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Kultur Geschichten verzaubern den Advent

Advent und Kunst wurden am Sonntag in Klötze verbunden. Petra Schmidt öffnete ihr Atelier.

Von Siegmar Riedel 20.12.2016, 20:00

Klötze l Bei Punsch und Gebäck öffnete Petra Schmidt am Sonntag ihr Atelier in Klötze.Interessenten konnten Aquarelle und Acrylbilder der Künstlerin in einer Ausstellung bewundern. Mit dabei in der Runde die Buchhändlerin Ramona Metzing. Höhepunkt war die literarische Lesung unter dem Titel Adventszauber. Der Weihnachtsmann hatte offenbar lustige und besinnliche Texte in das Gepäck von Ramona Metzing und den Schülerinnen Tabea Baumann und Kati Helmke, beide 5. Klasse, gelegt. Junge Familien hatten mit Großeltern und Freunden den Weg zum Gewerbegebiet Eichholz gefunden. Entspannt lehnten sie sich auf ihren Stühlen zurück. Keiner der 30 Plätze blieb unbesetzt.

Zu Beginn sangen alle Gäste zusammen zur Akkordeon-Musik von Janusz Schmidt „Kling, Glöckchen, klingelingeling“. „Damit war das Eis gebrochen“, berichtete Ramona Metzing.

In dem besinnlichen Weihnachtstext von Marie Ebner-Eschenbach „Die Weihnachtszeit ist nahe“, den Ramona Metzing vortrug, sind kurz vor Weihnachten plötzlich alle Puppen verschwunden. In keinem Schubfach sind sie versteckt. Die kleinen Mädchen sind ganz traurig um den Verlust ihrer liebsten Spielgefährten. Das ändert sich erst am Weihnachtstag. Denn frisch lackiert und mit schönsten Locken saßen die vertrauten Puppen wie neu unter dem Tannenbaum. Da war die Freude sehr groß.

Tabea Baumann las Selbstgeschriebenes vom Hund Momo. Selbstsicher und heiter trug sie eine besondere Begebenheit vor, in der sich die Tiere gegenseitig helfen. Gegenseitige Hilfe als grundlegender Sinn des Weihnachtsfestes.

Kati Helmke las mit klarer Stimme die Geschichte „Weihnachtszeit“ von Peter Marx. Sie erzählt von Bescherungsschlafstörungen, die wohl manches Kind im Augenblick quälen. Wo in der oberen Etage des Hauses ein Weihnachtsbaum glänzt und – wie ein Wunder – ebenso in der unteren Etage. Die Bescherung naht bei den Großeltern und den Eltern. Voller Aufregung geht es die Treppe auf und ab.

Zwischen den Geschichten sangen die Zuhörer zur Akkordeonmusik Weihnachtslieder. Denn Weihnachten ist ein geselliges Fest. Und spontan sang Manuela Moritz aus Haldensleben, begleitet von Janusz Schmidt am Akkordeon, „Stille Nacht, heilige Nacht“. Die Hobbysolistin entfachte eine einzigartige Gänsehautstimmung in den Reihen der Zuhörer.

Vor dem Veranstaltungsraum loderten Flammen aus einem Feuerkorb. Gewiss hat der Weihnachtsmann auch das Schlagen der Herzen der wartenden Kinder mitbekommen. Das Glänzen in ihren Augen war nicht zu übersehen. So gespannt wird nur auf den Weihnachtsmann gewartet.

Mancher Zuhörer verließ diese gelungene Veranstaltung mit dem Gedanken, die Geschichten selbst nachzulesen. Denn die Zeit bis zum Weihnachtsfest wird mit dem Lesen von Weihnachtsgeschichten viel kurzweiliger. Nicht nur für Kinder. Denn irgendwo ist sicherlich in jedem Erwachsenen ein Stück Kind, auch wenn manchmal etwas danach gekramt werden muss.