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Dorfwettbewerb Die Quarnebecker haben noch viel vor

Im Sommer wird sich eine Jury für den Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ in Quarnebeck umschauen. Bis dahin soll noch einiges passieren.

Von Tobias Roitsch 16.02.2019, 05:00

Quarnebeck l Die Uhr tickt: In einigen Monaten, voraussichtlich zwischen Mitte Juni und Mitte Juli, wird ein ganz genauer Blick auf Quarnebeck geworfen. Dann nämlich erfolgt die Bewertung für den Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“. Zweimal haben sich die Quarnebecker schon den Sieg geholt: 2017 auf der Kreis-ebene, 2018 holten sie sich Gold im Landesentscheid.

Eine Rolle spielte sicher auch, dass im Vorfeld viele Projekte, etwa zum Aufhübschen des Dorfes, umgesetzt wurden. Ein Arbeitskreis hält die Fäden in der Hand. Ausruhen will man sich in Quarnebeck auf dem Erreichten aber nicht, wie am Donnerstag bei einem Rundgang durch den Ort deutlich wurde. Präsentiert wurden neue Projekte, mit denen man bei der Jury punkten will.

„Wichtig ist es mir, einen Blick von außen zu bekommen“, sagte Ortsbürgermeister Marco Wille bei der Begrüßung. Deshalb hatten sich die Quarnebecker Gäste zu dem Spaziergang eingeladen. Unter anderem waren Landrat Michael Ziche und Klötzes Bürgermeister Uwe Bartels mit dabei. Am Startpunkt der Tour, am Dorfgemeinschaftshaus, konnte Wille eine neue Idee präsentieren. So solle der Saal einen Hotspot für einen drahtlosen Internet-Zugang erhalten. Geplant sei das auch im Feuerwehrgerätehaus sowie an der örtlichen Bushaltestelle, wie es hieß. Eine Idee ist, an der Haltestelle eine Tafel mit einem QR-Code anzubringen, über den ein Rufbus bestellt werden kann. Beim Einrichten der Hotspots wolle der Zweckverband Breitband Altmark (ZBA) sowie der Internetanbieter DNS Net Unterstützung leisten, die Zusage gab es am Donnerstag.

Halt gemacht wurde am Hof der Familie Fäsche, die mit ihrem „Objekt Nummer 19“ touristisch etwas entwickeln möchte. Im Herbst sei das erste Konzert geplant, hinterher solle es einmal im Vierteljahr Veranstaltungen geben, sagte Jens Fäsche.

Touristen, die mit dem Rad auf dem Altmark-Rundkurs unterwegs sind, kommen auch durch Quarnebeck. Allerdings möchte man gern den Verlauf der Route im Dorf ändern, sagte Marco Wille und regte an, dass die Strecke besser über die Alte Heerstraße führen sollte. „Wir möchten einen Haltepunkt für Radtouristen entwickeln.“

Ein weiteres Projekt soll in der Dorfmitte, an der sogenannten Gänsekuhle und den Rosengärten, umgesetzt werden. Dort verläuft ein einfacher Erdweg, den man ertüchtigen wolle. „Wir wollen ihn nicht pflastern, aber mit Splitt grundhaft ausbauen“, sagte Wille. Entstehen solle so eine Verbindungsachse, die zum Spazieren anregen soll. Am Wegesrand würde auch die geplante Geburtenwiese liegen. Für Kinder, die ab 2000 geboren wurden, möchte man dort Bäume pflanzen.

Diskussionen habe es um den Standort der Glascontainer an der Alten Heerstraße gegeben, weil sie keinen schönen Anblick böten. Die Arbeitsgruppe habe sich darauf geeinigt, sie dort zu belassen. Die Fläche soll gepflastert werden. „Links und rechts wollen wir Sichtblenden aufstellen, damit die Container nicht sofort ins Auge springen“, sagte Wille. Die Wände könnten eine rostige Optik erhalten, mit dem Laser könnten etwa die Worte „Dorf mit Zukunft“ eingefügt werden.

Doch damit nicht genug: Mit Fördermitteln soll die Orgel in der Kirche restauriert werden. In den Eulenturm – ein Trafohaus, das vor dem Abriss gerettet wurde und nun Nisthilfen für Vögel bietet – könnte ein offener Bücherschrank oder ein Getränkeautomat integriert werden. Auch eine Ladestation für E-Bikes wäre denkbar.

Der Rundgang endete im Saal. Dort präsentierte Marco Wille eine weitere Idee. Überlegt werde, wie das Dorfgemeinschaftshaus aus gastronomischer Sicht wieder in Gang gebracht werden könne. Denkbar wäre eine Wochenendgastronomie mit Schankwirtschaft. Gesucht werde ein Interessent, der das privatwirtschaftlich übernehmen wolle. Ratschläge wollte er den Quarnebeckern keine geben, sagte Landrat Michael Ziche. Er finde es toll, was bisher umgesetzt wurde. Hervorragend gelungen sei es, dass der Ortskern nicht entsiedelt wurde und die Resthöfe neu bezogen wurden. Als Kreis wolle man den Weg der Quarnebecker zum Finale nach Berlin weiter begleiten.