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Zehn Jahre Förderung durch "Jugend Aktiv Mitteldeutschland" / Unternehmen, Ministerien, Schulen vereint Auf dem Weg zur Elite: Überdurchschnittlich Begabte lernen Rhetorik, Benehmen, soziale Kompetenz

Von Birgit Ahlert 06.11.2012, 01:11

Für die Spezialisten von morgen engagiert sich der Verein "ja.m - Jugend Aktiv Mitteldeutschland". Er besteht seit zehn Jahren und widmet sich der besonderen Förderung von Gymnasiasten.

Magdeburg l Intelligenz und Fachwissen allein reichen nicht aus, um eine erfolgreiche Karriere zu starten. Ebenso entscheidend sind soziale Kompetenzen. Unter dieser Prämisse hat sich der Verein "Jugend Aktiv Mitteldeutschland" (ja.m) zur Eliteförderung der Jugend gegründet.

In diesem Monat begeht er sein 10-jähriges Bestehen. Zur Feierlichkeit werden am 14. November prominente Gäste aus Wirtschaft und Politik erwartet. Eingeladen sind natürlich auch die begabten Abiturienten des aktuellen Jahrgangs. Dann trifft die Gymnasial-Elite auf potenzielle Arbeitgeber, auf Unternehmenschefs, Berater, Sponsoren. "Dann können die Schüler die Möglichkeit nutzen, mit ihnen ins Gespräch zu kommen", sagt Gerhard Muth, ja.m-Vorstandsmitglied und ehemaliger Schulleiter.

Wie man sich bei solchen Gelegenheiten verhält, was zu beachten ist und sogar wie der Small-Talk funktioniert - das gehört zum Coaching-Programm von ja.m.

Ziel ist es, dass besonders begabte Schüler lernen, sicher aufzutreten und so besser in ihre Zukunft zu starten, erklärt Muth. Dazu gibt es Kurse und Seminare wie z.B. zum guten Benehmen (Knigge) bei der Arbeit, beim Essen, ja sogar Tischdecken; sprich: das richtige Verhalten in gesellschaftlich anspruchsvollen Situationen. Sogar ein Golfkurs gehört dazu, geleitet von einem amerikanischen Trainer. Auf dem Golfplatz, so lautet nicht nur ein Klischee, werden die besten Absprachen getroffen.

Das wird natürlich auch gelehrt: ins Gespräch zu kommen. Vom Small-Talk bis zum Rhetorik-Seminar reicht das Spektrum. "Wenn man später zur Elite gehören will, gehört all das dazu", erklärt Gerhard Muth das Vereinsmodell.

Es gibt ein Werte-Seminar ("Von der Person zur Persönlichkeit - für Erfolg und Anstand im Leben") und an einer privaten Handelshochschule beschäftigen sich die Teilnehmer mit Studien- und Wissenschafts-/Logistikangeboten. In der vorigen Woche sind die Teilnehmer mit Kultusminister Stephan Dorgerloh ins Gespräch gekommen, der zuvor einen Vortrag über die Reformation gehalten hat. Zum Programm gehört ebenso der Besuch der Gedenkstätte am Moritzplatz und ein Gespräch mit einer Zeitzeugin, die unschuldig im Stasi-Gefängnis saß. Soziale Kompetenzen sind dem Verein sehr wichtig, betont der Vorstand.

Im Übrigen steht jedem Gymnasiasten ein Karriere-Experte als Coach für eine individuelle Beratung zur Verfügung. Auf Wunsch bis zum Ende des Studiums (Mentoring).

In Mitteldeutschland kam bis heute 611 Mädchen und Jungen diese besondere Förderung zugute, deutschlandweit 2000. In Magdeburg sind derzeit zwei Schulen vertreten, die Schüler ins Förderprogramm empfehlen können: das Ökumenische Domgymnasium und das Werner-von-Siemens-Gymnasium. Die Anforderungen sind hoch: Der Schüler muss überdurchschnittliche Leistungen nachweisen und sich durch soziale Leistung auszeichnen.

Dieser Tage begann das Intensivprogramm für 37 neue Elite-Anwärter der Region.

www.jam-foerderung.com