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Ersatzverkehr Oberleitungen der MVB vereisen

Das wechselhafte Frühlingswetter beschert den Magdeburger Verkehrsbetrieben (MVB) Probleme. MVB-Sprecher Tim Stein dazu im Interview.

Von David Gerhold 08.03.2016, 23:01

Volksstimme: Herr Stein, welche Witterungsprobleme traten bei den MVB auf?

Tim Stein: Wir hatten es am Dienstag gegen 5.30 Uhr im Bereich zwischen Betriebshof Nord und Barleber See mit vereisten Oberleitungen zu tun. Das betraf etwa fünf Haltestellen. Normalerweise sollte das nicht passieren, da wir nachts über einen Flurwagen die Leitungen regelmäßig mit Glyzerin einschmieren, was die Eisbildung verhindert. Bei dem feuchten Wetter am Dienstag blieb dieses Glyzerin allerdings nicht haften und die Oberleitungen froren ein, ohne dass wir etwas dagegen unternehmen konnten. Zwischen Betriebshof Nord und Barleber See haben wir dann mit Schienenersatzverkehr gearbeitet, bis wir die Schäden soweit beheben konnten.

Was haben Sie gegen die Vereisung unternommen?

Glücklicherweise hat die Sonne frühzeitig dafür gesorgt, dass die Oberleitungen wieder auftauten. Zusätzlich haben wir eine alte Tatra-Straßenbahn über die Strecke geschickt, um zusätzliche Wärme auf den Leitungen zu erzeugen. Mit den neuen Wagen können wir das nicht machen, da diese allesamt computergesteuert sind und sofort stoppen, wenn der Computer einen Fehler auf der Strecke meldet. Das kann uns mit den alten Bahnen natürlich nicht passieren, die fahren einfach durch und entfernen so das Resteis vollständig. Manchmal sind gerade die alten Geräte die zuverlässigsten.

Wie wollen Sie solchen Gefahren zukünftig vorbeugen?

Wenn das Wetter trocken bleibt, werden wir auch weiterhin die erwähnten Flurwagen einsetzen, die die Oberleitungen vorbeugend mit Glyzerin einschmieren. Ansonsten lassen wir die alten Tatrabahnen auch nachts über die Strecken fahren, um das Netz betriebsbereit zu halten. Dadurch wird konstant Strom erzeugt und somit können wir aktiv verhindern, dass sich neues Eis auf den Leitungen bilden kann.