Handball SCM steht im Achtelfinale
Am Ende war das 44:34 des SC Magdeburg beim Dessau-Roßlauer HV souverän. Aber eine Halbzeit lang taten sich die Grün-Roten in der 2. Runde des DHB-Pokals beim Zweitligisten ziemlich schwer. Nun wartet der TV Großwallstadt im Achtelfinale.

Dessau-Roßlau - Tolle Stimmung, viele Tore und fast eine Halbzeit lang auch ordentlich Spannung. Das 44:34 (19:15) des SC Magdeburg beim Dessau-Roßlauer HV in der 2. Runde des DHB-Pokals sorgte für viel Handball-Spaß. Am Ende setzten sich die Gäste natürlich standesgemäß durch und müssen in zwei Wochen im Achtelfinale beim TV Großwallstadt erneut zu einem Zweitligisten reisen. „Wir haben das gut gemacht, auch wenn wir etwas gebraucht haben. Aber ab der 20. Minute hatten wir den vollen Zugriff und machen es nach der Pause souverän. Hier geht aber keiner unglücklich nach Hause. Das war eine tolle Atmosphäre und Werbung für den Handball in Sachsen-Anhalt“, erklärte SCM-Coach Bennet Wiegert nach der Partie.
So mancher wird ungläubig mit dem Kopf geschüttelt haben, als Wiegert vor dem Spiel vor dem Dessau-Roßlauer HV gewarnt hat. Schließlich ist das ja nur ein Zweitligist. Dass man auch dort nicht mal so im Vorbeigehen gewinnt, bekam der SCM in der Anfangsphase auch deutlich zu spüren. Als Ex-Youngsters-Spieler Yannick Danneberg in der 5. Minuten zum 4:1 für die Gastgeber traf, war klar, was Wiegert meinte. Vor 2.845 Zuschauern in der rappelvollen Anhalt-Arena hatte die „Biber“ schließlich nichts zu verlieren. Und dabei musste der DRHV auch noch auf Niklas Döbbel und Sebastian Bialas verzichten. Dass die beiden Youngsters-Spieler ihr Doppelspielrecht gegen ihren Stammverein nicht ausüben, ist aber verständlich.
Nachdem die Grün-Roten am Sonntag in Leipzig um Bundesligapunkte kämpften und am Donnerstag in eigener Halle gegen Eurofram Pelister in der Champions League spielen, musste Wiegert natürlich auch die Belastung seiner Spieler steuern. So begann Matej Mandic im Tor. Auf den Außen starteten Sebastian Barthold und Daniel Pettersson. Am Kreis fing Oscar Bergendahl ran. Im Rückraum wechselten sich Gisli Kristjannsson und Philipp Weber mit Christian O’Sullivan und Elvar Örn Jonsson ab. Und Albin Lagergren übernahm den rechten Rückraum. Zu den Siebenmetern kam aber Omar Ingi Magnusson auf die Platte. Am Ende war der Isländer mit acht verwandelten Strafwürfen bester SCM-Werfer. Für die Biber war Danneberg (10 Tore) am erfolgreichsten.
Als der DRHV nach zehn Minuten mit 6:4 vorne lag, drückte Wiegert erstmals auf den Buzzer und schimpfte in der Auszeit auch ordentlich mit seinem Team. „Das wir hier nicht gleich klar vorne liegen, konnte keiner erwarten. Die frühe Auszeit war auch keine Panik. Wir wollten nur ein paar Dinge noch mal justieren“, erklärte der Coach. Nach einer Viertelstunde war dann der 7:7-Ausgleich geschafft – und der für einen Siebenmeter ins Tor gerückte Sergey Hernandez parierte auch gleich den Wurf von Danneberg. Am Kreis übernahm danach Magnus Saugstrup. Und Barthold wurde nach drei Fehlwürfen auf Linksaußen von Lukas Mertens ersetzt. Obwohl der SCM das Spiel jetzt endlich in den Griff bekam, ließen sich die Gastgeber auch von einem 8:10-Rückstand nnicht entmutigen und glichen durch Dannebergs fünftes Tor (22.) wieder aus. Der starke Philip Ambrosius im DRHV-Tor hatte zuvor schon seine sechste Parade hingelegt. Mit einem 6:1-Lauf warf der SCM dann aber endlich das erwartete Polster heraus und ging dann mit einer 19:15-Führung in die Pause. Nur die Hallenuhr und Anzeige hat da noch genervt. Die zeigte zwischendurch nämlich die falsche Zeit und den falschen Spielstand.
Nach dem Seitenwechsel kam beim SCM auch Felix Claar ins Spiel und traf zum 21:15 (33.). Und die Gäste hatten auch keine Lust mehr auf große Spannung. Per Gegenstoß erhöhte Mertens auf 24:17 (36.). In der 44. Minute sorgte Saugstrup beim 31:21 dann auf die erste Zehn-Tore-Führung. Respekt aber vor den Gastgebern und ihren Fans. Die gaben trotzdem nicht auf und wurden weiterhin fantastisch unterstützt. Als der DRHV auf 27:36 (49.) verkürzte, feierten die Zuschauer als wenn es der Siegtreffer gewesen wäre. Mit Wechselgesängen wurde die eigene Mannschaft noch mal aufgebaut. Sechs Minuten vor dem Ende durfte sich Tim Zechel nach einem Gegenstoß über das Tor Nummer 40 freuen. Und Weber erhöhte auf 41:30 (55.). Das letzte Tor des Abends zum 44:34 erzielten dann aber die tapferen Gastgeber.
Statistik zum Spiel
DRHV: Patzwaldt (1 Parade), Ambrosius (9 Paraden); Goschor 1, F-L Haake 3, C-P Haake 2 , Neagu 3, Powarzynski 7, Nowak 4, Baumgart, Misovych 3/2, Danneberg 10/2, Geist, Pust 1
SC Magdeburg: Hernandez ( 2 Paraden), Mandic (11 Paraden); Claar 2, Zechel 1, Kristjansson 3, Pettersson 4, Magnusson 8/8, Hornke, Jonsson, Weber 6, Lagergren 6, Mertens 5, Saugstrup 7, O’Sullivan 2, Barthold, Bergendahl
Schiedsrichter: Thöne / Zupanovic (Lilienthal/Berlin)
Zuschauer: 2845 (ausverkauft)
Strafminuten: 8 - 4
Siebenmeter: 4/6 - 8/8