Werkhallenbrand Klötzer Unternehmen arbeitet weiter
Bis auf die Grundmauern brannte in Klötze eine Halle nieder. Die Existenz der Firma ist zurzeit nicht bedroht.
Klötze l Nach dem verheerenden Brand einer Werkhalle des Transport-, Kranservice- und Reparaturunternehmens von Andreas Gayko in Klötze (Volksstimme berichtete), haben der Firmeninhaber, seine Familie und die Belegschaft den Schock überwunden. „Das Glück im Unglück ist, dass kein Mensch zu Schaden kam“, sagt der 45-Jährige Unternehmer im Rückblick auf den 20. Mai. „Wir sind so dankbar für die Arbeit der Feuerwehren, die verhindert haben, dass das Feuer auf andere Gebäude übergreift und gerettet haben, was zu retten war.“
Beeindruckt sind Andreas Gayko und seine Lebenspartnerin Daniela Zimmer auch von der großen Welle der Hilfsbereitschaft, die sie am Unglückstag selbst und auch in den nachfolgenden Tagen erreicht hat. So haben sich Nachbarn beispielsweise um die beiden 8- und 12-jährigen Töchter gekümmert. „Und wir haben sehr viele Hilfsangebote von Freunden und Firmen bekommen“, sagt der Geschäftsmann. Seine Partnerin ergänzt: „Es ist schön, zu erfahren, dass man in solchen schlimmen Situationen nicht alleine ist, sondern Menschen da sind, die einen auffangen und helfen.“
Zu den Helfern der ersten Stunden gehörten die 57 Feuerwehrkameradinnen und -kameraden aus Klötze, Immekath, Hohenhenningen und Lockstedt. Für sie war es der größte Einsatz seit mehr als 15 Jahren. Am Brandtag waren sie um 18.15 Uhr alarmiert worden und hatten gut eine Stunde später den Brand unter Kontrolle sowie dafür gesorgt, dass das Feuer, dessen riesige schwarze Rauchwolke weithin sichtbar war, nicht auf benachbarte Gebäude übergriff.
Die Löscharbeiten dauerten bis weit nach Mitternacht, und den gesamten Sonnabend hielten Feuerwehrangehörige Brandwache. Besonders für die Atemschutzgeräteträger, die zum einen an mehreren Stellen vom Boden aus und dann auch aus dem Korb der Drehleiter mit Schaum und Wasser gegen das Flammenmeer kämpften, war der Einsatz Schwerstarbeit.
Fahrzeuge, die sich in der Halle befanden, konnten sie allerdings nicht retten. Andreas Gayko zählt auf, was zum Raub der Flammen wurde: ein Oldtimer-Lkw, ein Oldtimer-Traktor, ein Lkw-Pferdetransporter, ein Pkw, ein Rasentraktor, ein Autokran und dann die für Reparaturen und TÜV-Prüfungen nötige Ausstattung wie Hebebühne, Bremsenprüfstand, Drehbank und so weiter. Durch das Feuer sind außerdem ein Multicar, ein Autokran und ein Kleintransporter, die außen in unmittelbarer Nähe zur Werkhalle abgestellt waren, so stark beschädigt worden, dass sie allenfalls noch Schrottwert haben. „Dann war noch ein Oldtimer-Lkw zur Reparatur hier, zum Glück stand der in der anderen Halle.“
Wie es zu dem Feuer kam, ist dem Firmeninhaber ein Rätsel. „Das Paradoxe ist, dass an dem Tag in der Halle gar nicht gearbeitet wurde.“ Die Fahrzeuge seien nur zum Feierabend in die Halle gefahren worden, damit beispielsweise der Kran, bei dem lediglich eine Glasscheibe zu erneuern war, übers Wochenende nicht draußen steht. Die Brandursache ist nicht aufklärbar, heißt es von der Polizei, die ihre Ermittlungen bereits eingestellt hat. Fremdverschulden oder gar Brandstiftung werden ausgeschlossen.
Ersten Schätzungen zufolge könnte sich laut Polizeiangaben die Schadenssumme auf mehr als eine halbe Million Euro belaufen. „Zum Glück wird meine Versicherung für einen Großteil des Schadens aufkommen“, ist Andreas Gayko erleichtert.
Dass in acht bis zwölf Monaten die Werkhalle wieder aufgebaut sein soll, stimmt ihn zuversichtlich – und auch seine Mitarbeiter. Neun Frauen und Männer stehen bei ihm in Lohn und Brot und werden wohl ihre Arbeit behalten. „Wir haben ja noch eine zweite Werkhalle, in der wir arbeiten können. Die Auftragsbücher sind gut gefüllt“, so der Firmenchef. Heißt: „Alle Aufträge werden wie geplant abgearbeitet, dazu gehören auch sämtliche Transport- und Kranserviceleistungen.“ Andras Gayko: „Wir sind froh, dass uns die Kundschaft in dieser schwierigen Zeit die Treue hält.“