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Projektwoche Kakao zu einem fairen Preis

Die „Fair Trade“-Bewegung setzt sich für gerechte Preise ein. Zudem soll Kinderarbeit gestoppt werden, erfuhren die Klötzer Grundschüler.

Von Markus Schulze 27.09.2020, 01:01

Klötze l Im Rahmen der 19. bundesweiten „Fairen Woche“ gab es am Donnerstag einen Projekttag in der Klötzer Grundschule. Der Freundeskreis Ökodorf und das Eine-Welt-Netzwerk Sachsen-Anhalt machten dabei den „Fair Trade“ zum Thema. Übersetzt heißt das gerechter Handel.

Beim Projekttag ging es darum, den Klötzer Grundschülern auf spielerische Art und Weise zu vermitteln, was „Fair Trade“ eigentlich bedeutet. Außerdem sollten ihnen die Augen für ein großes Problem geöffnet werden: die Ausbeutung von Kindern. Als Beispiel dafür wurde der Kakao genommen. Der wird vor allem entlang des Äquators angebaut, sei es in Afrika, Asien oder Lateinamerika. In Ländern, die zu den ärmsten der Welt gehören und wo schon Kinder etwas dazuverdienen müssen, damit ihre Familien durchkommen.

„Stellt euch vor, ihr könntet nicht zur Schule gehen“, sagte Luis Ordonez zu den Grundschülern. Er hatte extra ein Lied geschrieben, Titel: „Mach Schoko fair!“. Der Text befasste sich mit Kinderarbeit, die gestoppt werden müsse. „Komm, hilf uns und mach mit, wir haben alle Rechte und das gilt für jedes Kind“, sang Ordonez. Er bat die Grundschüler, künftig nur noch Produkte zu kaufen, die ein Fair-Trade-Siegel haben. Dann könne man sich sicher sein, dass der Erzeuger einen gerechten Mindestpreis erhält, mit dem er seinen Mitarbeitern gerechte Löhne zahlen kann.

In dem Fall müssten Kinder vielleicht nicht mit anpacken, könnten zur Schule gehen und spielen. „Wenn wir etwas verändern wollen, müssen wir bei uns selbst anfangen“, machte Ordonez deutlich. Außerdem erklärte er, dass sich bei zertifizierten Waren die einzelnen Produktionsschritte nachvollziehen lassen. Welche Schritte das beim Kakao sind, erfuhren die Schüler, die in vier Gruppen aufgeteilt wurden, von Julia Jama, die Bilder zeigte. Demnach wird Kakao in Säcke verpackt und mit Schiffen nach Deutschland befördert. Hier werden die Bohnen geröstet, die Bruchstücke gemahlen und die dabei entstehende Masse gepresst. Heraus kommen Kakaobutter und ein Presskuchen. Je nach Sorte kommen dann noch Zucker oder Nüsse dazu, dann wird die Schokolade geformt und weiter geht es zum Großhändler oder gleich in den Supermarkt.

„Ihr habt großes Glück“, machte Luis Ordonez den Schülern bewusst. „Ihr dürft spielen und lernen. Das ist nicht überall so. Aber noch ist nicht alles verloren.“ So gebe es rund um den Globus viele Menschen und Organisationen, die sich für einen gerechten Handel einsetzen. Vielleicht gehören jetzt auch die Klötzer Grundschüler zum Kreis der Unterstützer.