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Von nun an gehen die Notrufe bei der neuen Zentrale in Stendal ein / "Ein bisschen Wehmut ist dabei" Die Leitstelle in Klötze ist seit gestern Geschichte

Von Markus Schulze 11.12.2013, 02:04

Klötze l Das war\'s. 1994 eingerichtet, ist die Leitstelle des Altmarkkreises Salzwedel mit Standort in Klötze gestern geschlossen worden. Rüdiger Wührl, beim Kreis Sachgebietsleiter für Brand-, Kastastrophenschutz und Rettungswesen, knipste um kurz nach 10 Uhr im wahrsten Sinne des Wortes die Lichter aus.

Hans Thiele: 200000 Euro werden pro Jahr eingespart

Seit gestern Morgen um 6 Uhr gehen die Notrufe nach der Umstellung durch die Bundesnetzagentur nun bei der sogenannten Integrierten Leitstelle Altmark in Stendal ein. Dort, so erklärte Hans Thiele, zuständiger Dezernent beim Altmarkkreis Salzwedel, kümmern sich künftig 17 Mitarbeiter in drei Schichten um die Anrufe, die aus dem Altmarkkreis Salzwedel und dem Landkreis Stendal eingehen. Eine Testphase war erfolgreich abgeschlossen worden. Im Rahmen dessen musste durch Vermerke im Computer-System auch dafür gesorgt werden, dass es im Einsatzfall nicht zu Verwechslungen kommt. Schließlich gibt es in den beiden Kreisen 15 namensgleiche Orte, beispielsweise Köckte, Schernikau oder Jerchel.

In der Klötze Leitstelle waren zuletzt elf Mitarbeiter tätig. "Wir haben im Vorfeld gefragt, wer mit nach Stendal gehen möchte", berichtete Hans Thiele. Sieben Kollegen nahmen dieses Angebot an. Eine Mitarbeiterin war bereits im Mai in Altersteilzeit gegangen, drei Mitarbeiter wechseln in die Verwaltung nach Salzwedel. Dort ist, um für Ausnahme-situationen gerüstet zu sein, auch eine eigene Leitstelle eingerichtet worden, die täglich besetzt ist. Grund: "Wenn in Stendal etwas nicht funktionieren sollte, dann sind wir gewappnet", betonte Hans Thiele.

Die Entscheidung für die Integrierte Leitstelle in Stendal hält Hans Thiele nach wie vor für richtig. "Es sind alle Möglichkeiten geprüft worden. Das ist wirtschaftlich vernünftig. Dadurch werden pro Jahr etwa 200000 Euro eingespart." Noch dazu seien die Räumlichkeiten und die Ausstattung der gemeinsamen Leitstelle in der Winckelmannstadt besser für die Anforderungen der Gegenwart und Zukunnft - allen voran die digitale Technik, insbesondere im Funkverkehr - geeignet. "In Klötze hätten wir keinen Platz mehr gehabt", erläuterte der Dezernent.

In Klötze gingen täglich 100 bis 120 Anrufe im Durchschnitt ein

Die vom Deutschen Roten Kreuz angemieteten Räume an der Bahnhofstraße in Klötze werden in den kommenden zwei Wochen geräumt und am Jahresende dann "besenrein übergeben". Was an Mobiliar noch tauglich ist, wird derzeit in die im Umbau befindliche Baracke an der ehemaligen Kreisverwaltung in Gardelegen, die als Asyslantenheim genutzt werden soll, transportiert werden, kündigte Hans Thiele an.

"Und die Computer, die noch okay sind, stehen künftig bei der Klötzer Feuerwehr. Dort ist das Informations- und Kommunikationsteam angesiedelt, das speziell für den Einsatzleitcontainer, den wir ja auch noch haben, ausgebildet ist."

"Ein bisschen Wehmut ist dabei", gaben Rüdiger Wührl und Hans Thiele unisono zu, als sie ihre Blicke nochmals durch die Klötzer Leistelle schweifen ließen.

Übrigens, so informierte Wührl, gingen dort in der Vergangenheit im Durchschnitt 100 bis 120 Anrufe ein. In der Regel gab es 30 bis 35 Einsätze pro Tag, in Spitzenzeiten auch schon mal über 70. Der letzte Einsatz, der gestern abgewickelt wurde, war um 9.25 Uhr - eine Fahrt ins Krankenhaus.