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Prozess in Magdeburg Mehr als eine Million Euro von Getec und FSA gestohlen: Angeklagte erscheint nicht vor Gericht

Eine Buchhalterin soll in ihren ehemaligen Jobs bei der Magdeburger Energiefirma Getec und beim Fußballverband Sachsen-Anhalt (FSA) mehr als eine Million Euro unterschlagen haben. Warum die Frau nicht vor Gericht erschien.

Von Sebastian Rose Aktualisiert: 17.01.2024, 15:33
Im Prozess um den Betrug einer Buchhalterin der Firma Getec und des Fußballverband Sachsen-Anhalt (FSA) geht es um mehr als eine Million Euro. Die Angeklagte erschien jedoch nicht vor Gericht.
Im Prozess um den Betrug einer Buchhalterin der Firma Getec und des Fußballverband Sachsen-Anhalt (FSA) geht es um mehr als eine Million Euro. Die Angeklagte erschien jedoch nicht vor Gericht. Foto: picture alliance/dpa| Klaus-Dietmar Gabbert

Magdeburg/DUR. - Mehr als eine Million Euro soll die Ex-Chefin der Getec-Buchhaltung zwischen 2010 und 2015 vom Konto der Firma abgezweigt und in 471 Fällen auf ihre Privatkonten überwiesen haben.

Bereits im September 2020 startete der Prozess erstmalig, allerdings bemerkte der Fußballverband Sachsen-Anhalt (FSA) wohl beim Blick auf den Namen der Angeklagten, dass diese ebenso beim Verband angestellt war - nach ihrer Getec-Vergangenheit. Auch beim FSA soll sie Geld veruntreut haben. Der Prozess wurde Ende 2020 ausgesetzt, neue Ermittlungen aufgenommen.

Am Mittwoch, 17. Januar 2024, sollte der Prozess fortgeführt werden. Allerdings erschien die Frau nicht vor dem Landgericht Magdeburg, wie Gerichtssprecher Christian Löffler erklärt. Der Grund: Sie war krank und konnte nicht zum ersten Verhandlungstag erscheinen. 

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Prozess am Landgericht Magdeburg: Angeklagte legte Geständnis ab

Deswegen wird die Hauptverhandlung auf Mittwoch, 24. Januar, vertagt. An diesem Termin solle die Anklageschrift verlesen werden. Danach werde sich die Angeklagte zu den Tatvorwürfen äußern und es sollen erste Zeugen gehört werden. 

Jetzt werden der nun 57 Jahre alten Frau insgesamt mehrere 100 Straftaten vorgeworfen. Der erste Tatkomplex umfasst den Zeitraum vom 2010 bis 2015. Hier soll die Angeklagte als Leiterin der Getec-Buchhaltung in Magdeburg unberechtigt Überweisungen von dem Firmenkonto auf eigene Konten vorgenommen haben, um sich dadurch zusätzliche Einnahmen in Höhe von rund einer Million Euro zu verschaffen.

Auch soll es zu falschen Umsatzsteuererklärungen gekommen sein, sodass für die Jahre 2009 bis 2013 die Umsatzsteuer um rund 150.000 Euro zu niedrig angesetzt worden war. 

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Buchhalterin in Magdeburg hat bei Getec und LSA Geld veruntreut

Die Staatsanwaltschaft hatte daraufhin weiter ermittelt und erhob Ende 2021 Anklage in dem neuen Tatkomplex. Dieser umfasst den Zeitraum Anfang 2018 bis Ende 2019. Hier soll die Angeklagte als Chefbuchhalterin des Fußballverbandes Sachsen-Anhalt in 44 Fällen insgesamt 176.000 Euro vom Vermögen des Verbandes entwendet und für private Zwecke genutzt haben.

In beiden Verfahren hat die Angeklagte laut Gerichtssprecher Löffler im Ermittlungsverfahren ein Geständnis abgelegt. Die ihr zur Last gelegten Taten gegenüber dem Verband hat sie im Rahmen einer Selbstanzeige im Verlauf des ersten Strafprozesses im Jahr 2020 bestätigt.

Als Fortsetzungstermine sind der 25. und 31. Januar vorgesehen.