Essenanbieter erhöht Preise um mehr als 40 Prozent

Schlechte Nachricht für viele Eltern mitten in den Sommerferien: Der Essenanbieter Sodexo erhöht ab 1. September seine Preise für die Verpflegung in Kitas und Grundschulen. Und zwar gleich um 40 Prozent.

Beetzendorf l Drei Grundschulen und sechs Kindertagesstätten in der Verbandsgemeinde (VG) Beetzendorf-Diesdorf werden derzeit vom Catering-Konzern Sodexo regelmäßig mit Mittagessen versorgt. Eine Dienstleistung, für die die Eltern künftig deutlich tiefer in die Taschen greifen müssen. Denn das französische Unternehmen, dessen deutsche Niederlassung in Heidelberg beheimatet ist, hat mitten in den Sommerferien drastische Preiserhöhungen angekündigt.

"Um 40 Prozent wird das Essen in den betroffenen Grundschulen teurer", informierte VG-Bürgermeisterin Christiane Lüdemann während der jüngsten Ratssitzung. So würde der Preis für ein Mittagessen dort von derzeit 1,75 Euro auf 2,45 Euro steigen. In den Kindertagesstätten, die von Sodexo beliefert werden, beträgt die Preissteigerung sogar 42,4 Prozent. Hier müssen künftig 2,25 Euro statt wie bisher 1,65 Euro pro Portion berappt werden. "Bei den Eltern sorgt diese Steigerung verständlicherweise für große Aufregung", erklärte Lüdemann. Deshalb werde in den Einrichtungen bereits Ausschau nach alternativen Anbietern gehalten. "Wir werden dabei selbstverständlich unterstützend tätig werden", kündigte die VG-Bürgermeisterin an.

Sodexo selbst bestätigte die Preiserhöhungen, die zum 1. September in Kraft treten sollen. Man habe die betroffenen Einrichtungen und alle angemeldeten Kunden vertragsgemäß Anfang Juli darüber informiert, erklärte Kommunikationsdirektor Stephan Dürholt auf Nachfrage der Volksstimme. "Uns ist bewusst, dass das eine deutliche Anpassung darstellt, und wir verstehen gut, dass dadurch Reaktionen ausgelöst werden", heißt es.

Der Grund für die Preisanhebung liege vor allem in "aktuellen Kostensteigerungen und Preisentwicklungen, welche wir mit bis zu 60 Prozent in Bezug auf Lebensmittel verzeichnen", so der Sprecher. Zusammen mit verstärkten Anforderungen an die Lebensmittelsicherheit und tariflichen Anpassungen habe sich eine Situation ergeben, "die weiteres Zögern nicht mehr erlaubt". In den vergangenen Jahren habe man auf Erhöhungen verzichtet und die marktbedingten Preisschwankungen bei Lebensmitteln, Betriebs- und Kraftstoffen zugunsten der Kinder und Eltern aus eigener Kraft ausgeglichen. Das sei jedoch jetzt nicht mehr möglich.

Abzusehen ist, dass etliche der betroffenen Einrichtungen in der VG dem großen Anbieter den Rücken kehren werden. Bereits in den vergangenen Jahren ist dieser Trend zu verzeichnen. So bekommen einige Kitas und auch zwei der vier Grundschulen (siehe Infokasten) inzwischen ihr Mittagessen von Anbietern aus der Region. Dabei geht es den Eltern nicht nur um den Preis, sondern auch um die Versorgung ihrer Kinder mit gesunder Kost, hergestellt aus regionalen Produkten.

Auch die Jübarer Kita ist seit diesem Monat von Sodexo zu einem anderen Anbieter gewechselt. Sie erhält das Essen jetzt ebenso wie das Beetzendorfer Haus der kleinen Füße vom Rheiner Fertigkosthersteller Apetito, der die Portionen tiefgekühlt anliefert.