1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Klötze
  6. >
  7. Hier klemmt die Säge noch in Klötze

Defizite aufgezeigt Hier klemmt die Säge noch in Klötze

Für die Zukunft der Stadt Klötze ist ein Entwicklungskonzept erstellt worden. Darin wird der Ist-Zustand kritisch beleuchtet.

Von Siegmar Riedel 24.01.2018, 21:00

Klötze l Die Autoren eines Entwicklungskonzepts für die Stadt Klötze legen den Finger gleich in mehrere Wunden. Beispielsweise wird die Busanbindung Richtung Westen und nach Beetzendorf kritisiert. Diese und andere Kritikpunkte müssen mittelfristig beseitigt werden, soll die Einheitsgemeinde Stadt Klötze eine Zukunft haben. Die Mängel finden sich jetzt geballt in der Fortschreibung des Stadtentwicklungskonzepts. Darin enthalten sind auch die nächsten Schritte, die Klötze lebenswerter machen sollen.

Ein Handlungsfeld in dem Konzept betrifft unter der Überschrift „Technische Infrastruktur“ gleich mehrere Dinge, die schon seit vielen Jahren in der Kritik stehen. Beim öffentlichen Personenverkehr ist das zum Beispiel die Busanbindung zwischen Klötze und Wolfsburg. Denn zu oft endet die Busfahrt in Sachsen-Anhalt, als würde es die innerdeutsche Grenze noch geben. Als problematisch wird auch die Anbindung an das Gymnasium in Beetzendorf eingestuft. Die Folge sind lange Fahrzeiten für die Schüler. Im Konzept wird vorgeschlagen, stärker die Rufbusse zu nutzen. Auch sollten sich Anbieter wie die Personenverkehrsgesellschaft (PVGS) und der Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt (NASA) besser abstimmen.

In der Kritik steht außerdem das Straßen- und Wegenetz. Radwege seien schlecht ausgebaut oder schlichtweg nicht vorhanden. Beispiel: Zwischen Klötze und Schwiesau ist an der viel befahrenen L 19 der seit Jahren geforderte Radweg noch immer nicht in Sicht. Das Konzept fordert deshalb ein übergreifendes Radwegenetz. Beseitigt werden muss demnach der Sanierungsstau am Bestand der Gehwege.

Große Defizite werden der Gestaltung der öffentlichen Räume in der Stadt bescheinigt. Der Bahnhofsvorplatz wird besonders erwähnt. Empfohlen wird, die Bestands­erfassung der Wege zu komplettieren und erforderliche Maßnahmen einzuleiten. Ein gesamtstädtisches Grünraumkonzept wird außerdem gefordert. Dem Schustergraben werden beim Thema Oberflächenentwässerung bauliche Mängel attestiert. Im Bereich des ehemaligen Bahnhofs und der Triftstraße würde die Entwässerung unkontrolliert verlaufen. Eine Voruntersuchung des Schustergrabens soll Gewissheit bringen und ein Konzept zur Oberflächenentwässerung erstellt werden.

Bemängelt werden auch fehlende Ansätze für den Klimaschutz und damit verbunden eine klimafreundliche Mobilität. Ungeregelt ist der Einsatz erneuerbarer Energien im Stadtgebiet. Vorgeschlagen wird, mit den Wohnungsunternehmen ein energetisches Konzept zu erarbeiten und kommunale Gebäude dahingehend zu betrachten.