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Wasserverbrauch Dönitzer sparen, Jübarer nicht

Große Mengenunterschiede beim Wasserverbrauch in der Region Klötze. Der Verband verrät, wo am meisten gespart wird.

Von Markus Schulze 09.08.2020, 01:01

Klötze l Wasser ist für Menschen lebensnotwendig. Man braucht es nicht nur zum Trinken, sondern auch zum Kochen, Putzen und Waschen. Ohne Wasser wäre der Alltag kaum vorstellbar. Nur gut, dass es den Wasserverband Klötze (WVK) gibt. Dem gehören 50 Orte an, verteilt auf die Einheitsgemeinden Klötze und Gardelegen sowie die Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf. Alles in allem hat der Wasserverband im Jahr 2019 genau 16.567 Einwohner mit Trinkwasser versorgt. 2016 waren es noch 16.903 Einwohner. Die Tendenz ist rückläufig, weil die Einwohnerzahlen sinken.

Keineswegs rückläufig ist hingegen der Wasserverbrauch. Wurden im Jahr 2016 noch 91 Liter pro Kopf und Tag verbraucht, so stieg dieser Wert im Jahr 2019 auf 93 Liter an. Das geht aus einer entsprechenden Statistik des Wasserverbandes hervor. Demnach wurde 2019 in Jübar am meisten Wasser verbraucht, es waren 108,3 Liter pro Kopf und Tag. 2016 hatte sich Jübar noch auf dem 15. Rang befunden, damals mit 93 Litern. Warum? Das ist für den Wasserverband nur schwer zu ergründen. Allenfalls lassen sich Vermutungen anstellen, wie Detlef Bock, technischer Leiter des Wasserverbandes, auf Nachfrage erklärt.

Auf dem zweiten Platz, mit 107,9 Litern, folgt Beetzendorf, das in der Statistik traditionell weit oben anzutreffen ist und schon vor drei Jahren mit 117 Litern den zweiten Platz belegt hatte. Als mögliche Gründe für den hohen Verbrauch, der in Beetzendorf festzustellen ist, nennt Bock die Schulen (Gymnasium, Sekundarschule, Grundschule), die Kita und die Heime (Sozialcentrum Altmark, Caritas).

Dritter in der Rangliste 2019 ist Böckwitz mit 105,5 Litern. 2016 waren es 99 Liter (Platz 11). Ob der Anstieg um 6,5 Liter mit den Feierlichkeiten zum 30-jährigen Jubiläum der Grenzöffnung zu tun hat? Der Wasserverband weiß es nicht.

Auf den Plätzen 4 bis 7 reihen sich weitere Orte aus dem Bereich der Stadt Klötze ein. Vierter ist Klötze mit 104,3 Litern (2016: siebter Platz mit 103 Litern). Fünfter ist Kusey mit 103,7 Litern (2016: 15. mit 93 Litern). Sechster ist Hohenhenningen mit 103,4 Litern (2016: 17. mit 91 Litern). Und Siebter ist Ristedt mit 103,2 Litern (2016: 15. mit 93 Litern).

Am anderen Ende der Tabelle für 2019 liegt Dönitz. Hier wurden 42 Einwohner mit Wasser versorgt, die pro Kopf und Tag 66 Liter verbrauchten. Das ist gleichbedeutend mit dem 50. Platz. Schon 2016 bildete Dönitz das Schlusslicht, damals mit 64 Litern, wobei der geringe Verbrauch ja durchaus positiv zu bewerten ist.

Platz 49 für 2019 nimmt das kleine Neuenstall ein, wo gerade mal 18 Einwohner zu versorgen waren. Damit ist es der kleinste Ort im Gebiet des Wasserverbandes Klötze. Der Tagesverbrauch in Neuenstall lag bei 72,6 Litern pro Person. 2016 waren es 71 Liter.

Ebenfalls sehr sparsam waren 2019 die Wenzer. Dort wurden 162 Einwohner versorgt, die pro Kopf und Tag nur 76,8 Liter verbrauchten. 2016 waren es, genau wie in Neuenstall, 71 Liter. Damit verteidigte Wenze den drittletzten Platz.

Warum in manchen Orten viel und in manchen Orten wenig verbraucht wird, ist für den Wasserverband kaum zu deuten. Wird wenig verbraucht, könnte es laut Detlef Bock vielleicht daran liegen, dass viele Einwohner außerhalb arbeiten, etwa bei VW, und dort auch duschen. Oder es wohnen mehr Leute in dem Ort als bekannt. Denn nur die offiziellen Zahlen dienen als Grundlage für die Berechnung.

Übrigens: Wer sagt, in kleinen Orten wird wenig verbraucht, muss damit nicht unbedingt richtig liegen. Da es sich um rechnerische Werte handelt, kann auch in kleinen Orten viel verbraucht werden. Pro Kopf wohlgemerkt.

Bestes Beispiel dafür ist Kahnstieg, das 2016 mit 131 Litern den höchsten Verbrauch im Verbandsgebiet hatte, obwohl (oder gerade weil) dort nur 16 Einwohner zu versorgen waren. 2019 waren es 20 Einwohner, die pro Kopf und Tag „nur“ noch 94,9 Liter verbrauchten.

Grundsätzlich gehen die Altmärker mit dem Wasser recht sparsam um. Überhaupt wird in den neuen Bundesländern weniger verbraucht als in den alten.

Übrigens wird das meiste Wasser für die Körperpflege verwendet (36 Prozent). Danach kommen die Klospülung (27 Prozent), das Wäschewaschen (zwölf Prozent), das Putzen (sechs Prozent) und das Kochen (vier Prozent).