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Müllfrevel Betreiber der Kompostieranlage reagiert

Immer öfter wird Müll an der Kompostieranlage entsorgt, der dort nicht hingehört. Betreiber und Bürgermeister finden drastische Worte.

Von Walter Mogk 09.06.2020, 22:00

Beetzendorf l Für die Einwohner der Gemeinde Beetzendorf ist die Kompostieranlage an der Straße zwischen Audorf und Käcklitz eine schöne Sache. Bequem können sie hier ihre Grünabfälle entsorgen und zwar kostenlos. So sah es bisher eine Vereinbarung zwischen dem Betreiber der Anlage und der Gemeinde Beetzendorf vor. Doch diesen Vorteil gegenüber anderen Anlieferern könnten die Beetzendorfer schon bald verlieren. Grund sind die Ablagerungen von Dingen auf dem Gelände, die hier nicht hingehören und die sich in letzter Zeit wieder häufen.

„Wir haben die Information erhalten, dass Beetzendorfer Bürger dort vermehrt Unrat, Asbest und sogar große Mengen Windeln entsorgt haben“, berichtete Bürgermeister Lothar Köppe im Ausschuss für Bau, Ordnung und Umwelt des Gemeinderates. Das wolle der Betreiber nicht länger akzeptieren, was er verstehen könne. Der Ortschef appellierte noch einmal an die Einwohner, derartige Müllablagerungen zu unterlassen.

Bessere sich die Situation nicht, ist es mit der bequemen und kostenfreien Anlieferung von Grünabfällen bald vorbei. „Dann kommt ein Schild ans Tor, dass die Annahme nur noch zu bestimmten Zeiten und gegen Entgelt erfolgt“, erklärte Lothar Köppe.

Um die Bürger zu entlasten, die sich nichts zu schulden kommen lassen haben, und eine weiterhin problemlose Anlieferung zu gewährleisten, müsse die Gemeinde dann Geld an den Anlagenbetreiber zahlen. „Das wird dann in unseren Haushalt eingestellt, wenn der Gemeinderat das so will“, betonte Köppe.

Der einzige Weg, der Kommune diese unnötigen Kosten zu ersparen, sei, dass der Müllfrevel aufhöre und die dafür Verantwortlichen in die Schranken gewiesen werden. Hier seien alle Einwohner gefragt. „Es kann nicht sein, dass einige Idioten den guten Willen des Anlagenbetreibers ausnutzen und letztlich alle darunter zu leiden haben“, schimpfte der Bürgermeister.

In der Vergangenheit hatte es immer wieder mal Probleme mit Beetzendorfer Einwohnern gegeben, die die kostenlose Anlieferungsmöglichkeit dazu genutzt haben, Bauschutt und anderen Unrat hier abzukippen. 2015 überlegte der Geschäftsführer der Betreiberfirma deshalb bereits, von Kleinanlieferern nichts mehr anzunehmen.

Seit dem Jahresende 2018 wird für die Abgabe von Grünabfällen bereits ein Obolus verlangt. Nach Verhandlungen mit dem Anlagenbetreiber hatte Bürgermeister Lothar Köppe jedoch eine Ausnahmeregelung für die Einwohner seiner Gemeinde erreicht. „Das gilt jedoch nur, wenn keine Fremdstoffe abgekippt werden, die nicht kompostiert werden können. Dann ist es mit der Duldung vorbei“, machte er damals deutlich. Dieser Zeitpunkt dürfte nach den neuerlichen Vorfällen jetzt wohl erreicht sein.