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Tiergehege Klötze Einige Vierbeiner müssen gehen

Zur ersten Mitgliederversammlung hatte der Förderverein Tiergehege und Streichelzoo Klötze eingeladen. Thema war die Umgestaltung.

Von Tobias Roitsch 22.11.2017, 02:00

Klötze l Immer mehr an Fahrt nimmt die Arbeit des „Fördervereins Tiergehege und Streichelzoo Klötze“ auf. Am Montag trafen sich die Mitglieder in der Gaststätte Hellas zur ersten Versammlung seit der Gründung am 24. Mai. Anliegen des Vereins ist, die Stadt Klötze bei der Gestaltung und Entwicklung des Tiergeheges zu unterstützen, etwa durch die Beschaffung von Fördermitteln oder durch die Organisation von freiwilligen Arbeitseinsätzen.

Ideen, wie die Anlage an der Schützenstraße umgestaltet werden kann, um sie attraktiver zu gestalten, hat sich der Förderverein bereits gemacht. Präsentiert wurden diese von Horst Kamieth, Fachberater für Wildtiere und Natur. Veränderungen seien demnach schon am Eingang nötig, wie er sagte. Denn am Eingangstor stehe zwar ein wunderschönes Schild, angegeben werden müssten auf diesem aber auch die Sprechzeiten des Tierpflegers, fand Kamieth. „Die Bevölkerung muss eine Chance haben, den Pfleger ansprechen zu können“, sagte er. Angebracht werden könnte zudem eine große Tafel mit den Namen von Sponsoren.

„Der Spielplatz und der Streichelzoo müssen ineinander übergehen“, regte Kamieth weiter an. Eine Rutsche und ein Karussell müsse es für die Kinder geben. Beim Thema Streichelzoo schlug er vor, die bisherigen Bewohner, einen kleinen und gefährlichen Ziegenbock, wie Kamieth ihn beschrieb, sowie zwei Ziegen, gegen einige Zwergziegen zu tauschen. Sie sollen gestreichelt werden können und vielleicht sogar zwei bis drei Lämmchen im Jahr zur Welt bringen. Die Fläche des Streichelzoos solle sich im Vergleich zu heute mindestens verdoppeln. Nebenan, beim Frettchengehege, müsste dafür gesorgt werden, dass die nachtaktiven Tiere auch auf ihrem Schlafplatz zu sehen sind.

Kamieth unterstrich, dass es im Tiergehege künftig keine Exoten, sondern Haus- und Wildtiere zu sehen geben solle. Bereits heute wird Rotwild gehalten. Der Hirsch, so schätzte Kamieth, sei zwischen zwölf und 13 Jahre alt und könne noch zwei Jahre dort leben. Allerdings nicht mehr am angestammten Platz in der Nähe des Eingangs. „Unser Vorschlag ist, das Rotwild aus dem Gehege vorne rauszunehmen“, so Kamieth. Einziehen könnten dort Ponys, Esel oder Zwergrinder.

Ein „Highlight“ sei im Tiergehege der Teich. „Bedauerlicherweise ist seit sieben Jahren nichts mehr gemacht worden.“ Modder und Äste müssten aus dem Wasser geholt werden. Derzeit lebe ein einzelner Ganter am Teich. „Ab und zu kommen auch einige Wildgänse“, sagte Kamieth. Doch dauerhaft bleiben würden die nicht. „Leben muss auf den Teich“, forderte er. Denkbar wäre für ihn, Flug- und Hausenten sowie ein Pärchen Graugänse einzusetzen. Die könnten die Kinder füttern und sich freuen.

Nebenan könnte eine Fläche gepflastert und mit einem Grill und einer Sitzgruppe ausgestattet werden. Dort könnte der Förderverein dann Feste feiern. In das Bärengehege, das eigentlich aus drei Gehegen besteht, könnten Haus- und Hängebauchschweine sowie Zierenten einziehen.

„Das Wildschweingehege ist riesig“, schätzte er ein. Von der Fläche könne man ruhig 20 Meter wegnehmen und dafür einen Weg anlegen. „Wenn ein Keiler und zwei Bachen drin sind, reicht das aus“, so Kamieth. Muffel- und Rotwild könnten in Zukunft zusammenziehen. „Der Damwildbestand ist zu groß, es müssen nicht unbedingt 20 Tiere sein“, sagte er. Ein Hirsch und vier weibliche Tiere würden genügen.

„All die Wünsche lassen sich sicherlich nicht in zwölf Monaten realisieren“, sagte der Fachberater. Als Ziel nannte er, den Spielplatz, Streichelzoo und Teich bis Mai fertig haben zu wollen. Alles andere könnte später folgen. Horst Kamieth gab bei der Versammlung, an der ebenfalls Klötzes Bürgermeister Uwe Bartels teilnahm, zu bedenken, dass ein Tierpfleger den Laden nicht alleine schmeißen könne. Hilfskräfte seien nötig. Durch die Lage im Wald könnte mit wenig Mitteln ein Naturlehrpfad eingerichtet werden.