Großeinsatz der Feuerwehr Scheunenbrand: In Mellin geht die Angst um
Schaden im fünfstelligen Bereich und nach ersten Ermittlungen wohl Brandstiftung: Das sagt die Salzwedeler Polizei zum jüngsten Brand einer Scheune in Mellin.

Mellin - Die Angst geht um in Mellin. Erneut hat es gebrannt. Die Sirenen in der Region heulten am Dienstagabend um 23.11 Uhr. Aktive der freiwilligen Feuerwehren aus Mellin, Tangeln, Rohrberg und Beetzendorf eilten zum Brandort an der Bundesstraße 248 in Mellin.
„In einer Scheune war es aus bisher ungeklärter Ursache zu einem Brand gekommen. In dieser lagerte ein Holzhaufen“, sagte Ronny Runge, Einsatzleiter und Verbandsgemeinde-Wehrleiter, am Mittwochvormittag auf Nachfrage der Volksstimme. Die Flammen hätten auf den Dachstuhl übergegriffen. Drehleiter aus
Klötze angefordert„Wir haben die Drehleiter aus Klötze angefordert, um besser arbeiten zu können“, schilderte er. Dadurch sei es gelungen, das Feuer rasch zu löschen und das Übergreifen auf das Nachbargrundstück, vom dem aus der Einsatz erfolgte, zu verhindern. „Es war alles ganz schön eng, aber wir haben die Aufgabe gut gemeistert“, urteilte der Einsatzleiter.
Seit 2017 immer wieder Brände im Ort
„Gemeldet war zuerst eine vermisste Person. Deshalb war auch der Rettungsdienst vor Ort. Zum Glück hat sich das nicht bestätigt“, erklärte Ronny Runge. Zudem sei in der ersten Lagemeldung von einem Gebäude in Vollbrand die Rede gewesen, mit Übergreifen auf das benachbarte Gebäude, ergänzte Stefan Lange, Zugführer der Klötzer Wehr und verantwortlich für Öffentlichkeitsarbeit. Auch das sei zum Glück nicht so eingetreten. „Durch einen Trupp unter Atemschutz wurde aus dem Korb der Drehleiter die Dachhaut entfernt, um Glutnester zu finden und abzulöschen. Hier kam auch eine Wärmebildkamera zur Kontrolle der betroffenen Bereiche zum Einsatz“, fügte er hinzu.
Kurz vor 2 Uhr seien die letzten der insgesamt 66 Einsatzkräfte, die mit zwölf Fahrzeugen vor Ort waren, wieder abgerückt, sagte Ronny Runge.
Seit 2017 gibt es immer wieder Brände in Mellin. Betroffen waren zuvor verschiedene Gebäude auf einem leerstehenden Vierseithof, der sich ebenfalls an der Bundesstraße befindet, die durch den Ort führt. Die Polizei ist in allen Fällen von Brandstiftung ausgegangen. Nach dem oder den Tätern wird weiter gesucht.
Nun traf es eine Scheune, die hinter einem bewohnten Haus steht. Die ältere Bewohnerin, die darin lebt, blieb unverletzt. „Was kommt als nächstes? Wird dann womöglich ein bewohntes Gebäude angezündet“, fragte eine Einwohnerin verzweifelt, die ihre Angst nicht verbergen konnte.
Brandermittler und Kriminaltechniker nahmen den Brandort, der nach den Löscharbeiten polizeilich gesperrt war, am Mittwoch in Augenschein. Sie sahen sich in der Ruine genauer um.
„Nach ersten Ermittlungen ist von Brandstiftung auszugehen“, teilte Ingo Rolle vom Polizeirevier Altmarkkreis Salzwedel am Mittwochnachmittag im Pressebericht mit. Der Brandort sei nach der Untersuchung wieder frei gegeben worden. Die Ermittlungen würden aber weiter andauern. Nach Schätzung der Beamten liegt der Schaden, der beim Scheunenbrand entstanden ist, im unteren bis mittleren fünfstelligen Bereich.