1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Klötze
  6. >
  7. Hausleiterin: "Die große Phase der Veränderungen liegt bereits hinter uns"

Wohnheim der Lebenshilfe vor 20 Jahren bezogen/Modernisierungsarbeiten abgeschlossen Hausleiterin: "Die große Phase der Veränderungen liegt bereits hinter uns"

Von Donald Lyko 20.12.2012, 02:29

Vor 20 Jahren ist das Wohnheim der Lebenshilfe, für die Region Gardelegen und Klötze zuständig, bezogen worden. Das wurde in einer Feierstunde gewürdigt.

Gardelegen/Klötze l "Es wird immer einen Grund zum Singen geben", heißt es in einem Lied über Musikanten, das der Miester Lebenshilfe-Chor Musica für seinen Auftritt im Wohnheim für behinderte Menschen an der Schillerstraße 16a ausgewählt hatte.

Der Grund an diesem Tag: Das Wohnheim wurde vor 20 Jahren bezogen. Und da brachten die Sängerinnen und Sänger aus Mieste unter der Leitung von Ingrid Achtert gern ihre musikalischen Glückwünsche. Die Musica-Mitglieder begeisterten mit vielen schönen Volks- und Weihnachtsliedern, mit Versen und Instrumentalstücken.

Die musikalische Begrüßung der Gäste hatten die Bewohner vorbereitet. Sie sangen zwei Lieder, nachdem der Vorsitzende des Heimbeirates, Willi Koropka, und die Hausleiterin Christina Hannes ein paar Willkommensworte gesprochen hatten. "Wir fühlen uns hier wohl", versicherte Willi Koropka im Namen der 40 Bewohner. Das Wohnheim hat sich in den vergangenen Monaten sehr verändert. "Eine große Phase der Veränderungen liegt hinter uns", sagte die Hausleiterin. In dieser Phase wurde das Wohnheim umfangreich modernisiert. Unter anderem wurden vier Pflegezimmer eingerichtet und die Sanitärräume modernisiert. Das Gebäude sei nun so umgestaltet, dass es Wohnheim und Tagesförderung für ältere Menschen mit Behinderung bietet, "aber nicht das klassische Altersheim ist", sagte Hans-Peter Haase, Geschäftsführer der Lebenshilfe "Altmark-West" gGmbH. In erster Linie werden dort ältere Männer und Frauen wohnen, wenn sie nicht mehr in den Lebenshilfe-Werkstätten arbeiten.

In seiner Rede erinnerte der Geschäftsführer an den Beginn der 1990er Jahre, als die Idee zum Bau einer Werkstatt und zur Einrichtung eines Wohnheimes geboren wurde. Ein einziger Antrag auf Fördergeld vom Bund habe damals gereicht, erinnerte Haase, und nach sechs Wochen kam bereits der Bewilligungsbescheid aus Bonn. Im ersten Antrag war es noch um den Bau einer Werkstatt gegangen. Dies ließ sich nicht umsetzen - und so wurde der Antrag für ein Wohnheim umformuliert. Bei der Suche nach einem geeigneten Grundstück wurde die Lebenshilfe an der Schillerstraße fündig. Der Gebäude des früheren Dienstleistungskombinates wurde der Treuhand abgekauft und umgebaut - denn aus den großen Arbeitsräumen mussten kleine Wohnräume werden. Am 15. Dezember 1992 wurde das Wohnheim offiziell eingeweiht, einige der Bewohner leben seither dort. Auch heute sei das Wohnheim für die Bewohner "ein Zuhause, in dem sie mit viel Selbstbestimmung leben können", sagte Hans-Peter Haase.

Er, aber auch Landrat Michael Ziche und Bürgermeister Konrad Fuchs hoben die Lage des Wohnheimes mitten in der Stadt hervor. Fuchs: "Es ist wichtig, solche Einrichtungen nicht an den Rand einer Stadt zu drängen." Der Landrat bemühte Dichter Herder und zitierte: "Heimat ist da, wo man sich nicht erklären muss." Menschen mit Behinderungen könnten in ihrem Wohnheim, aber auch in Gardelegen ein Leben führen, das sie nicht erklären müssen. "Die Benachteiligten haben durch Einrichtungen wie diese ein Gesicht bekommen", sagte Michael Ziche. Mitarbeiter und Bewohner würden gemeinsam dazu beitragen, dass im Haus "eine Atmosphäre der Herzlichkeit und der Liebe herrsche", wie er sie schon in anderen Lebenshilfe-Einrichtungen erlebt habe, sagte der Landrat. Bürgermeister Konrad Fuchs fasste seine Freude anschließend so zusammen: "Schön, dass es Euch, dass es Sie gibt."