Apenburger Grundschüler setzen sich für Erhalt des Waldbades ein / Appell an Rat, bald eine Entscheidung zu treffen Der Schwimmunterricht fällt komplett ins Wasser
Auf den Schwimmunterricht müssen die Apenburger Grundschüler in diesem Jahr verzichten, da das Waldbad nach wie vor geschlossen ist. Dabei wünschen sie sich nichts sehnlicher, als dort endlich wieder ins Wasser zu springen.
Apenburg l Sehnsüchtig geht der Blick der Viertklässler über den Zaun des Apenburger Waldbades. Die Becken sind leer, der Sprungturm verwaist, keine Spur von dem für diese Jahreszeit eigentlich zu erwartenden regen Badebetrieb. "Wir möchten, dass das Bad endlich wieder aufmacht", meint eine der Schülerinnen, die gestern Mittag zusammen mit der leitenden Lehrkraft Silvia Milde zu der Freizeiteinrichtung kamen, um sich für deren Erhalt einzusetzen. Zwar waren einige wenige Schüler zumindest einmal in Salzwedel oder Wolfsburg schwimmen, doch die meisten verzichteten angesichts des geschlossenen Bades vor der Haustür ganz auf das Vergnügen. "Wohin sollen wir denn auch?", heißt es fast schon resignierend.
Das Hickhack um das Waldbad, das von der Verbandsgemeinde geschlossen wurde und über dessen Öffnung in Trägerschaft der Gemeinde immer noch nicht entschieden ist (wir berichteten), hat auch Auswirkungen auf den Schulunterricht. "Eigentlich macht die dritte Klasse hier immer ihre Schwimmstunden. Doch die fallen dieses Jahr flach", ärgert sich Silvia Milde. Auch ein Ausweichen nach Beetzendorf ist nicht möglich, da das dortige Bad gerade umgebaut wird und frühestens im August öffnet. Mehr noch: Die Beetzendorfer Grundschule würde ihren Schwimmunterricht gern nach Apenburg verlegen. "Es gab eine Anfrage des Schulleiters, die Schüler sollten sogar bei uns in den Bungalows übernachten. Doch ich konnte keine Auskunft geben, da noch nicht klar ist, wie es weitergeht", erzählt Anja Wernecke, die seit Kurzem Kiosk, Campingplatz und Bungalowsiedlung am Waldbad betreibt und ganz auf die Badesaison gesetzt hatte. "Das Tagesgeschäft fehlt einfach", meint die Existenzgründerin bedauernd.
Jürgen Ulrich, Vorsitzender des Waldbad-Fördervereins, hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass sich doch noch alles zum Guten wendet. Er appellierte gestern an den Gemeinderat, so schnell wie möglich eine Entscheidung zu treffen. "Die Eierei muss ein Ende haben", forderte er. Ulrich geht davon aus, dass die Räte wie schon bei einer Abstimmung vor einigen Wochen hinter dem Erhalt des Waldbades stehen. "Vor allem von den Apenburger Vertretern sollte man das erwarten", betonte er und lobte ausdrücklich Bürgermeister Harald Josten, der sich für das Bad engagiere.
Knackpunkt ist nach wie vor die Frage der Weiterbeschäftigung des Schwimmmeisters. Die will die Gemeinde möglichst vermeiden und deshalb zunächst die angestrengten gerichtlichen Schritte abwarten. Wie die Volksstimme erfuhr, soll es am 6. Juni dazu ein klärendes Gespräch geben. Ringt sich der Rat danach zu einer Übernahme des Bades durch, könnte der Badebetrieb vielleicht doch noch im Juli starten. "Statt vier Wochen Vorbereitungszeit kommen wir möglicherweise auch mit zwei aus", erklärte Jürgen Ulrich.