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Waldwege Wo ein Wille, da ein Weg

Der Forstausschuss beklagte in Klötze den schlechten Zustand der Waldwege. Es besteht aber die Möglichkeit zur Förderung.

Von Markus Schulze 24.08.2017, 03:00

Klötze l Am 25. Januar hat sich im Altmarkkreis Salzwedel der Forstausschuss gebildet. Das Gremium setzt sich aus Vertretern des Privatwaldes, des Körperschaftswaldes, des Kirchenwaldes, des Landes- und Bundeswaldes sowie des Landeszentraums Wald zusammen. Hintergrund war das neue Waldgesetz, das im März 2016 in Kraft trat. Die Mitglieder sollen in den nächsten fünf Jahren das Umweltamt des Altmarkkreises Salzwedel fachkundig beraten. Am Dienstag traf sich der Forstausschuss am Forsthaus Döllnitz bei Klötze. Beschlossen wurde, dass man künftig ein Mal pro Jahr oder auf Verlangen zusammenkommen will. Ein weiterer Tagesordnungspunkt waren die Waldwege. Diese, so betonte Ausschussvorsitzender Dietmar Schulze, befänden sich größtenteils in einem schlechten Zustand.

Mario Trapp vom Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten (ALFF) informierte über die Möglichkeiten des Wegebaus im Rahmen der forstlichen Förderung. Von den Geldern, so sagte er, sollen vor allem Neubauten und grundhafte Instandsetzungen realisiert werden. Gefördert würden 70 Prozent der Nettokosten, bei Betrieben mit mehr als 1000 Hektar seien es 42 Prozent. Die Baumaßnahme müsse einen Umfang von mindestens 5000 Euro haben. Von der Förderung ausgeschlossen seien Bund und Länder. Im Zeitraum von 2007 bis 2014, so teilte Trapp mit, seien 14 Förderanträge gestellt worden. In der neuen Förderperiode, die 2015 begonnen habe, sei bisher erst ein Antrag in Höhe von 68.000 Euro gestellt worden. Hier ginge es um einen 2,6 Kilometer langen Weg. Keinen einzigen Antrag, so wusste Trapp, habe es bisher von einer Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) gegeben.

„Die können auch bauen. Wenn man will, dann geht das“, war sich Dietmar Schulze sicher, vermutete aber, dass die zu erbringende Vorfinanzierung „der Knackpunkt“ dafür sei, dass sich die FBGen bisher zurückgehalten haben.

Helmut Jackalke, Leiter des Betreuungsforstamtes Westliche Altmark in Klötze, berichtete, dass der Wegebau in den FBG-Vorständen schon häufiger diskutiert worden sei, ohne auf einen gemeinsamen Nenner gekommen zu sein. Es birge zudem Konfliktpotenzial, wenn manche Mitglieder Zahlungsbereitschaft signalisieren würden, aber auch die anderen von dem Wegebau profitieren wollen.

Zudem verwies Jachalke auf die Einheitsgemeinde Kalbe, wo über die Nutzung und Bewirtschaftung von Wegen debattiert worden sei, weil die Forstunternehmen mit ihren großen Fahrzeugen gravierende Schäden hinterließen. Der Tenor habe gelautet, dass nach dem Verursacherprinzip die Wiederherstellung beschädigter Wege gefordert und die Nutzung nur mit Zustimmung des Grundstückseigentümers gestattet werden soll. In der Praxis, so meinte Jackalke, sei das bisweilen aber nur schwer umzusetzen.

Als ein „großes Problem“ bezeichnete Lutz Kufahl das Lichtraumprofil. „Viele Wege wuchern zu“, sagte er und gab zu bedenken, dass die Feuerwehren nicht mehr hindurchkämen. Für die Instandhaltung der Wege sei der Grundstückseigentümer zuständig, dazu aber vielfach nicht in der Lage.

Der Forstausschuss vermutete, dass die Wege noch häufiger auf ihrer Agenda stehen werden. „Das wird ein Dauerthema bleiben“, ahnte Helmut Jachalke.