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Hausbau Viele Interessenten für Bauland

Fünf Baugebiete für Eigenheime sollen in der Stadt Klötze entstehen. Vorgestellt wurden die Projekte im Stadtrat.

Von Tobias Roitsch 31.07.2020, 06:00

Klötze/Quarnebeck l Wenn alles nach Plan läuft, könnten in ein paar Monaten die sieben neuen Baugrundstücke verkauft werden, die an der Salzwedeler Straße in Klötze entstehen sollen. Als groben Termin nannte Jens Passier, Geschäftsführer der stadteigenen Wohnungsbaugesellschaft (Wobau), die sich um die Vermarktung kümmert, das erste Quartal 2021. In der jüngsten Sitzung des Stadtrates stellte Passier das neue Baugebiet in der Kernstadt vor (Volksstimme berichtete).

Das sei ein „positives Ergebnis“, sagte Jörg Kägebein (SPD) bezogen auf das geplante Baugebiet. Zugleich kritisierte der Ratsherr, dass es zu lange gedauert hätte, um das Ergebnis zu erreichen. Vier Jahre seien bereits vergangen, so Kägebein. „Es gibt etliche Bauwillige in Klötze“, teilte er mit, doch der Nachfrage könne die Stadt nicht nachkommen. Deshalb sollte man sich Gedanken über mögliche weitere Baugebiete machen, um junge Familien an die Region zu binden.

Wie groß ist eigentlich die Nachfrage nach Baugrundstücken, gibt es dafür eine Zahl?, fragte Alexander Kleine (SPD) nach. Die gibt es, konnte Jens Passier bestätigen. Momentan stünden 20 Leute auf einer Liste. Bereits 2016, so erinnerte der Wobau-Geschäftsführer, habe das Unternehmen Bauwillige in einem Zeitungsartikel aufgefordert, sich zu melden. Dadurch wollte man bei der Wobau ein Gefühl für die Größen- und Preisvorstellungen der Interessenten bekommen, erklärte Passier. Allerdings ist die damals entstandene Liste mittlerweile vier Jahre alt und müsste aktualisiert werden. Einige der Interessenten würden nicht mehr in Klötze leben.

Bezogen auf die 20 Namen auf der Interessenten-Liste sagte Wolfgang Mosel (Die Linke), dass die Stadt Möglichkeiten verschenke. Wenn sie in der Einheitsgemeinde nicht fündig werden, würden die Leute in andere Städte ziehen. Er sprach sich außerdem dafür aus, auch die Dörfer beim Thema Bauplätze im Blick zu behalten. In Kusey zum Beispiel würden ihm einige Grundstücke einfallen, wo neue Häuser stehen könnten, so Wolfgang Mosel.

Vorgestellt wurden während der Sitzung im Quarnebecker Saal zudem weitere Baugebiete, die in Zukunft ebenfalls entstehen sollen. Geplant ist ein weiteres unter dem Namen „An den Kleingärten“ im Bereich des Klötzer Wohngebietes „An der Wasserfahrt“, teilte Sachgebietsleiter Gordon Strathausen aus dem Bauamt mit. Darüber hinaus sollen Grundstücke in Immekath, in Lockstedt sowie in Kunrau in der Nähe des Schlosses geschaffen werden.

Mitte der 1990er-Jahre habe die Stadt doch mal Grundstücke in Klötze im Bereich Feldstraße und Am Turnplatz gekauft, um dort Bauland zu schaffen, erinnerte sich Uwe Witte (CDU). Heute würde das Land als Ackerfläche genutzt, stellte er fest. Für diese Fläche müsste noch ein Plan erstellt werden, damit sie bebaut werden könne, teilte Gordon Strathausen mit. Diese Auskunft reichte Uwe Witte nicht, er wünschte sich für die nächste Sitzung des Stadtrates eine ausführlichere Antwort.

Wie geht es weiter? Das wollte Manfred Hille (CDU) wissen. Wird auch in den anderen Ortsteilen der Einheitsgemeinde der Bedarf ermittelt? Etwa in Quarnebeck? Zuvor hatte sich nämlich schon eine Einwohnerin in der Fragestunde erkundigt, wie es in Quarnebeck und den umliegenden Orten mit neuen Bauplätzen aussieht. „Gibt es dort Flächen?“, fragte auch Manfred Hille. „Momentan nicht“, wusste Sachgebietsleiter Gordon Strathausen. Es handele sich um private Flächen, auf die die Stadt keinen Einfluss habe.

Bauwillige Bürger sollten doch bitte erst an den jeweiligen Ortschaftsrat herantreten, schlug Peter Gebühr (UWG) vor. Gebühr ist auch Ortsbürgermeister von Immekath. Danach könne man sich mit dem Anliegen an die Stadt wenden. Bezogen auf die geplante Baufläche vor dem Kunrauer Schloss warf Klaus Vohs (SPD) ein, dass dort doch mal eine „alte Tankstelle ausgegraben“ worden sei. Wurden mittlerweile Untersuchungen des Bodens vorgenommen?, wollte er wissen. Denn wenn Häuslebauer „bunte Farbe“ in der Erde fänden, „wäre das nicht gut“, so Vohs.

Das Fundament der Tankstelle sei zwar noch im Boden, die Tanks aber nicht mehr, wusste Uwe Bock (UWG), der außerdem Ortsbürgermeister in Kunrau ist. Seit 2004 sei die Fläche bereits als Baugebiet ausgewiesen. Doch es könnten wohl noch zwei weitere Jahre vergehen, bis dort gebaut werden könne, blickte Uwe Bock voraus. Dies hänge mit dem derzeit laufenden Bodenordnungsverfahren in Kunrau zusammen.