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Frauenfrühstück Ein Rucksack voller Steine

Um Sorgen ging es beim 18. Frühstückstreffen für Frauen in Klötze. Katja Bernhardt aus Hessen hielt einen Vortrag.

Von Markus Schulze 15.10.2018, 03:00

Klötze l „Your love never fails“ - so hieß das Lied, das Eveline Schefer (Gesang), Christopher Plath (Schlagzeug), Simon Gehring (Flügel) und Daniel Müller (Gitarre) am Sonnabend beim 18. Frühstückstreffen für Frauen im Klötzer Altmarksaal darboten. Es handelt davon, dass man im Leben manchmal auch Rückschläge und Enttäuschungen verkraften muss, „aber wir haben einen Gott, der uns liebt und beisteht“, erklärte Daniel Müller.

Auf den lieben Gott zu vertrauen, ist vielleicht auch eine gute Möglichkeit, wenn man Sorgen hat. Und Sorgen hat jeder, erfuhren die zahlreichen Teilnehmerinnen des Frauenfrühstücks, das in bewährter Weise von Anette Rose und elf anderen ehrenamtlichen Kirchenmitarbeiterinnen aus Klötze und Umgebung organisiert worden war.

Zu Gast war dieses Mal Katja Bernhardt aus dem hessischen Melsungen. „Wandern mit leichtem Gepäck - vom Umgang mit Sorgen.“ So hieß das Thema, über das sie sprach. Und genauso lautet auch der Titel eines Buches von ihr. Darin vergleicht Bernhardt, die verheiratet und Mutter von zwei Töchtern ist, das Leben mit einer langen Wanderung, auf der es auch mühsame, sorgenvolle Abschnitte gibt. „Jeder von uns geht mit einem Gepäck voller Sorgen durchs Leben“, sagte die frühere Kinderkrankenschwester, die nun, nach einer theologischen Ausbildung an einem Kolleg in Kassel, als freiberufliche Gemeindereferentin arbeitet und sich in ihrer Eigenschaft als Referentin speziell den Frauenfrühstückstreffen widmet. Und zwar bundesweit.

„Jeder von uns träumt von einem sorgenfreien Leben. Aber das ist eine Illusion. Das Leben spricht eine andere Sprache“, meinte Bernhardt, die gleichsam betonte, dass es nicht nur negative Sorgen gibt, sondern auch positive wie die Für-, Vor- oder Nachsorge.

Weiterhin zog sie eine Studie heran, bei der die Deutschen alljährlich nach ihren größten Sorgen gefragt werden. Aktuell ist es die Politik des US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump. Aus der Umfrage geht auch hervor, dass sich Frauen mehr Sorgen machen als Männer und dass die sorgenfreisten Deutschen in Bayern leben.

„Sorgen sind meist auf Ereignisse gerichtet, die in naher oder ferner Zkunft liegen“, wusste Bernhardt. Die Angst vor Krieg und Terror zählt ebenso dazu wie die Sorge, seinen Job zu verlieren, krank zu werden oder den Wohlstand einzubüßen. Schwierig, so erklärte Bernhardt, wird es, wenn die Sorgen überhandnehmen und man aus dem Grübeln gar nicht mehr herauskommt. Schlimmstenfalls könnte sich daraus eine Depression entwickelt. „Scheuen Sie sich nicht davor, Hilfe in Anspruch zu nehmen“, empfahl die Referentin.

In einer kurzen Pause sollten die Frauen eine Bestandsaufnahme machen und überlegen, ob sie Optimisten oder Pessimisten sind, welche Sorge sie quasi das ganze Leben lang umtreibt und ob ihnen aktuell etwas Kummer bereitet.

Danach erläutertete Katja Bernhardt, dass es unterschiedliche Sorgen-Typen gibt, zitierte aus der Bibel und zeigte den Frauen verschiedene Wege auf, um den den Ballast, der einen lähmt und alle Kraft raubt, loszuwerden. Eine Möglichkeit ist, auf den Glauben und auf Gott zu vertrauen.

Damit der Rucksack, den man auf der langen Wanderung des Lebens trägt, leichter wird.