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Wieder kostenlos Corona-Test: Familienbildungsstätte ist in Klötze einzige Anlaufstelle

Seit Sonnabend sind die Corona-Schnelltests wieder für alle kostenlos. Im Bereich der Stadt Klötze werden Tests derzeit aber nur in der Evangelischen Familienbildungsstätte durchgeführt.

Von Markus Schulze Aktualisiert: 16.11.2021, 09:01
Die einzige Möglichkeit, um im Bereich der Stadt Klötze einen Schnelltest zu machen, besteht in der Evangelischen Familienbildungsstätte in Klötze. Vorab muss im Internet unter www.covisa.de ein Termin gebucht werden.
Die einzige Möglichkeit, um im Bereich der Stadt Klötze einen Schnelltest zu machen, besteht in der Evangelischen Familienbildungsstätte in Klötze. Vorab muss im Internet unter www.covisa.de ein Termin gebucht werden. Foto: Markus Schulze

Klötze - Ob Ärzte oder Politiker, die Mehrheit empfiehlt, sich regelmäßig auf Covid 19 testen zu lassen. Egal, ob man bereits einen Wirkstoff erhalten hat oder nicht. Denn auch Geimpfte können das Coronavirus in sich tragen und weitergeben. Doch die einzige Möglichkeit, um sich im Bereich der Stadt Klötze testen zu lassen, bietet die Evangelische Familienbildungsstätte (EFA) in Klötze. Die Einrichtung füllt seit dem 1. Juni das Vakuum, das die DLRG-Ortsgruppe Diesdorf und die Gardelegener Apotheke La Vie, die zuvor ebenfalls Tests in Klötze anboten, hinterlassen haben. „Wir dachten, dass hier etwas fehlt. Deshalb machen wir das“, erklärt EFA-Leiterin Antje Kampe im Gespräch mit der Volksstimme.

Das etwas fehlt, machte sich in der EFA am Beispiel eines Bundesfreiwilligendienstlers bemerkbar, der für einen Frisörbesuch einen Test benötigte, dazu aber nach Gardelegen oder Salzwedel hätte fahren müssen. „Da wurde uns bewusst, dass wir vielleicht in die Bresche springen sollten“, erinnert sich Antje Kampe, die die Tests in der EFA zusammen mit ihrer Kollegin Simone Behr durchführt.

Dazu haben die beiden Frauen, getreu den Vorgaben des Gesundheitsamtes, eine Online-Schulung gemacht. Termine können bei ihnen mit ein paar Klicks unter www.covisa.de vereinbart werden. Dazu ist auf der Internetseite einfach „Teststelle finden“ anzuklicken und „Klötze“ einzugeben. Schon taucht die EFA auf und es kann ein Termin gebucht werden. Auffällig sind beim weiteren Vorgehen grüne Kästchen. Das sind die Zeiträume, die in der EFA zur Verfügung stehen. „Wir machen die Tests, wenn wir Zeit dafür haben“, erläutert Antje Kampe und betont, „dass wir in der Hauptsache eine Familienbildungsstätte sind und kein Testzentrum“.

Dass man sich in der EFA überhaupt testen lassen kann, ist den mangelnden Alternativen geschuldet, „ein Angebot für die Bürger und unsere Besucher. Wir wären aber überhaupt nicht böse, wenn es jemand anderes macht“, sagt Antje Kampe. Schließlich haben sie und Simone Behr eigentlich etwas anderes zu tun. Sie leiten Kurse, die der Vor- und Nachbereitung bedürfen. Einige Testwillige haben zudem kein Internet und rufen in der EFA an. Diese Gespräche, bei denen die Anrufer noch andere Fragen loswerden, können schon mal eine Weile dauern. „Das Testen an sich ist nicht das Problem“, berichtet Antje Kampe. „Aber das ganze Drumherum mit dem Bestellen der Ausstattung ist sehr zeitintensiv.“

3G-Regel bevorzugt

Bisher fanden in der EFA etwa 150 Tests statt. Die Leute kamen aus Klötze und Umgebung. Den EFA-Besuchern wird die Möglichkeit gegeben, einen Selbsttest mitzubringen und dann unter Aufsicht durchzuführen. Für Ungeimpfte war das günstiger. Denn zwischen dem 12. Oktober und 13. November mussten sie für die Testungen 15 Euro bezahlen. Seit Sonnabend hat aber jeder wieder den Anspruch auf mindestens einen kostenlosen Schnelltest pro Woche.

Ob dadurch und mit Blick auf die kritische Inzidenzlage die Test-Nachfrage steigt, vermag Antje Kampe nicht zu sagen. Nur so viel: Solange es erlaubt ist, soll in der EFA die 3G-Regel angewendet werden, zumindest für Erwachsene. Denn: „Wir sind ein Haus für alle.“

Eine Testpflicht nach der 1G-Regel, also auch Geimpfte und Genesene brauchen einen Test, besteht hingegen für Kurse, bei denen Kinder dabei sind, zum Beispiel die Babymassage oder DELFI (Denken, Entwickeln, Lieben, Fühlen, Individuell). „Da müssen sich alle Mamas testen lassen“, erklärt die EFA-Leiterin.

Bei jenen, die nicht kommen können oder wollen, zeigt sich die EFA kulant und erstattet das bereits Gezahlte. „Manche zeigen sich aber auch großzügig und spenden“, freut sich Antje Kampe. Zumal die Pandemie auch in der EFA ihre Spuren hinterlässt. „Wir haben sonst immer einen ausgeglichenen Haushalt, 2020 aber einen Verlust gemacht, den es wahrscheinlich auch für 2021 geben wird. Die Verluste aus den Lockdowns kriegt man nicht aufgeholt“, schildert Antje Kampe die finanzielle Situation.

Lobend äußert sie sich zu den Besuchern. „Die sind alle sehr vorsichtig, kommen mit Maske rein, desinfizieren sich die Hände. Da müssen wir nicht groß diskutieren.“

Die Beauftragung für das Testen gilt bis zum 31. Dezember 2021, kann aber verlängert werden, weiß die EFA-Leiterin und wiederholt: „Solange der Bedarf da ist, werden wir die Tests anbieten. Es kann aber gerne jemand anderes machen.“