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Gesamtvorstand für Klötzer Bodenordnungsverfahren fand sich nicht/Start ist trotzdem erfolgt Neuordnung Milchstraße stößt sauer auf

Von Harald Schulz 21.09.2013, 03:12

Das Bodenordnungsverfahren für die Milchstraße im Norden von Klötze ist sehr komplex, aber seit vorgestern auf den Weg gebracht. Doch es regt sich Widerstand. So fanden sich nicht genügend Kandidaten für den Gesamtvorstand.

Klötze l Es hörte sich zu Beginn der Eröffnungsversammlung für das Bodenordnungsverfahren der Milchstraße im Norden von Klötze an wie eine Herkulesaufgabe für den bald darauf gewählten Vorstand: Es handelt sich um einen für den öffentlichen Verkehr gesperrten Privatweg mit mehreren Eigentümern. Weil die Schranken aufbleiben, wird die kilometerlange Verbindung zwischen L20 und Klötze Nord aber oft als Abkürzung genutzt. Der Kraftakt dieser Neuordnung von Grund und Boden besteht darin, eine Fläche von 325 Hektar links und rechts des Weges, an der 170 Grundbucheinträge von 452 Beteiligten mit Flurstücken um die 2500 bis 5000 Quadratmeter eingetragen sind, neu zu ordnen. Das Kostenpaket beträgt dafür 720000 Euro, davon 670000 für den Wegebau. Der Rest entfällt auf die Planung.

Drei Stellvertreter müssen bestellt werden.

Nach der vorgestellten Kostenberechnung von Thomas Wagner vom zuständigen Landesamt müssen Teilnehmer dieses Bodenordnungsverfahrens aufgrund von Fördergeldern - ähnlich dem Immekather Verfahren - lediglich mit einem Beitrag um die 80 Euro je Hektar rechnen.

Diese Neuordnung wird in erster Linie in den nächsten fünf bis sechs Jahren die Aufgabe vom an diesen Abend gewählten Vorstand sein. Keine leichte Aufgabe für den Vorsitzenden Raimund Punke, Stellvertreter Matthias Lühmann, Dieter Neuschulz, Ronald Haase und Hans-Jürgen Schmidt.

Der Start in dieses Verfahren verlief im Saal des Rathauses nicht optimal für die Vertreter vom Landesamt Landwirtschaft und Flurneuordnung und der Stadt Klötze in Person von Bürgermeister Mann. Für die Wahl des Gesamtvorstands fanden sich nicht genügend Kandidaten aus der Runde am großen Sitzungstisch. Da half auch gutes Zureden nicht. Nun erhalten die Vorstandsstellvertreter Bennet Fritsche und Reiner Hevekehrl drei Mitstreiter im Ehrenamt, die Kraft Gesetzes vom Landesamt bestellt werden. Bereits vor den Vorstandwahlen wetterte der Klötzer Otto Regas, dass dieses Verfahren nur eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für das Landesamt und das Planungsbüro sei. Die bessere Lösung, so der Skeptiker, wäre, ein Aufkauf aller Flurstücke durch die Stadt, verbunden mit der Zahlung einer Entschädigung an die Eigentümer von Grund und Boden. Mann konterte, dass solch eine bis auf einen Rest von zehn Prozent von Land und Gemeinde hochsubventionierte Maßnahme nicht noch einmal zustande kommen werde. Als Alternative sehe er dann nur den Erlass einer Bausatzung, mit erheblichen Kosten für die Stadt und Anlieger.