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Neuer Trainingsplatz Beregnung auf Knopfdruck

Die Arbeiten auf dem neuen Trainingsplatz in Kusey neigen sich dem Ende entgegen. Die Flutlichtmasten stehen, der Rasen wurde angesät.

Von Markus Schulze 08.07.2020, 01:01

Kusey l Gerhard Mosel ist begeistert. Der Sportwart des TSV Kusey braucht nur auf die Fernbedienung zu drücken und schon springt etwa 100 Meter von ihm entfernt die Beregnung an. Das Wasser ergießt sich auf den neuen Trainingsplatz, wo sich ein sattes Grün ausbreitet. Und hoch über dem Rasen blinzelt das Flutlicht herunter.

Für den TSV geht mit dem neuen Trainingsplatz ein Traum in Erfüllung. Anfang 2018 hatte der Verein die Pläne öffentlich gemacht. Zu diesem Zeitpunkt konnte die bisherige Trainingsfläche am Lateiner Weg schon längst nicht mehr genutzt werden. Für den einen Teil gab es einen neuen, privaten Eigentümer; auf dem anderen, weiterhin kommunalen Teil entsteht zurzeit die neue Kindertagesstätte.

Klarer Fall: Dieser Trainingsplatz war für den TSV passé. Wie gut, dass mit der Stadt Klötze eine Vereinbarung zustande kam, wonach eine andere Fläche an der Schwarzendammer Chaussee genutzt werden darf. Direkt hinter dem Fußballplatz. Genau dort wurde der neue Trainingsplatz (Maße: 54 mal 45 Meter) errichtet. Eigentlich sollte die Maßnahme bereits im Juni 2019 zum 100-jährigen TSV-Jubiläum abgeschlossen sein, doch die Fördermittel wurden erst kurz vor dem historischen Datum bewilligt.

Mittlerweile ist (fast) alles gut. Der TSV hat dazu durch viele Eigenleistungen beigetragen (siehe Artikel unten). Zuletzt entstand eine Fläche mit Betonplatten, auf den zwei Container gestellt wurden. Einen Teil der Container-Kosten übernahm der Verein aus verbliebenen Jubiläums-Einnahmen, außerdem gab es einen Zuschuss vom Kreissportbund, erklärt Vorsitzender Thomas Mann. In den Containern kann der TSV nun alles verstauen, was früher im alten und mittlerweile abgerissenen Sportheim am Lateiner Weg eingelagert war, hauptsächlich Sport- und Trainingsgeräte, aber auch Zelte oder Utensilien für das Volleyball-Turnier.

„Auch die Grundschule möchte ihre Sachen dort unterbringen“, weiß Mann. In den Containern fehlt jetzt nur noch die Beleuchtung. „Dann sind wir mit dem, was wir als Verein leisten wollten, fertig“, berichtet der Vorsitzende.

Indes ging der Hauptauftrag an ein Unternehmen aus Schönebeck, das die Fläche für den neuen Trainingsplatz planierte und den Rasen ansäte. Ein Subunternehmen aus den Niederlanden baute – wegen Corona mit etwas Verzögerung – das Flutlicht auf (vier Masten mit zusammen 4,2 Kilowatt), ein anderes Subunternehmen aus Uelzen installierte die Unterflur-Bewässerung. Die vier Sprinkler können separat gesteuert werden. „Hier fehlt noch die Zeitsteuerung“, informiert Mann. Um die Verkabelung und den Schaltschrank kümmerte sich ein örtlicher Elektriker. Übrigens kann neben der Beregnung auch das Flutlicht aus der Ferne ein- und ausgeschaltet werden.

Der neue Trainingsplatz kostet mehr als 100 000 Euro. Es wurden Fördermittel in Höhe von knapp 90.000 Euro bewilligt. Außerdem stellt(e) die Stadt Klötze für 2019 einen Betrag von 10.000 Euro und für 2020 weitere 20.000 Euro zur Verfügung, wie dem Haushaltsplan zu entnehmen ist.

„Wir sind wirklich froh, wieder einen eigenen Trainingsplatz zu haben“, betont Mann. Einstweilen hatten die TSV-Kicker im Winterhalbjahr nach Klötze ausweichen müssen. Aber auch dort sind die Kapazitäten begrenzt. Nun können die Fußballer nicht nur ihre Punktspiele, sondern auch das Training im heimischen Kusey bestreiten. Wenngleich der neue Rasen noch geschont werden soll. „Wir gucken uns das im Oktober mal an und schauen, ob wir raufgehen können oder nicht“, sagt der Vorsitzende.

Nichts zu sehen ist auf dem neuen Trainingsplatz vom Fitness-Parcours, der auf den ersten Skizzen noch eingezeichnet war. Stattdessen wäre Platz für den Sportunterricht der Kuseyer Grundschule (Laufbahn, Weitsprunganlage), der früher ebenfalls am Lateiner Weg stattfand, vorhanden. „Fakt ist, dass die Grundschule eine Fläche braucht. Wir würden das gerne hier integrieren“, bestätigt Mann. Dazu passt der Wunsch des Ortschaftsrates, den Gehweg, der bisher an der Einmündung zum Turmweg endet, bis zum Sportplatz zu verlängern.

Derweil hat das Training für Männer und Kinder auf dem A-Platz schon wieder begonnen. Wegen Corona schrieb der Verein dafür ein Hygienekonzept. Darin, so der Vorsitzende, wurde auch gleich an eine Einweihungsfeier für den neuen Trainingsplatz gedacht.

Weiter störend ist allein der Eichenprozessionsspinner im angrenzenden Park. Damit die Bälle nicht vom Trainingsplatz in den Park kullern, wurde ein Wall angelegt.