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Telekom will LTE-Verbindungen weiter ausbauen Schnelles Internet aus der Luft für Oebisfelde

Von Gundi Neuschulz 29.07.2011, 04:30

Lange Zeit tat sich in Sachen schnelles Internet fast nichts in Oebisfelde und Umgebung. Jetzt hat die Stadt über ein Fördermittelprogramm und einen Anbieter, der per Funk schnelles Internet anbietet, die Möglichkeit, den Wunsch der Einwohner nach schnellen Internetverbindungen zu erfüllen. Auch die Telekom will nun in Oebisfelde schnelles Internet per Funk anbieten.

Oebisfelde-Weferlingen. Gröningen und Oebisfelde gehören zu den ersten Orten in Deutschland, die beim LTE-Ausbau der Telekom mit dabei sind. Long Term Evolution, kurz LTE, ist die neue, vierte Mobilfunkgeneration (4G). Ihr Vorteil: Der Ausbau von LTE ist deutlich günstiger als Glasfaser, nutzt bestehende Funkmasten und hat eine Reichweite von bis zu zehn Kilometern. "Jetzt haben wir die Möglichkeit, auch solche Orte mit schnellen Internet-Zugängen zu versorgen, die bisher nicht zu erreichen waren", sagt Michael Preiß, Leiter der Niederlassung Netzproduktion Region Ost der Telekom Deutschland GmbH. "Wir kommen damit unserem Ziel näher, möglichst jedem einen schnellen Internet-Anschluss anbieten zu können."

Ab sofort können die Bürger in Oebisfelde und Gröningen sowie in der Umgebung wie zum Beispiel in Rühen, Bahrdorf, Grafhorst, Velpke und Danndorf ihre Fotos, E-Mails und Musikdateien einfach über die Luft schicken - und zwar in ähnlich hohem Tempo wie im Festnetz. In welchen Haushalten LTE zur Verfügung steht, kann im Internet recherchiert werden unter www.telekom.de/LTE, und natürlich weiß auch der Fachhändler vor Ort Bescheid.Die Telekom plant, bis Ende 2011 bundesweit über 1500 Standorte mit LTE zu bestücken. Damit sollen fast alle der sogenannten weißen Flecken geschlossen werden. Solche Gebiete, die laut Bundesnetzagentur nur unzureichend mit schnellen Internet-Anschlüssen versorgt sind.

Frei gewordene Frequenzen nutzen

LTE wird im ländlichen Raum auf dem Frequenzband zwischen 790 und 862 Megahertz (MHz) eingesetzt. Dieses Frequenzband wurde bisher für die Übertragung von analogen Radio- und TV-Signalen genutzt. Nach der Digitalisierung des Rundfunks war das Frequenzband frei geworden. Es wurde von der Bundesnetzagentur speziell für die Versorgung des ländlichen Raums mit schnellem Internet bereitgestellt. Das Mobilfunk- signal wird im Frequenzbereich 800 MHz sehr weit getragen. Mit einem einzigen Standort kann so eine große Fläche versorgt werden. Das macht den Aufbau von schnellem Internet im ländlichen Raum wirtschaftlich machbar.

Das 800-Megahertz-Frequenzband wurde von der Bundesnetzagentur in Blöcken vergeben, die eine Geschwindigkeit von maximal 50 Megabit pro Sekunde (MBit/s) pro Mobilfunk-standort möglich machen. Die Fläche, die ein LTE-Standort versorgt, kann einen Radius von bis zu zehn Kilometern haben. Damit alle Nutzer im Umkreis eines Standortes eine schnelle Internet-Verbindung haben, bietet die Telekom ihr Angebot via Funk zunächst mit einer Geschwindigkeit von bis zu drei MBit pro Sekunde beim Herunterladen und 500 Kilobit pro Sekunde beim Hochladen an.

Der Empfang funktioniert über einen LTE-Router. Der Router sollte für den optimalen Empfang im Haus und Büro möglichst in Fensternähe platziert werden. Über den Router können auch mehrere Computer mit dem Internet verbunden werden.In der Oebisfelder Stadtverwaltung war man überrascht vom Angebot der Telekom. "Das kennen wir so nicht, und ich bin auch überrascht, dass die Initiative der Telekom in diese Richtung geht. Denn jahrelang haben wir auch mit der Telekom über schnelles Internet gesprochen. Da war das geradezu unmöglich", sagte Bauamtsleiter Uwe Dietz.

Er gehe davon aus, dass das Angebot der Telekom für den Nutzer nicht vorteilhafter sein wird als das, welches die Stadt jetzt mit Hilfe eines Fördermittelprogramms in Zusammenarbeit mit der Firma Internet Go anbieten könne.