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Förderfähige Gebiete Aus schwarz könnte grau werden

In Teilen von Kusey schien ein Internet-Ausbau über den Zweckverband Breitband Altmark nicht möglich. Doch nun besteht die Hoffnung.

Von Markus Schulze 19.02.2020, 09:46

Kusey l Schnelles Internet auf das Land zu bringen, das ist die Aufgabe vom Zweckverband Breitband Altmark (ZBA). Nachdem dieses Ziel im Pilot-Cluster rund um Arneburg mit über 1100 Anschlüssen erreicht wurde und die weitere Finanzierung gesichert ist, geht der ZBA nun in die Fläche. Es gibt drei Projektgebiete. Zum Projektgebiet 3 gehört die Einheitsgemeinde Klötze, allerdings ohne die Kernstadt, wo die Avacon die Erschließung übernimmt. Als Erstes kämen Siedentramm, Neuendorf und Hohenhenningen an die Reihe, wie ZBA-Geschäftsführer Andreas Kluge und Projektleiter Henning Kipp im Kuseyer Ortschaftsrat mitteilten.

Laut Kluge würden die Projektgebiete in weitere kleinere Lose aufgeteilt, Ausschreibung und Baustart erfolgten in kurzer Abfolge. Die Maßnahme solle am 18. Mai 2020 beginnen und spätestens am 30. April 2022 abgeschlossen sein. Das Vorhaben werde europaweit ausgeschrieben. Zur Feststellung der Oberflächenbeschaffenheit sei ein spezielles Fahrzeug mit Kameras und GPS (Global Positioning System) in den Orten unterwegs gewesen, um 360-Grad-Bildaufnahmen zu machen. Kluge versicherte, dass der ursprüngliche Zustand der Flächen nach den Erdarbeiten wieder hergestellt werde.

Der ZBA-Geschäftsführer erinnerte daran, dass Kusey einen Sonderfall darstelle. Bisher schien es nämlich so, als könnten dort längst nicht alle Bereiche angeschlossen werden. Man spricht hier von „schwarzen Flecken“, in denen bereits eine Datengeschwindigkeit von mindestens 30 Megabit erreicht wird. Diese schwarzen Flecken sind nicht förderfähig und vom ZBA-Ausbau ausgeschlossen. „Wir dürfen nur dort handeln, wo kein Markt existiert“, erklärte Kluge, verbreitete aber Zuversicht. „Wir planen die schwarzen Flecken mit ein. Eine Lösung ist in Sicht.“ So sei es das Bestreben der Politiker, aus den schwarzen Flecken graue Flecken zu machen, die doch förderfähig wären. Ein Kriterium sei beispielsweise, ob es in der betreffenden Region mehr als einen Netzanbieter gibt. Das sei in der Altmark aber nicht der Fall, wie Kluge erläuterte.

Die Frage, ob es für die schwarzen Flecken doch eine Förderung gibt, solle noch im ersten Quartal 2020 beantwortet werden. „Wenn die Förderung kommt, dann werden wir uns alle zusammensetzen und die Restgebiete“, also die schwarzen Flecken, „voraussichtlich in einem Projektgebiet zusammenfassen“, kündigte der ZBA-Geschäftsführer an. Dafür sei dann noch ein Beschluss der Verbandsversammlung notwendig. Im Anschluss erginge an die Orte mit schwarzen Flecken sofort eine Information. Die Fördermittel würden umgehend beantragt.

Für Kusey, wo es viele schwarze Flecken gibt, wäre das eine gute Nachricht. „Hoffen wir, dass es so kommt. Nicht, dass sich Bund und Land wieder selbst im Weg stehen“, meinte Ratsherr Thomas Mann.

Übrigens sei Röwitz von dem Problem mit den schwarzen Flecken nicht betroffen, wie es hieß. „Da ist alles weiß“, wusste Mann.

Andreas Kluge ergänzte, dass der Breitbandausbau in den Restgebieten aus bürokratischen Gründen erst später erfolgen könne. Gleichwohl sollen die Voraussetzungen aber schon beim Ausbau der weißen Flecken geschaffen werden.

Der ZBA-Geschäftsführer kündigte an, dass Kusey von zwei Seiten versorgt werden solle, und zwar vom Norden aus Immekath und vom Süden aus dem Raum Gardelegen. Grund: „Unsere Ausbaugebiete orientieren sich nicht an Gemeindegrenzen, sondern zum Beispiel an Bahnlinien.“ Die Bahnlinien beim Netzausbau zu queren, sei genehmigungstechnisch kompliziert. Die Bahnlinie in Kusey sei zwar stillgelegt, aber nicht entwidmet.

Das Breitbandnetz werde der ZBA über einen Generalunternehmer errichten und dann an den Betreiber übergeben. Derzeit, so berichtete Kluge, gebe es nur einen Betreiber: DNS:NET. Man könne aber davon ausgehen, dass später noch weitere Anbieter, wie etwa die Telekom, ihr Interesse bekunden werden.

Und: Der Netzbetreiber werde alle Haushalte nochmal anschreiben. „Bis vier Wochen, bevor der Bagger anrückt, können noch Vorverträge für einen kostenfreien Anschluss unterschrieben werden“, informierte Kluge.