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Umbau Mit dem Güllewagen zum Brand

Einen alten Güllewagen haben Mitarbeiter der Lockstedter Agrargenossenschaft umgebaut. Brennt es, transportiert er 8000 Liter Wasser.

Von Markus Schulze 17.07.2015, 03:00

Lockstedt l Als es am 2. Juli auf dem Lockstedter Osterfeuerplatz brannte, waren nicht nur die umliegenden Feuerwehren im Einsatz, sondern auch die örtliche Agrargenossenschaft. Diese setzte zum Löschen des Feuers erstmals ein spezielles Gerät ein, und zwar einen umgebauten Güllewagen. „Das Ding müssen Sie sich unbedingt mal aus der Nähe anschauen“, empfahl Hermann Wegner aus Hohenhenningen der Volksstimme. Schließlich sei die ungewöhnliche Apparatur den Kameraden, die nicht ohne Weiteres große Mengen Wasser auf die Felder bringen könnten, eine sehr große Hilfe gewesen.

Gesagt, getan. Die Volksstimme stattete der Agrargenossenschaft Lockstedt am Mittwoch einen Besuch ab. Und da stand das Wunderwerk in voller Pracht. Ein Vehikel der Marke Fortschritt mit der Bezeichnung HTS 81/45 aus dem Jahre 1987. Ursprünglich ein „Güllebomber“, der aber viel mehr kann, und zwar beim Bekämpfen von Bränden dienlich sein.

„Für den Fall, dass es mal brennt, hatten wir schon zu DDR-Zeiten einen Wasserwagen“, erzählte Mario Becker, Werkstattmeister der Lockstedter Agrargenossenschaft. Das Problem sei aber gewesen, dass die Pumpe zu klein war. „Es war im Grunde nur Spielerei und hat nicht ausgereicht“, berichtete Becker. „Also überlegten wir, was man machen könnte und haben uns mit Frank Steffens von der Landmaschinen GmbH Badel in Verbindung gesetzt.“ Des Rätsels Lösung war eine Drehkolbenpumpe, die mit einem Druck von fünf Bar 750 Liter Wasser pro Minute ansaugen kann. In Eigenregie bauten Becker und Kollegen die Pumpe an das Güllefass, das ein Fassungsvermögen von 8000 Litern hat, und und montierten daran auch noch Anschlüsse für B-und C-Schläuche. Fertig war ein Unikat. „Jedenfalls wüsste ich nicht, dass eine andere Agrargenossenschaft in der Gegend auch so etwas hat“, meinte Becker, der sich aber vor allem darüber freut, dass die Erfindung ihren gewünschten Zweck erfüllt, wie am besagten 2. Juili zu erleben war.

Sollte es also am Wochenende aufgrund der Hitze zu einem Brand auf den Feldern kommen, dann ist die Lockstedter Agrargenossenschaft, deren Mitarbeiter zum Teil auch bei der Feuerwehr sind, bestens gerüstet.