Der 28-Jährige ist neuer Gemeindepädagoge in Kusey und wird morgen in sein Amt eingesegnet Martin Zander freut sich auf seine Aufgabe
Seit dem 1. Mai ist der gebürtige Wolmirstedter Martin Zander neuer Gemeindepädagoge in Kusey. Morgen wird der 28-Jährige bei einem Gottesdienst eingesegnet. Künftig wird er den pfarramtlichen Dienst in Kusey versehen und die Leitung des dortigen Landjugendzentrums übernehmen.
Kusey l Martin Zander hat derzeit gleich mehrfach Grund zur Freude. Am Dienstag feierte er seinen 28. Geburtstag, gestern sollte der Umzug in ein Haus gegenüber der Kuseyer Geschäftsmeile bewältigt sein und morgen wird er von Superintendent Matthias Heinrich im Rahmen eines Gottesdienstes in der Kuseyer Kirche in sein Amt eingesegnet. Bereits am 1. Mai hatte Martin Zander seinen ersten offiziellen Arbeitstag als neuer Gemeindepädagoge in Kusey.
"Gerade als Jugendlicher hat mich der Glaube an Gott sehr geprägt."
Martin Zander ist verheiratet, seine Frau heißt Josefine. Sie haben einen zweijährigen Sohn namens Jannes. Martin Zander ist in Wolmirstedt geboren und in Angern aufgewachsen. Sein Elternhaus war christlich geprägt. Sein künftiger Werdegang zeichnete sich relativ früh ab. "Gerade als Jugendlicher hat mich der Glaube an Gott sehr geprägt", erzählt er. Dieser Glaube veranlasste ihn auch, sich ehrenamtlich stark zu engagieren. Unter anderem war er Mitglied im Kreisjugendkonvent und Jugendsynodaler in der Landessynode. Außerdem half er in der heimatlichen Gemeinde bei der Vorbereitung von Veranstaltungen mit und organisierte Kinder- beziehungsweise Ferienfreizeiten. Damals, so erinnert er sich, reifte in ihm auch mehr und mehr ein bestimmter Gedanke: "Ich habe mir vorgestellt, das später beruflich zu machen. Aus dieser Vorstellung wurde Berufung. Ich habe mir in den Kopf gesetzt, über Glaube und Gott zu sprechen und bestenfalls andere von der christlichen Lehre zu überzeugen."
Gesagt, getan. Martin Zander konzentrierte sich auf das, was er will und widmete sich während seines Freiwilligen Ökologischen Jahres im Kirchenkreis Haldensleben-Wolmirstedt der Kinder- und Jugendarbeit. Danach studierte er Gemeindepädagogik an der evangelischen Hochschule in Berlin und erhielt 2009 sein Diplom. Das Vikariat absolvierte er in Zeitz, ein halbes Jahr an einer Schule und zwei Jahre im dortigen Kirchspiel. Am 1. April 2011 wurde er im Dom zu Magdeburg ordiniert. Einen Tag zuvor erhielt seine Frau, die Religionspädagogik studiert hat, ihr Diplom. "Das war für uns eine gute Gelegenheit, eine besondere Möglichkeit wahrzunehmen." So verlängerte Martin Zander sein Vikariat um ein Jahr und ging nach Namibia. Dort, in einer evangelisch-lutherischen und gleichsam deutschsprachigen Kirchengemeinde in der Hauptstadt Windhoek sammelte er weitere Erfahrungen und hielt Gottesdienste ab. "Manchmal vor 700 Menschen, das war unglaublich", schwärmt er. Ihm ist bewusst, dass die Zahl der Kirchenbesucher in der Altmark für gewöhnlich deutlich geringer ist: "Darauf bin ich eingestellt. Aber was mich hier genau erwartet, das weiß ich noch nicht."
Sein Wunsch ist es, dass sich daran in Zukunft vielleicht etwas ändert und die Kirchenbänke wieder voller werden.
Als Gemeindepädagoge, so erklärt Martin Zander, wird es seine Aufgabe sein, in Kusey den pfarramtlichen Dienst zu versehen, mit allem was dazugehört, also auch den Kasualien (Taufe, Konfirmation, Trauung und Beerdigung). Ein weiterer Schwerpunkt seines Schaffens wird die Leitung des evangelischen Landjugendzentrums in Kusey und die Mitarbeit im regionalen Jugendbereich, sprich, die Zusammenarbeit mit Gemeindepädagogen in der Umgebung, sein.
Auf jeden Fall würde Martin Zander gerne auch eigene Akzente setzen. So schwebt ihm beispielsweise eine Kooperation mit der Klötzer Sekundarschule vor. So könnte zum einen das dortige Ganztagsangebot um ein religiöses Fach erweitert werden, zum anderen könnte sich Martin Zander vorstellen, dort vor oder nach den Schuljahren Gottesdienste abzuhalten.
"Alles, was rund ist und irgendwohin fliegt, da laufe ich hinterher."
Seine Stelle in Kusey ist zunächst einmal befristet. "Das ist der sogenannte Entsendungsdienst", informiert er. "Der dauert drei Jahre. Danach müssen der Kirchenkreis, die Kirchengemeinde und meine Familie entscheiden, ob und wie es weitergeht."
Doch das ist noch Zukunftsmusik. Der erste echte Höhepunkt im Wirken von Martin Zander ist hingegen recht nah. So wird er an der Kanufreizeit, die vom 15. bis 28. Juli nach Schweden führt, teilnehmen. "Darauf freue ich mich schon sehr", betont Martin Zander. Schließlich zählt Kanufahren zu seinen Hobbys. Davon hat er einige: "Ich habe früher in Mannschaften Volleyball gespielt. Überhaupt: Alles, was rund ist und irgendwohin fliegt, da laufe ich hinterher. Das macht mir riesigen Spaß." Zudem begibt er sich mit seiner Familie gerne in die Natur und liebt es, Rad zu fahren. Doch vor allem liebt er Gott. Und genau diese Leidenschaft will Martin Zander als neuer Gemeindepädagoge in Kusey mit anderen teilen.
Der Gottesdienst in der Kuseyer Kirche beginnt morgen um 13 Uhr. Dabei werden auch zehn Jugendliche konfirmiert. Zudem gibt es eine Taufe. Für Musik sorgt der Steimker Frauenchor.