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Universität Kinderuni sammelt für Flüchtlingskinder

Mehr als 17 000 Mädchen und Jungen haben die Kinder-Uni seit 2003 besucht. Sonnabend wurden Spielsachen für Flüchtlingskinder gesammelt.

07.12.2015, 00:01

Magdeburg l Das Audimax, der größte Hörsaal der Universität, ist proppenvoll. Die Kinder lauschen gebannt den Erzählungen von Uwe Genetzke. Er ist Leiter des Akademischen Auslandsamtes und berichtet den Mädchen und Jungen von Weihnachtsbräuchen aus anderen Ländern. Zum Beispiel darüber, dass in den Niederlanden bei den Weihnachtsfeierlichkeiten der Nikolaustag am 6. Dezember im Mittelpunkt steht, während in der Ukraine wegen des julianischen Kalenders Heiligabend am 6. Januar gefeiert wird.

Als Gäste hat Uwe Genetzke Studenten aus Italien, Brasilien und der Ukraine an seiner Seite, die von ihrer Heimat erzählen. Weil zu der Kinder-Uni erstmals auch Flüchtlingskinder aus Syrien dabei sind, übersetzt Hanna Astafan das Gesagte.

Während drinnen die Vorlesung läuft, packen draußen Daniel Lenz und Tino Espenhahn gemeinsam mit anderen Mitarbeitern und Studenten der Uni Dutzende Päckchen mit Spielsachen für Flüchtlingskinder. Die Aktion wurde unter dem Motto „Magdeburg zeigt Herz“ von der Medizinischen Fakultät initiiert und vom Kinder-Uni-Team und dem Familienbüro der Universität unterstützt. Am Ende kommen so viele Spielsachen zusammen, dass die mitgebrachten Kartons nicht ausreichen. „Ein toller Erfolg“, sagt Rosemarie Behnert, Organisatorin der Kinder-Uni. „Wir wollen einfach, dass die Kinder, die so viel durchgemacht haben, ein paar unbeschwerte Stunden haben können“, erklärt sie. Neben den Geschenken wird auch Geld bei einem Kuchenbasar gesammelt, das ebenfalls gespendet wird.

Im zweiten Teil der Vorlesung wird es wissenschaftlich. Bernd Isermann und seine Kollegin Katrin Borucki vom Gesundheitscampus der Medizinischen Fakultät erklären den staunenden Kindern, welche Informationen in unserem Blut versteckt sind. Die beiden Mediziner gehen mit den jungen Zuhörern auf eine gemeinsame Reise. Da werden unter dem Mikroskop Blutzellen gezeigt, es wird erklärt wie Blut transportiert und abgenommen wird und wie man Krankheiten erkennt und behandelt.

Höhepunkt sind mehrere kleine Magnet-Experimente zur Eisen-Markierung von Blut. Da werden zum Beispiel mit Reißzwecken markierte Tischtennisbälle mit einem Magneten aus rotem Wasser gefischt oder Eisenspäne in ein Wassergefäß gekippt um zu sehen, was passiert, wenn man von außen einen Magneten gegen das Glas hält.

Eine von vielen Kindern bei der Kinder-Uni ist die Neunjährige Chiara aus Magdeburg. Sie ist zum dritten Mal bei der Kinder-Uni dabei. „Mir macht das großen Spaß hier“, sagt sie. Später möchte sie auch mal studieren. „Was, weiß ich aber noch nicht. Was Spannendes“, sagt sie und lacht.