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Debatte Bald kostenfreies WLAN im Stölpenbad

Wie kann die Attraktivität des Beetzendorfer Stölpenbades weiter gesteigert werden? Frei verfügbares WLAN soll helfen

Von Walter Mogk 26.07.2020, 06:00

Beetzendorf l In vielen öffentlichen Einrichtungen und auch in den Zügen der Deutschen Bahn wird es schon angeboten: kostenfreies WLAN. Ohne das eigene Datenvolumen zu belasten, kann hier jeder mit seinem Smartphone, Tablet oder Laptop im Internet surfen, E-Mails abrufen oder Fotos per Whatsapp verschicken. Und auch den Besuchern des Beetzendorfer Stölpenbades soll diese Möglichkeit demnächst geboten werden. Auf Vorschlag des Jeebeners Thorsten Massel stimmte der Gemeinderat bei jeweils drei Gegenstimmen und Enthaltungen dem Vorhaben zu.

„Technisch ist das überhaupt kein Problem. Wir haben eine gute Abdeckung im gesamten Bad“, erklärte Gemeindevertreter Enrico Lehnemann. Der Groß Gischauer ist selbst als Rettungsschwimmer im Stölpenbad tätig und sieht frei zugängliches und kostenfreies WLAN als „fast schon selbstverständlich für die gesamte Bevölkerung“ an. Der Anschluss könne mit der Öffnung des Bades um 10 Uhr an- und bei Torschluss um 19 Uhr wieder abgeschaltet werden. „Zudem ist die Datenrate regulierbar und auch eine zeitliche Begrenzung pro IP-Adresse machbar“, zeigte Lehnemann weitere Möglichkeiten auf.

Doch nicht bei allen Gemeinderäten stieß die Idee auf Begeisterung. Der Käcklitzer Dirk Frenzel wies darauf hin, dass kostenfreies WLAN zwar durchaus ein Standortfaktor für ein Bad sein könne, aber andererseits die Auswirkungen der Strahlung auf die Gesundheit nicht ganz unumstritten sind. „Ist so etwas wirklich notwendig? Oder können wir nicht auch damit fürs Bad werben, indem wir bewusst einen Gegenpol bilden und dort auf WLAN verzichten?“, fragte er in die Runde.

Unterstützung kam von der Beetzendorferin Christel Rosenbaum, die das Stölpenbad zudem als Ort der direkten Kommunikation und Interaktion sieht. „Wenn alle nur noch mit starrem Blick auf ihr Handy schauen, anstatt mit ihren Kindern zu spielen oder sich zu unterhalten, finde ich das schlimm“, meinte sie. Sowohl hinsichtlich der Gesundheit als auch des zwischenmenschlichen Miteinanders könne sie dem Vorschlag nicht zustimmen.

Anders sieht das Vizebürgermeister Dietmar Sommer. In der heutigen Zeit sei es sehr sinnvoll, kostenfreies WLAN zur Verfügung zu stellen. „Die Jugendlichen nehmen doch größtenteils ihre Handys ins Schwimmbad mit und nutzen sie dort. Ob man das gut findet oder nicht: Das ist nun mal der Zeitgeist, und von dem können wir uns nicht komplett abkoppeln“, meinte der Beetzendorfer. Außer warmes Wasser könne man der Jugend bisher in der Einrichtung nicht viel bieten, da man kein Spaßbad und keine große Rutsche wie in Diesdorf habe. „Da wäre das kostenfreie WLAN ein zusätzliches Bonbon“, erklärte Sommer.

Auch Initiator Thorsten Massel wies auf die Chance hin, das Beetzendorfer Stölpenbad für jüngere Menschen noch ein Stück attraktiver zu machen. Für sie, aber auch für Ältere gehöre das Smartphone inzwischen zum Leben dazu. „Und wenn wir ihnen diesen Service anbieten können, der für uns auch mit keinerlei Kosten verbunden ist, sollten wir das tun“, warb er für seinen Vorschlag.