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Wohnen 76 Kilometer Kabel für Wohnungen im Viertel der Langen Luise in Magdeburg

Die Magdeburger Wohnungsgenossenschaft baut am Luisencarré, der Langen Luise. In der Immobilie werden Beton und Stahl verbaut - und unter anderem auch 7020 Schalter und Steckdosen.

Von Martin Rieß Aktualisiert: 21.4.2021, 09:01

Magdeburg. Tag für Tag werden Unmengen an Material auf die Baustelle im Norden der Magdeburger Altstadt transportiert. 2022 sollen die Arbeiten an dem Wohnviertel abgeschlossen sein. Die Zahlen und Fakten beeindrucken.

Beton: Moderne Bauvorhaben setzen angesichts seiner Festigkeit und guten Verarbeitungsmöglichkeiten meist auf Beton. Auch im Luisenviertel wird das Material verbaut. Insgesamt handelt es sich um rund 13.300 Kubikmeter Beton, der in vielen Fällen in Form vorgefertigter Elemente geliefert wird. Beton steckt auch in der rund drei Meter dicken Betonplatte, auf der das Hochhaus steht.

Bohrpfähle: Beim Bau von massiven mehrgeschossigen Bauten kommen heutzutage – ebenso wie beispielsweise beim Bau der Seitenwände des Tunnels – Betonbohrpfähle zum Einsatz. Sie reichen bis hinab auf den felsigen Untergrund. Im Falle des Luisencarrés beträgt ihre Gesamtlänge 4,3 Kilometer.

Stahl: Zum modernen Baustoff wird der Beton erst in Kombination mit einem Material wie Stahl. Im Falle des neuen Viertels rund um die Lange Luise werden insgesamt 8000 Tonnen verbaut.

Elektrokabel: Ohne Strom geht in einer technisierten Welt gar nichts mehr. Um die Seitenflügel und das Hochhaus der Langen Luise zu versorgen, werden 76 Kilometer an Kabeln verlegt.

Steckdosen und Schalter: Ein langes Stromkabel allein macht nicht glücklich. Benötigt werden auch Schalter und Steckdosen. Verbaut werden in dem Projekt von diesen 7020.

Bäume: In den Jahren, als das Gelände brach lag, war zwischen den Stellplätzen auch Gehölz gewachsen. Zwar musste dieses für das Bauvorhaben weichen. Als Ersatz werden aber auf dem Innenhof 48 neue Bäume gepflanzt, die dort gehegt und gepflegt werden und nicht nach ein paar Jahren wieder weggenommen werden sollen.

Gründächer: Auf den Dächern werden Wildblumen und -kräuter sprießen. Bis auf das Hochhaus bekommen alle Gebäudeteile Gründächer. Zusammen wird deren Fläche 2000 Quadratmeter betragen.

Wasserspeicher: In einem Wasserspeicher können rund 150 Kubikmeter Wasser aufbewahrt werden. Zudem fasst ein Pufferspeicher noch einmal 140 Kubikmeter. Grund: Das Regenwasser darf nicht in die Kanalisation eingeleitet werden. Es dient stattdessen der Bewässerung unter anderem der Bäume.

Fußbodenheizung: Damit’s im Winter mollig warm ist, werden Heizungen benötigt. In den Wohnungen werden dazu für die Fußbodenheizungen 70 Kilometer an Rohren verlegt.

Türen und Fenster: Fenster- und Türenbauer geben sich in dem Gebäudekomplex die Klinke in die Hand. Verbaut werden 886 Innentüren und 867 Fenster.

Fassade, Putz und Wände: Mit seinen Winkeln wird das Luisencarré samt der Langen Luise ein markantes Gesicht bekommen. Zu gestalten ist eine Fassadenfläche von 17.000 Quadratmetern. Hinzu kommen 13.000 Quadratmeter Trockenbauwände im Inneren. Zu verputzen und zu verspachteln ist eine Fläche von 26.000 Quadratmetern.

Wohnungen: Für die 132 Wohnungen hatten sich bei der Magdeburger Wohnungsgenossenschaft zum Monatsbeginn bereits 349 Mietinteressenten gemeldet. Geboten werden diesen verschiedene Wohnungsgrößen in verschiedenen Preisstufen.

Geländer: Große Balkone prägen das Bild des Gebäudekomplexes. Die Länge der Geländer an diesen und an den Laubengängen beträgt zusammen 6,5 Kilometer.

Stellplätze: Im halb in den Untergrund ragenden Parkdeck im Innenhof entsteht Platz für 128 Fahrzeuge. Sechs von ihnen sind speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung zugeschnitten. Vorgesehen sind auch 15 Ladeplätze für Elektroautos.

Ziegelsteine: Zur Kunst am Bau sind die Würfel noch nicht endgültig gefallen. Ein Thema dürfte aber das Schrotdorfer Tor sein. Dieses befand sich an der Stelle in der Stadtmauer. Ziegelsteine dieses Bauwerks wurden beim Aushub der Baugrube zur weiteren Verwendung gesichert.