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Kunrauer stimmen für Widerstand "Weiter in eurem Sinne vorgehen"

Von Anke Kohl 22.03.2013, 02:12

Zur Informationsveranstaltung hatte die Kunrauer Ortsgruppe des BUND für Mittwochabend in den Saal des Schlosses eingeladen. Rund 80 interessierte Einwohner wollten wissen, wie der aktuelle Stand zum Bau einer Schweinemastanlage ist.

Kunrau l Was kann nach Recht und Gesetz schon entschieden sein und was nicht? Diese Frage stellte Günter Zogbaum, Sprecher der Kunrauer BUND-Ortsgruppe am Mittwochabend in den Versammlungsraum. Mit der Informationsveranstaltung für alle Interessenten reagierten die Mitglieder der Gruppe auf den vorläufigen Bescheid des Landesverwaltungsamtes (LVwA) an die Investoren für den Bau einer Schweinemastanlage in Kunrau. Günter Zogbaum und Mitstreiter wollten die Kunrauer über den aktuellen Stand des Verfahrens informieren.

Dass ein solches Schreiben nicht nur den Bauherren eines Projektes sondern auch den Einwendern zugesandt werden muss, monierten die Kunrauer Aktiven gegenüber dem LVwA postwendend nach Bekanntwerden des Faktes in einem Schreiben, erklärte Günter Zogbaum. Zuvor hatte er - zwar in groben Zügen - aber minutiös den bisherigen Verlauf des Antrags- und Genehmigungsverfahrens dargelegt. "Seit drei Jahren verhindern wir mit eurer tatkräftigen Unterstützung diese Schweinefabrik, damit sie nicht zum Albtraum unserer Region wird", hatte Wolfgang Lenz eingangs gesagt. Wie es nun nach diesem Abend und im demokratischen Sinne nach gemeinsamer Entscheidung weitergehen soll, wollte Günter Zogbaum von den mehr als 80 Gästen der Veranstaltung wissen. "Welche Möglichkeiten haben wir, welche Wege stehen uns offen und welche davon wollen wir gemeinsam gehen?", fragte er. Denn dass das weitere Vorgehen kein Alleingang der Mitglieder der BUND-Ortsgruppe sein würde, sondern nur im Einverständnis mit den Einwohner und allen 1498 bisherigen Einwendern voranschreiten wird, stellte Zogbaum klar. Klar machte er auch, dass, falls juristische Schritte und der Klageweg nötig werden, sicher wieder Geld für Anwalts-und Gerichtskosten nötig wird. "Es ist möglich, dass wir euch noch einmal um Spenden bitten müssen."

Auch die Alternative, den Kampf gegen den Bau der Anlage aufzugeben, stellte Zogbaum zur Diskussion. "Wie ihr euch entscheidet, so werden wir weiter in eurem Sinne vorgehen", betonte er. Die angebotene Denkpause zur Entscheidungsfindung nahmen seine Zuhörer nicht wahr. Die erste Frage aus dem Publikum lautete: "Welcher Betrag wäre da gefragt?" Dass man einen Anwalt aus der Region nehmen sollte oder das öffentlich-rechtliche Fernsehen mit ins Boot holen könnte, wurden als weitere Ideen aufgenommen.

"Ich bin dafür, dass wir abstimmen", sagte Ralf Schumann, woraufhin sich eine Vielzahl von Händen emporreckte. Die Frage, worüber abgestimmt werden sollte, erübrigte sich, wurde von Günter Zogbaum aber ordnungshalber noch formuliert: "Sollen wir weiter machen? Ja oder nein?"