Kommunalpolitik Austritt und Postengeschacher - unruhige Tage in der SPD-Fraktion in Magdeburg
In der SPD-Fraktion des Magdeburger Stadtrates rumort es. Ein Fraktionsmitglied kündigte den Austritt an. Auslöser sei Postengeschachere und zu wenig Unterstützung.

Magdeburg - Im Zusammenhang mit dem angekündigten Austritt des Magdeburger SPD-Stadtrates Christian Hausmann aus der Ratsfraktion will die Fraktionsführung das Gespräch mit ihm suchen. Ratsfraktionschef Jens Rösler erklärte, er wolle die Lage in „Ruhe und ohne Überstürzung“ analysieren und dabei auch auf Hausmann zugehen. Noch liege ihm der von Hausmann angekündigte Brief mit den detaillierten Austrittsgründen nicht vor.
Streit sei nichts Ungewöhnliches
Von dessen Schritt sei man allerdings überrascht gewesen, sagte Rösler weiter. Auch deshalb, weil man regelmäßig, auch in dieser Woche, immer im Gespräch gewesen war und dort nichts angedeutet worden sei. Auch, dass Hausmann wie bei der Standortentscheidung für die Winterhafen-Schule gelegentlich andere Positionen als die Mehrheit der Fraktion vertreten habe, gehöre zum politischen Geschäft und sei auch in anderen Lagern nichts Ungewöhnliches, so Rösler.

In einer Videoschalte mit anderen Fraktionsmitgliedern sollte eine erste Einschätzung vorgenommen werden. Das Ergebnis ist noch nicht bekannt. Zudem solle das Hausmann-Thema am 17. Mai 2021 auf der Fraktionssitzung im Technikmuseum erörtert werden.
Auswirkung auf Ausschussbesetzung
Hausmann hatte Mitte dieser Woche angekündigt, im September die Fraktion verlassen zu wollen. Grund sei vor allem sein gestörtes Verhältnis zu Partei- und Fraktionsgenossin Julia Brandt. Ihr warf er mangelnde Unterstützung und Postengeschacher vor. Julia Brandt wollte sich bisher zu den Vorwürfen auf Volksstimme-Anfrage nicht äußern. Sie sagte nur, anders als ihr Fraktionskollege wolle sie sich nicht über andere in der Öffentlichkeit äußern.
Tritt Hausmann im September 2021 wie angekündigt aus der Fraktion aus, verringert sich deren Stärke von zehn auf neun Mitglieder. Das könnte dann auch Folgen für die Besetzungen in Ausschüssen des Stadtrates nach sich ziehen.