1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Klötze
  6. >
  7. Auf dem Weg zur Graffitistadt

Kreatives Werben Auf dem Weg zur Graffitistadt

Oebisfelde soll eine neue zusätzliche touristische Note erhalten - mit noch mehr Graffitikunst, die auch Geschichte einbindet.

Von Harald Schulz 22.06.2020, 06:00

Oebisfelde l Zweifelsohne werden die Graffitiprojekte von Mathias Taeger von der breiten Öffentlichkeit in Oebisfelde für gut und gelungen befunden. Ob es es sich dabei um Aktionen für und mit der Jugendbegegnungsstätte Oebisfelde, Schulen oder wie das jüngste Vorhaben, mit dem Heimatverein und der Biosphärenreservatsverwaltung Drömling im Bahnhofstunnel der Stadt handelte. Besonders dieses Projekt hat dem Bahnhofstunnel erstmals einen zeitgemäßen Schick mit Symbolmotiven verliehen. Da wird in professioneller Spraykunst der einstige Charakter der Stadt als Zentrum für Bahnverkehre und -transporte und ebenso, damals wie heute aktuell, Oebisfelde als Stadt mit Herz mitten in einer vielfältigen wie einzigarten Naturlandschaft, dem Drömling, dargestellt.

Nun unterbreitete Taeger im Verlauf der Ortschaftsratssitzung in Wassensdorf den Vorschlag, die Rückseite des von der Bahntrasse einsehbaren Schützenheims der Oebisfelder Gilde mit Graffitielementen zu gestalten. Und der Künstler, der Aufträge in zahlreichen Großstädten wie Braunschweig und Wolfsburg vorweisen kann, legte dabei gleich eine Grobplanung vor. Wichtig dabei für die kommunalpolitischen Stadtvertreter: Das Projekt soll sich selbst finanzieren, sagte Taeger dem Ortschaftsrat zu. In welcher Art und Weise das geschehen soll, dazu gibt es bereits von Taeger entsprechende Vorstellungen. Die sollen aber noch mit dem Ortschaftsrat abgestimmt werden.

Und das soll dort entstehen: Entlang der kompletten Rückwand wird eine Graffiti-abfolge entstehen, die auf die Geschichte von Oebisfelde als wichtiges Bahnzentrum für Güter- und Personenverkehre mit Grenzdurchgangsverkehr hinweist. Darin eingearbeitet wird auch, so die Taeger-Vorstellung, der damalige innerdeutsche Grenzverlauf mit den Sperrsicherungsmaßnahmen zu DDR-Zeiten. In das Gesamtbildnis werden Taeger und weitere Graffitikünstler aus dessen Bekanntenkreis typische Symbole einarbeiten, die auf die Stadt Oebisfelde hinweisen.

Taeger sieht mit diesem Projekt eine Möglichkeit, die Stadt nach außen hin bekannter und attraktiver zu machen. „Solche ausdrucksstarke Werbeträger steigern das Interesse, den Ort näher kennenzulernen. Auf der Bahntrasse verkehrt die gesamte Palette von Personenzügen“, heißt es von Taeger.

Mit der Umsetzung dieses Projekts könnte die Stadt Oebisfelde mehr Graffitistandorte vorweisen als Großstädte wie beispielsweise Magdeburg, Wolfsburg oder Braunschweig. Oebisfelde wäre auf dem Weg zu einer attraktiven Graffitistadt, heißt es von dem Projekt-Initiator.

Der Ortschaftsrat stimmte dem Vorhaben zu. Jacksch und Stadtrat Sven Groneberg (SPD) rieten dazu, den Heimatverein Oebisfelde und die Biosphärenreservatsverwaltung Drömling für die Gestaltung der gesamten Fläche, wie beim Bahnhofstunnel, erneut mit ins Boot zu holen.