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Weddendorfer Weidmann erlegt im Breitenroder Revier sein 1000. Wildschwein Borrosch: "Ohne Jagd würde etwas fehlen"

Von Jens Pickert 16.08.2012, 05:25

Seit 41 Jahren ist der Weddendorfer Friedrich Borrosch in Wald und Flur als Weidmann unterwegs - und das sehr erfolgreich. So erlegte er Anfang dieses Monats im Breitenroder Revier sein 1000. Wildschwein.

Weddendorf l Als er sein 1000. Wildschwein gestreckt hatte, es war ein sogenannter Überläufer, gingen die Gedanken von Friedrich Borrosch, den alle, die ihn kennen, Fritze nennen, kurz 41 Jahre zurück. Am 24. April 1971 war er als Jung-Jäger in seiner Heimat Breitenfeld auf der Pirsch und erlegte an seinem ersten Jagdtag seinen ersten Schwarzkittel - es war ein Überläufer. 999 kamen hinzu, auch ausgemachte Prachtexemplare. "Am 7. Dezember 2007 erlegte ich in Klötze einen Keiler, der es in sich hatte", erinnerte sich der 63-Jährige. Das meinte auch die Jury bei der Landestrophäenschau 2008 in Langenweddingen. Sie kürte den Keiler zum bisher stärksten gestreckten in Sachsen-Anhalt.

Dass sich der Weddendorfer mit Diana, der römischen Göttin der Jagd, besonders gut versteht, kommt nicht von ungefähr. Borrosch: "Natürlich gehört ein wenig Talent dazu. Das habe ich vermutlich von meinem Vater geerbt. Der ging als Landwirt in seiner Freizeit ebenfalls der Jagd nach. Aber ich habe auch frühzeitig mit dem jagdlichen Schießen auf dem Schießstand angefangen."

Viele Siege bei verschiedenen Meisterschaften errungen

Und das tat er ebenfalls erfolgreich. Kreis- und Landesmeisterschaften erschoss sich der Weddendorfer fast schon in Serie. "Fritze gehört beim jagdlichen Schießen ohne Zweifel mit zur Spitzes des Landes", lobte der Gardelegener Peter Ermisch. Er hat zusammen mit Borrosch zahlreiche Wettkämpfe bestritten und ist seit vielen Jahren ebenfalls dem Jagdfieber erlegen.

Bei seinen Streifzügen durch das Revier hat Friedrich Borrosch immer einen treuen Begleiter an seiner Seite. Der aktuelle heißt Bruno, ist sieben Jahre alt und der Rasse nach ein Wachtel. "Natürlich war Bruno beim Erlegen des 1000. Wildschweines mit dabei. Denn er ist genauso schwarzwildbegeistert wie ich", erzählte der Weidmann schmunzelnd.

Nach Weddendorf verschlagen hat es den geborenen Breitenfelder der Arbeit wegen. "Nach meinem Studium der Landtechnik habe ich 1973 bei der LPG Weddendorf angefangen. Später bin ich dann in die Oebisfelder Pflanzenproduktion gewechselt", erinnerte sich Borrosch. Nach der Wende gründete er dann im September 1991 einen Metall- und Landtechnikbetrieb in Wassensdorf. Den führt er immer noch. Auch wenn seine Freizeit knapp ist - ohne die Pirsch in seinen Revieren in Weddendorf, Breitenrode und Zichtau geht es nicht. "Mir würde etwas fehlen", gestand der erfolgreiche Weidmann ein.