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Klötzer Weg Schotterung ja, Rennpiste nein

Einen grundhaften Ausbau des Klötzer Weges lehnen die Poppauer mehrheitlich ab. Das wurde während der Einwohnerversammlung deutlich.

Von Walter Mogk 01.11.2020, 14:00

Poppau/Bandau l „Es wurde und wird niemand übergangen. Wenn wir investieren, dann tun wir das nur mit den Anwohnern und Betroffenen und nicht gegen sie“, machte Beetzendorfs Bürgermeister Lothar Köppe gleich zu Beginn der Poppauer Einwohnerversammlung deutlich, zu der zahlreiche Bürger in den Saal der Bandauer Landwirtschaftsprodukte-Genossenschaft kamen. Im Mittelpunkt stand das Streitobjekt Klötzer Weg, dessen möglicher Ausbau vom Friedhof in Poppau bis zur Gemarkungsgrenze mit 90-prozentiger Förderung von der Gemeinde angestrebt, von vielen Poppauern aber abgelehnt wird.

Köppe betonte noch einmal, dass der Ausbauwunsch bereits im laufenden Bodenordnungsverfahren eingebracht wurde, dort aber auf Ablehnung stieß. Durch einen neuen Fördertopf habe sich dann eine weitere Möglichkeit ergeben, das 450 000 Euro teure Vorhaben anzuschieben. Bisher sei aber nur die Förderung beantragt worden. „Es ist noch keine Entscheidung getroffen worden“, stellte der Ortschef klar.

Etliche Poppauer bezweifelten die Notwendigkeit, den bisher naturbelassenen Weg mit Betonspurbahnen oder gar Asphalt zu versehen, nur um ihn für Fahrradtouristen befahrbarer zu machen. Die Gemeinde solle sich besser dafür starkmachen, dass das noch immer fehlende Teilstück des Radweges entlang der Landesstraße zwischen dem Abzweig Nesenitz und Klötze endlich gebaut werde.

Zudem gibt es die Befürchtung, der ausgebaute Klötzer Weg könnte auch von Autofahrern als Abkürzung in Richtung Purnitzstadt benutzt werden. „Wir ziehen uns noch mehr Verkehr ins Dorf und schaffen eine Pseudo-Kreisstraße“, meinte etwa Berthold Benecke. Das würde Poppau nur Nachteile bringen. Zudem sei zu beachten, dass es am Weg zum Friedhof keinen Bürgersteig gebe. „Da müssen die Leute dann auf den Grünstreifen springen, wenn ein Auto kommt“, so Benecke.

Die Siebenlindenerin Eva Stützel erklärte, dass sie zwar einen guten Radweg in Richtung Klötze möchte, der aber möglichst nicht von Autos befahren werden kann. In westlichen Bundesländern würden manchmal Schranken die Durchfahrt verwehren. Doch die möchte auch niemand, zumal zumindest landwirtschaftlichen Fahrzeugen das Passieren ermöglicht werden müsste. Auch ein schmaler, einspuriger Ausbau, wie vom Siebenlindener Stefan Althoff ins Spiel gebracht, war schnell wieder vom Tisch. Schließlich bestimme der Fördermittelgeber die Art und Weise des Ausbaus und für Radwege gebe es genaue Normen.

Klar wurde während der Versammlung aber auch, dass die Poppauer gegen eine Herrichtung des Klötzer Weges an sich nichts einzuwenden haben. Dort, wo es schadhafte Abschnitte gibt, könnten diese ja repariert werden, hieß es. Auch eine Schotterung wie beim Jeebener Kirschweg, die von der Gemeinde vorgenommen wurde, sei möglich. „Doch das müssten wir aus eigener Tasche, ohne Förderung, bezahlen und diese Summe belastet dann den Verwaltungshaushalt, weil es sich um Reparaturen handelt“, gab der Bürgermeister zu bedenken. Für den Haushalt 2021 sehe er da zumindest keinen Spielraum. Lothar Köppe betonte aber auch, dass der Weg nicht ausgebaut werde, wenn die Poppauer dies nicht wollen würden. Das werde er so auch in den Rat tragen.