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Geschlossen Klub-Comeback nur unter strengen Auflagen

Der Tangelner Jugendklub ist geschlossen. Ob dort die Jugendlichen wieder einziehen können, hängt nicht zuletzt von ihnen ab.

Von Walter Mogk 09.08.2019, 22:00

Tangeln/Beetzendorf l Wie die Zukunft des Tangelner Jugendklubs aussieht, steht nach wie vor in den Sternen. Derzeit ist das kleine Gebäude am Sportplatz, in dem sich die Jugendlichen regelmäßig trafen, geschlossen. „Das mussten wir tun, nachdem dort nach Hinweisen von Einwohnern Bedingungen vorgefunden wurden, die nicht mehr zu verantworten waren“, verteidigte Bürgermeister Lothar Köppe am Donnerstagabend im Sozialausschuss die Schließung. Ins Detail ging der Ortschef nicht. Nur so viel: „Es sind dort Veranstaltungen gelaufen, die nicht den Charakter eines Klubs haben“.

Zudem müsse in das Gebäude investiert werden, da es weder über Toilette und Waschbecken noch über eine Heizung verfügt. Auch erfolge über den einzigen Raum des Hauses der Zugang zur Steuerung der Straßenbeleuchtung in der Langen Straße. „Da kann Unfug getrieben werden, deshalb ist ein separater Zugang notwendig“, so Köppe. Die eingeholten Kostenvoranschläge für die baulichen Veränderungen belaufen sich auf zirka 17 000 Euro, für den Wasser- und Abwasseranschluss würden noch einmal 5000 Euro hinzukommen.

Doch lohnt sich eine solche Investition überhaupt? „Im Ort gibt es verschiedene Meinungen“, erklärte Tangelns Interessenvertreter Steffen Peters. Einige hätten sich beispielsweise beschwert, dass im Jugendklub bis morgens um fünf lautstark gefeiert wird. Er persönlich sei für eine Wiedereröffnung des Klubs, aber nur mit strengen Regeln. „Da muss eine Hausordnung erstellt und jemand benannt werden, der sich verantwortlich fühlt“, forderte Peters.

Regelmäßig genutzt wurde der Klub von etwa zehn bis zwölf Jugendlichen, die auch aus anderen Orten kamen. „Da sind Zwölf-, 13-Jährige dabei, aber auch mindestens 18-Jährige, was an den Autos vor der Tür zu sehen war“, so der Interessenvertreter.

Ausschussvorsitzende Christel Rosenbaum zeigte sich verwundert, dass keiner der Jugendlichen zur Sitzung gekommen war, obwohl die Zukunft ihres Klubs auf der Tagesordnung stand. Auch sie forderte „krasse Bedingungen“ für einen Neubeginn des Treffpunkts. „So verwahrlost wie dort alles war, können wir nicht einfach weitermachen“, erklärte Rosenbaum. Auf ihre Nachfrage, wie es in dem anderen Jugendklub in Jeeben läuft, konnte Interessenvertreter Thorsten Massel antworten. „Dort funktioniert es ohne großes Theater, wobei sich die Jugendlichen auch nicht nur zum Feiern treffen“, berichtete der Jeebener.

In Jeeben hätten die Jugendlichen den Raum von der Gemeinde für null Euro gemietet. Es gibt einen Vertrag, für dessen Einhaltung drei 18-Jährige gerade stehen. „Sie haben die Schlüsselgewalt, aber auch die Verantwortung, wenn etwas passiert“, so Massel. Das klappe und oftmals hätten die Jugendlichen auch schon in Eigenleistung mit angepackt, wenn etwas zu reparieren war.

Der Ausschuss war sich einig, dass auch für Tangeln ein ähnliches Modell gefunden werden muss. Dazu soll es im September einen Vor-Ort-Termin geben, zu dem auch die Jugendlichen und Erwachsene, die Verantwortung übernehmen möchten, eingeladen sind.

Klappt es nicht mit der zweiten Chance für den Klub, ist auch eine andere Nutzung des Gebäudes möglich. „Anträge dafür liegen vor“, so Lothar Köppe. So könnte der Raum beispielsweise dem Waldfest-Komitee zur Verfügung gestellt werden. Investiert werden müsse in das Gebäude ohnehin, da jeder zukünftige Nutzer eine Toilette benötige. Entweder werde noch in diesem Jahr Geld in die Hand genommen oder das Vorhaben für 2020 in den Etat eingestellt. „Auf jeden Fall müssen wir etwas tun, denn es ist nun mal unser Gebäude und durch den Leerstand wird es nicht besser“, machte der Bürgermeister klar.