir brauchen unbedingt weitere ehrenamtliche Helfer“, betont Borchert und denkt dabei vor allem an rüstige Jungsenioren, die bereit sind, bei Blutspende-Terminen beim Auf- und Abbau sowie dem Imbiss mitzuwirken. Wer Interesse hat, kann sich gerne an Kornelia Borchert wenden, Telefon 03909/20 45.