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Heimatgeschichte Struktur des frühen Dorfes erforscht

Die Publikationsreihe über Jübar wird fortgesetzt. Im September soll das Buch „Das alte Jübar und seine Kirche“ erscheinen.

Von Walter Mogk 14.07.2017, 03:00

Jübar l Viele verschiedene Schriften haben in den vergangenen Jahren die neue und neueste Geschichte von Jübar beleuchtet. „Das Thema kann somit als abgeschlossen betrachtet werden“, ist sich Hobbyhistoriker Hartmut Bock sicher und verweist auf den Bildband „Jübar und seine Menschen“, die Broschüre zur 760-Jahr-Feier mit der Aufarbeitung der Geschichte des Handwerks im Ort und das Werk „30 Jahre LPG Jübar“, in dem es um die Landwirtschaft geht. Was noch fehlt, sei ein genauer Blick in die frühe Geschichte Jübars. Und genau der steht beim neuen Buch „Das alte Jübar und seine Kirche“ im Mittelpunkt, das anlässlich des 777-jährigen Ortsgeburtstags offiziell vorgestellt werden soll.

Gemeinsam mit Hartmut Bock haben sich drei Mitstreiter auf die Suche nach den historischen Wurzeln Jübars und seines Gotteshauses gemacht. Der Braunschweiger Geografie-Professor Wolfgang Meibeyer, der akribisch in Archiven nach Aufzeichnungen gesucht hat, schreibt über die Struktur des alten Dorfes. Wolfram Bleis, Architekt aus Rathenow, wirft einen Blick auf die Kirchengeschichte in der Altmark und Ulf Frommhagen von der Unteren Denkmalschutzbehörde des Altmarkkreises nimmt speziell die Historie des Jübarer Gotteshauses ins Visier, das erst im späten Mittelalter nach der Wüstwerdung Lüdelsens zur Pfarrkirche erhoben und später erweitert wurde.

„Die Kirche birgt noch viele Geheimnisse. Wir wissen nichts über ihre Anfänge“, erklärt Hartmut Bock, der sich selbst mit einem Beitrag aus archäologischer Sicht und einer Abhandlung über die Pfarrer, die über Jahrhunderte im Dorf gewirkt haben, in das Werk eingebracht hat. „Als 1969/70 die Kirche erneuert wurde, wollte ich dort Ausgrabungen machen. Beim Anlegen eines zwei Meter langen Suchgrabens sind wir auf interessante Strukturen gestoßen, die auf einen Vorgängerbau hinweisen. Und auch alte Münzen sowie Keramik haben wir gefunden“, berichtet der Jübarer.

Etwa 150 Seiten soll das Buch umfassen, das neben den historischen Texten auch einige Bilder beinhaltet. „Wir haben einen Farbbogen mit 92 Fotos von der 760-Jahr-Feier Jübars mit dem großen Festumzug im Jahr 2000 beigefügt“, erläutert Hartmut Bock. Dabei habe ihn der Jübarer Heiner Kamieth unterstützt. Eine besondere Leistung sei es zudem, dass im Rahmen der Forschungsarbeiten zu dem Buch die Besitzverhältnisse der einzelnen Bauernhöfe in Jübar bis ins Jahr 1500 zurückverfolgt werden konnten.