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Tiergehege Die Esel müssen nicht hungern

Viele Sponsoren und anonyme Spender unterstützen den Förderverein Tiergehege und Streichelzoo Klötze.

Von Tobias Roitsch 06.12.2019, 10:24

Klötze l Ordentlich gefüttert werden die kleinen Spenden-esel, die der Förderverein Tiergehege und Streichelzoo Klötze an verschiedenen Orten der Purnitzstadt aufgestellt hat. Ein Dankeschön sprach der stellvertretende Vorsitzende des Vereins, Hans-Jürgen Schmidt, allen anonymen Spendern, die die Esel füllen, bei der jüngsten Mitgliederversammlung des Vereins aus. Werden die kleinen Vierbeiner ausgeleert, kommt manchmal einiges an Geld zusammen. Als Beispiel nannte Schmidt drei Esel, in denen insgesamt rund 85 Euro steckten. Es komme vor, dass neben Münzen mal ein Fünf- oder Zehn-Euro-Schein in den Bäuchen der Esel ist. „Das hilft schon“, sagte Schmidt.

„Die Sponsoren halten uns nach wie vor die Treue.“

Lothar Schulze

Doch es gibt nicht nur Geld. Nachdem kürzlich im Klötzer Ortschaftsrat Kritik an der Wippe auf dem neuen Spielplatz im Tierpark geäußert wurde, Eltern hatten bemängelt, dass die Federung aus Plastik beim Aufprallen auf den Boden zu hart sei (Volksstimme berichtete), gab es ein Angebot, um Abhilfe zu schaffen. Ein Händler will kostenlos Reifen zur Verfügung stellen, die an der Unterseite der Wippe angebracht werden können. Weiter berichtete Hans-Jürgen Schmidt von 300 geschenkten Pflanzenzwiebeln, die hinter dem Teich in die Erde gebracht worden seien. „Das sieht toll aus, wenn es blüht.“

„Die Sponsoren halten uns nach wie vor die Treue“, konnte auch Fördervereinsvorsitzender Lothar Schulze in seinem Bericht feststellen. Auch er bedankte sich bei den Sponsoren sowie bei den unbekannten Spendern, die Geld in die Esel stecken. Auch durch die finanzielle Unterstützung konnte der Verein im Laufe der Zeit über Mittel in Höhe von rund 7000 Euro verfügen, teilte Schulze mit. Doch bis Oktober war das Geld fast vollständig ausgegeben. Eingesetzt hat der Verein einen Teil davon etwa für den Bau des Spielplatzes, dessen offizielle Einweihung im Sommer erfolgte. Eine größere Anschaffung war ebenfalls der Futterautomat, der am Ziegen-Streichelgehege einen Platz gefunden hat. Mehr als 4000 Euro hatte sich der Verein das gute Stück kosten lassen. Das Bank-Guthaben schrumpfte so auf weniger als 100 Euro zusammen, sagte Lothar Schulze. Zwischenzeitlich ist es aber wieder gewachsen. „Jetzt erreichte uns per 29. November wieder eine Spende aus privater Hand in Höhe von 500 Euro“, teilte der Vorsitzende den Mitgliedern mit. Nun sei der Verein „finanziell recht gut abgesichert“.

Mit regelmäßigen Einnahmen rechnet Lothar Schulze beim Futterautomaten, der seit Ende Oktober im Tiergehege steht. „Trotz der jetzt ungünstigen Witterung haben wir in den wenigen Tagen bereits mehr als 80 Euro eingenommen“, wusste Lothar Schulze. Denke man an die Einnahmen in der warmen Jahreszeit, „so wird sich der Automat bald selbst refinanziert haben“, ergänzte er. Zum Hintergrund: Kleine und große Besucher können sich an dem Gerät zum Preis von einem Euro Raufutter in einen Becher füllen. Dieses ist für alle Tiere, ob für Meerschweinchen oder Vögel, auf dem Gelände geeignet.

„Jetzt erreichte uns wieder eine Spende in Höhe von 500 Euro.“

Lothar Schulze

Hinzu kommen auf der Einnahmenseite die Beiträge der Mitglieder. „Vergessen dürfen wir nicht die durch uns in Arbeitseinsätzen im Tiergehege geschaffenen gegenständlichen Werte, die auch in diesem Jahr über viele Arbeitsstunden Tausende Euro für unsere Stadt Klötze eingebracht haben“, erinnerte Schulze. Mit der Klötzer Verwaltung arbeite man Hand in Hand, der größte Teil der Gelder für Projekte stamme aus dem Haushalt der Stadt.

Bei der Zusammenarbeit mit den Sponsoren regte Lothar Schulze an, neue Wege zu gehen. Bislang hätten sich die Vorstandsmitglieder Uwe Witte, Hans-Jürgen Schmidt und Lothar Schulze selbst darum gekümmert, wie es hieß. Künftig sollte aber jedes Mitglied im persönlichen und beruflichen Umfeld nach Möglichkeiten suchen, „Sponsoren für unsere Sache zu gewinnen“, sagte der Vorsitzende. In der Diskussionsrunde kam der Vorschlag auf, dass alle, die etwa durch ihre Arbeit Kontakte außerhalb der Stadtgrenzen haben, diese nutzen sollten. So ließe sich die Aufgabe auf mehrere Schultern verteilen.