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Beetzendorfer Gemeindehaus Sanierung oder Abriss – alles ist möglich beim Ideenwettbewerb

Von Walter Mogk Aktualisiert: 11:29

Beetzendorf. Das Beetzendorfer Pfarrhaus hat mit dem gegenüberliegenden Gemeindehaus der Kirche eines gemeinsam: Es ist dringend sanierungsbedürftig. Doch würde sich eine solche Baumaßnahme überhaupt lohnen? Wie groß sind die Schäden an der Bausubstanz überhaupt? Das soll eine Analyse beider Gebäude klären, die von der Kirchengemeinde in Auftrag gegeben wurde. Die Häuser werden aufgemessen und der allgemeine Bauzustand analysiert, bestätigte Baupfleger Rainer Wellkisch vom Kreiskirchenamt in Salzwedel auf Volksstimme-Nachfrage.

Gemeindezentrum soll errichtet werden

Das Gemeindehaus wurde vor einigen Wochen leergeräumt, da dort die Heizung defekt ist (wir berichteten). Die Kirchengemeinde konzentriert sich derzeit auf das Pfarrhaus, in dem sich auch das Pfarrbüro befindet.

Platz ist dort genug, zumal der künftige Pfarrer Falko Schilling angekündigt hatte, lieber im Rohrberger Pfarrhaus wohnen zu wollen.

Die Planungen der Kirchengemeinde sehen vor, auf dem Areal an der Marienkirche ein Gemeindezentrum einzurichten. „Das inhaltliche Konzept wurde bereits erarbeitet. Nun geht es darum, wie dieses in die vorhandene Gebäudestruktur integriert werden kann“, erläuterte Rainer Wellkisch. Dafür müsse die Substanz grundlegend bekannt sein. Die Kosten der Analyse belaufen sich auf einen niedrigen fünfstelligen Betrag, der etwa zur Hälfte vom Kirchenkreis mitfinanziert wird. Den Rest trägt die Gemeinde.

Ein kleines Zwischenfazit kann der Baupfleger bereits ziehen, auch wenn das endgültige Analyseergebnis noch nicht vorliegt. „Beide Gebäude sind soweit in Ordnung“, betonte Rainer Wellkisch. Allerdings gebe es sowohl am Pfarrhaus, das bis vor Kurzem bewohnt war, als auch am Gemeindehaus, das in der Vergangenheit für verschiedene Veranstaltungen genutzt wurde, „verschiedene Schäden, die einer Sanierung bedürfen“.

Anhand der Analyseergebnisse soll die Gebäudesubstanz bewertet werden. Wenn dann die Aufmaße und die zu behebenden Schäden auf dem Tisch liegen, kann der Ideenwettbewerb für das künftige Gemeindezentrum starten. Grundlage bildet die inhaltliche Zielvorstellung, die die Kirchengemeinde für einen solchen Komplex hat. Geeignete Architekturbüros sollen in die Entscheidungsfindung mit einbezogen werden.

„Der Ideenwettbewerb soll Impulse für das weitere Vorgehen in Beetzendorf liefern“, erklärte Rainer Wellkisch. Erste Ergebnisse, auch zur finanziellen Seite eines solchen Projekts, erhoffen sich alle Beteiligten noch in der ersten Hälfte dieses Jahres. Das weitere Vorgehen ist dann davon abhängig.

Noch ist völlig unklar, ob am Ende beide Gebäude saniert werden oder eines von ihnen womöglich abgerissen wird. Das letzte Wort dazu hat die Kirchengemeinde als Eigentümerin. „Sie trifft die Entscheidung über jegliche Maßnahmen an den Gebäuden“, bestätigte der Baupfleger. Eine Arbeitsgruppe werde den Gemeindekirchenrat dabei beraten.

In der Vergangenheit hatte es immer wieder Spekulationen gegeben, dass das Beetzendorfer Pfarrhaus aufgrund seiner schlechten Bausubstanz wohl dem Abrissbagger zum Opfer fallen könnte. Die Tatsache, dass der zukünftige Pfarrer von einem Einzug Abstand nahm, gab dem neue Nahrung. Möglicherweise ist es für die Kirchengemeinde sinnvoller, sich auf ein Gebäude zu konzentrieren. Und dann hätte wohl das Gemeindehaus die besseren Karten.

Gebäude stehen nicht unter Denkmalschutz

Fest steht: Bei allen Plänen gibt es zumindest keine Bedenken in Sachen Denkmalschutz. Denn sowohl das Pfarr- als auch das Gemeindehaus sind nicht entsprechend geschützt. Das bestätigte Rainer Wellkisch der Volksstimme. Allerdings müsse unabhängig davon bei möglichen Bauarbeiten die Marienkirche als Einzeldenkmal in der direkten Umgebung berücksichtigt werden.

Bis es soweit ist und der Ideenwettbewerb konkrete Ergebnisse geliefert hat, wohin die Reise gehen könnte, spielt sich das Gemeindeleben neben der Kirche ausschließlich im Pfarrhaus ab. Hier sollen - wenn die Corona-Situation es wieder zulässt - der Konfirmandenunterricht und die Kinderkirche genauso stattfinden wie die regelmäßigen Treffen des Frauenkreises und des Gemeindekirchenrates sowie andere Veranstaltungen. Ein größerer Raum und einige kleinere Räume stehen dafür zur Verfügung.

Auch das Gelände zwischen beiden Gebäuden soll in die künftige Konzeption mit einbezogen werden.

Hier findet beispielsweise regelmäßig in der Adventszeit der Weihnachtsmarkt und das traditionelle Turmblasen am Vorabend des Heiligen Abends statt.